Kann Atomkraft nachhaltig sein?
Nicht nur Gas, Kohle und Öl sind fossile Energiequellen, sondern auch Uran, der Brennstoff mit dem Atomkraftwerke betrieben werden. Die weltweiten Uranvorkommen reichen bei konstantem Abbau noch ca. 70 Jahre und werden unter großem Ressourcenverbrauch und Landschaftseingriffen in Ländern wie Australien, Kanada, Kasachstan und Russland abgebaut.
Bei isolierter Betrachtung erscheint der CO2-Ausstoß der Stromproduktion in Atomkraftwerken gering. Allerdings fällt die CO2-Bilanz schlechter aus als bei der Stromproduktion mit erneuerbaren Energien, wenn der gesamte Lebenszyklus betrachtet wird. Denn Uranabbau, Brennelementeherstellung, Kraftwerksbau und -rückbau bis hin zur Endlagerung sind äußerst aufwändig.
Was passiert mit dem Atommüll?
Weltweit sind bisher 350.000 Tonnen an hochradioaktivem Atommüll angefallen, der über viele Jahrtausende hinweg weiterstrahlen wird, bis er soweit zerfallen ist, damit er nicht mehr schädlich ist. Die Strahlungsdauer ist je nach Spaltprodukt unterschiedlich und beträgt z.B. für Plutonium ca. 24.000 Jahre. Für menschliche Maßstäbe sind dies kaum vorstellbare und beinahe unendliche Zeithorizonte. Viele Staaten der Erde sind auf der aufwendigen und kaum lösbaren Suche nach einem sicheren Endlager für Ihren Atommüll.
Weitere Risiken der Atomkraft
Kritisch zu betrachten sind zudem die Risiken, die der Betrieb von Atomkraftwerken mit sich bringt. Es besteht nicht nur die Gefahr von Reaktorunfällen, sondern auch von Naturkatastrophen, terroristischen Angriffen, Kriegshandlungen oder Flugzeugabstürzen. Diese Risiken werden weltweit nicht von Kraftwerksbetreibern getragen, sondern auf den Staat und damit auf die Gesellschaft umgelegt.