Fleischersatz made in Austria
Wer Fleisch ersetzen will, kann getrost auf indische Jackfrucht und hochverarbeitete Würste oder vegane Hühnerschenkel verzichten. Fleischersatz funktioniert auch ohne Zusatzstoffe und mit Lebensmitteln aus der Region. Mehr und mehr innovative und durchaus empfehlenswerte heimische Produkte kommen auf den Markt. Heimische ProduzentInnen stellen typisch asiatische, eiweißreiche Lebensmittel wie Tofu, Tempeh und Seitan her. Doch auch den Hausmannskost verwöhnten Gaumen kann Fleischersatz kitzeln.
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Fleisch vom Pilz
Neu ist Fleisch auf Pilzbasis. Es gibt davon mittlerweile Gyros, Würste und Bratstreifen mit dem Aussehen und der Konsistenz von Fleisch. Auch das Zutatenverzeichnis hält einem strengen Blick stand: aus besten Biozutaten, frei von Zusatzstoffen und Aromen. Aber für Veganer*innen gehört auch dieses Fleisch zum no go - denn die gute Konsistenz verdankt die Rezeptur dem Ei.
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Fleisch von der Sojabohne
Tofu sollte nach Meinung echter Fleischesser*innen am besten vor dem Braten durch ein Steak ersetzt werden. Damit gibt man dem Tofu Unrecht. Er kommt zwar mit seiner Konsistenz nicht wirklich an Fleisch heran, doch wenn er mariniert und kross gebraten ist, schmeckt auch Tofu gut: Rezepte mit Tofu
Mit Sojafleisch geht´s einfacher, damit kann man Fleischgerichte vegan oder vegetarisch nachkochen und auch Fleischtiger*innen überzeugen. Am einfachsten ist es, Faschiertes durch Sojaflocken oder Sojagranulat zu ersetzen: Rezepte mit Soja. Der Nachteil: diese Produkte sind schon höher verarbeitet als Tofu. Für Sojafleisch wird nur das Eiweiß der Sojabohne verwendet. Es wird entfettet, erhitzt und unter hohem Druck in neue Form gepresst. Das kostet Energie, Sojafleisch schneidet jedoch immer noch wesentlich besser als echtes Fleisch ab. Sojaflocken und Sojaschnetzel gibt es auch aus heimischen Bohnen zu kaufen. Selbst wenn die Bohnen nicht aus Österreich stammen, wird dafür kein Baum im Regenwald gefällt, denn Speisesoja stammt meist aus der EU. Wer Soja nicht mag, für den gibt´s das Schnitzel auch von der Lupine.
Knabber-Soja statt Beef Jerky
Die neuesten Ernährungstrends verpönen Kohlenhydrate und heben Eiweiß in den Himmel. Proteine sind zwar unentbehrlich, denn sie erfüllen unterschiedliche Funktionen im Körper und sättigen auch gut. Doch ist die Qualität wesentlich - werden Sie in Form von Kebab oder Wurstsemmel mit viel tierischem Fett gegessen, ist das kontraproduktiv. Auch der neue Trend Beef Jerky ist keine gesunde Wahl, denn es handelt sich um rotes, verarbeitetes Fleisch, welches von der WHO als Darmkrebs verursachend gesehen wird. Unterwegs geht´s auch mit viel Eiweiß von der Pflanze – Knabber-Soja sättigt zwischendurch und punktet mit hochwertigem Fett von der Sojabohne. Ähnlich wie Sojabohnen werden auch Lupinen knusprig verarbeitet.
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Kräuterseitling
Der Kräuterseitling schmeckt aromatisch wie sein Name. Er ist groß und fleischig. Man kann die ganzen Pilze wie Fleisch in der Pfanne kurz anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen. Lassen Sie sich von unseren Rezepten mit Kräuterseitling inspirieren. Im Gegensatz zu Fleisch enthält er reichlich Ballaststoffe und Beta-Glucane, die als Futter für die Darmflora dienen. Wer will, kann Kräuterseitling selber auf einem Baumstamm oder in einer Pilzkultur zu Hause züchten. Profis ziehen ihn auf Kaffesud von Wiener Kaffeehäusern und Pensionistenwohnhäusern – also vom Sprießen bis zum Essen nachhaltig!
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Austernseitling
Er ist viel günstiger als seine Namensgeberinnen und doch eine Delikatesse. Der Austernseitling ist wie der Kräuterseitling reich an wertvollen Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Therapeutische Wirkungen von Krebserkrankungen werden noch untersucht. Motivierte Gärtner*innen können die Pilze auch selbst zuhause ziehen: DIY Anleitung Austernseitlinge züchten.
Einstweilen kann man ihn im Gegensatz zu Fleisch getrost in rauen Mengen genießen. Pilze schmackhaft braten, bedarf nur des Levels eines Eierkochs: Pfanne erhitzen, Öl oder Butter rein, scharf anbraten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bon appetit!