Auch außerhalb der Saison werden jede Menge Beeren in den Kühltheken der Supermärkte angeboten. Sie wurden über tausende Kilometer transportiert - entweder per LKW oder per Flugzeug. Die CO2-Emissionen für den Flug über 10.000 km wiegen mindestens 6-mal so viel wie die Beeren selbst. Wenn nicht frisch, so werden sie auch energieaufwändig tiefgekühlt angeboten. Wirklich pflückfrisch und strotzend vor Vitaminen gibt es die Beeren jedoch nur im Sommer bei uns.
Tiefkühlbeeren unter der Lupe
Vergleicht man Tiefkühlbeeren mit eingekochten Früchten, schneiden diese im Vitamingehalt in den ersten Monaten besser ab. Je länger sie gelagert werden, umso größer sind jedoch die Vitaminverluste beim Tiefkühlen. Da Beeren tiefgekühlt in der Regel zwei Jahre haltbar sind, kommen hier einige Verluste zustande. Die hohen Energiekosten machen die lange Lagerung im eigenen Tiefkühlschrank zusätzlich teuer. Weitere Vitaminverluste gibt es bei der Verarbeitung.
Industrielle Tiefkühlbeeren sind laut der Zeitschrift Ökotest oft mit Hepatitis und Noroviren belastet. Sie müssen vor dem Verzehr zwei Minuten erhitzt werden, das führt zu weiteren Vitaminverlusten. Wer einen Garten oder gute Einkaufsquellen für heimische Bio-Beeren hat, kann die Saison mit selbst eingelegten Beeren verlängern, denn Eingekochtes kann energiesparend gelagert werden.
Doch egal ob frisch, tiefgekühlt oder eingemacht – die Anbauweise ist der wichtigste Punkt in der Ökobilanz. Bio führt hier um Längen, weil chemisch-synthetische Düngemittel und synthetische Pestizide nicht erlaubt sind. Das spart Energie, da Düngemittel und Pestizide energieaufwändig erzeugt werden.
Beerenstark für die Gesundheit
Die gesundheitlichen Vorteile der Beeren hängen stark von der Art des Anbaus ab. Werden Pestizide eingesetzt, so findet man meist auch Spuren im Produkt. Die meisten Produkte liegen zwar unterhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte – gesund ist das noch lange nicht. Denn um die Grenzwerte einhalten zu können, werden oft verschiedene Pestizide verwendet, die Unbedenklichkeit dieser Pestizidmischungen ist nicht garantiert.
Das besondere Plus haben Beeren aus biologischem Anbau. Sie werden pestizidfrei angebaut. Bio-Beeren aus der Region sind reich an verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen, zum Beispiel Antioxidantien wie Polyphenolen. Diesen beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor und schützen womöglich sogar vor Krebs.
Beeren kauft man also am besten frisch in der Saison in Bioqualität. Wer in der kalten Jahreszeit Vitamine aus der Natur naschen will, wird beim heimischen Wildobst wie Hagebutten, Sanddorn oder Schlehen fündig.