Kosmetikprodukte können PFAS enthalten. PFAS sind die sogenannten „Ewigkeitschemikalien“, die lange in der Umwelt bleiben, sobald sie freigesetzt werden. Die PFAS-freie Alternative ist zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik. Informationen zum Vermeiden von PFAS in sämtlichen Alltagsprodukten hat DIE UMWELTBERATUNG in der Broschüre „PFAS – die ewigen Chemikalien“ zusammengestellt: www.umweltberatung.at/pfas-broschuere
In Kosmetik werden PFAS aufgrund ihrer haut- und haarpflegenden Funktion eingesetzt. Sie sorgen dafür, dass sich im Produkt Fett mit Wasser verbindet. PFAS stabilisieren die Konsistenz, regulieren die Zähflüssigkeit und hinterlassen auf der Haut einen dünnen Film. Sie werden auch als Lösemittel oder reinigendes Tensid zugesetzt. „Das Gefährliche an PFAS ist die Tatsache, dass sie nahezu unzerstörbar sind und in der Umwelt bleiben, sobald sie freigesetzt werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kauft deshalb besser zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik, denn diese ist frei von PFAS“, empfiehlt Sandra Papes von DIE UMWELTBERATUNG.
Naturkosmetik und Biokosmetik kaufen oder selber machen
Naturkosmetik und Biokosmetik mit Gütesiegel enthält keine PFAS. Das Österreichische Umweltzeichen oder das EU-Ecolabel auf Kosmetikprodukten garantiert, dass keine PFAS-Verbindungen enthalten sind. Auch an Labels wie Austria Bio Garantie, NATRUE und cosmos-Standard ist zertifizierte Natur- und Biokosmetik zu erkennen. Eine andere gute Möglichkeit zur PFAS Vermeidung ist es, Körperpflegeprodukte selbst herzustellen. Das hat den großen Vorteil, dass die Inhaltsstoffe genau bekannt sind und beispielsweise Duftstoffe nach Vorliebe zugesetzt oder vermieden werden können.
Auf die Inhaltsstoffe achten
Wenn in herkömmlicher Kosmetik das Wort „Fluor“ in einem Begriff der Inhaltsstoffliste genannt ist, kann das bedeuten, dass es sich um eine PFAS-Verbindung handelt. Dann sollte das Produkt besser nicht im Einkaufskorb landen. Eine sehr bequeme Möglichkeit, PFAS in Produkten zu erkennen, ist die App „ToxFox“ für das Smartphone. Die App erkennt nach Einscannen des Barcodes, ob PFAS und andere Schadstoffe wie hormonelle Stoffe, Mikroplastik und Nanopartikel im Produkt verwendet werden.
Kosmetik-Test gemeinsam mit dem Konsumentenschutz der AK OÖ
DIE UMWELTBERATUNG hat 2024 im Auftrag des Konsumentenschutz der AK OÖ die Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten stichprobenartig auf PFAS-Verbindungen untersucht. Dabei wurden PFAS als Inhaltsstoffe in Gesichtscremes, Gesichtsmasken und Make-up wie Lidschatten und Puder gefunden.
PFAS – was ist das?
Per- und poly-fluorierte Alkylsubstanzen (kurz PFAS) sind sehr widerstandsfähig gegen Einflüsse wie Hitze, Feuchtigkeit oder Chemie und deshalb nicht oder kaum abbaubar. Deshalb werden sie „Ewigkeits-Chemikalien“ genannt. Die europäische Chemikalienagentur ECHA hat verschiedene Untergruppen von PFAS als vermutlich krebserregend und reproduktionstoxisch eingestuft. Das heißt, sie können das Kind im Mutterleib und über die Muttermilch schädigen.
PFAS-Broschüre
Neben dem Einsatz in Kosmetikprodukten sind PFAS in vielen weiteren Produkten wie beispielsweise Beschichtungen von Regenjacken, Pfannen und Geschirr sowie in Feuerlöschern enthalten. Wo PFAS eingesetzt werden und wie sie vermieden werden können, zeigt die Broschüre „PFAS – die ewigen Chemikalien“. Die Broschüre erstellte DIE UMWELTBERATUNG im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (vormals BMK).