Im Durchschnitt verbraucht jede/r ÖsterreicherIn 35 kg Zucker im Jahr. Übergewicht und schlechte Zähne sind die Folgen. Eine Reduktion ist dringend nötig, doch die Lösung wird uns von der Lebensmittelindustrie wieder in der Zuckerdose präsentiert: Birkenzucker, seit langer Zeit als Xylit verkauft, wird jetzt unter dem ansprechend natürlichen Namen vermarktet. Er punktet mit 40 % weniger Kalorien.
Gut für die Zähne – schlecht für´s Bauchgefühl
Den Zähnen tut Birkenzucker gut, denn er stärkt den Zahnschmelz und fördert dessen Remineralisierung. Im Kaugummi mag Xylit daher gegenüber Zucker positiv hervorstechen. In größeren Mengen genossen, wie es bei Süßspeisen der Fall ist, können durchaus unangenehme Nebenwirkungen auftreten. Birkenzucker kann nur sehr begrenzt im Dünndarm aufgenommen werden und gelangt großteils unverändert in den Dickdarm, dort zieht er Wasser an. Das kann einerseits verdauungsfördernd wirken, bei empfindlichen Personen auch zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen.
Nur eingeschränkt küchentauglich
Birkenzucker ist in etwa so süß wie Haushaltszucker und kann ähnlich wie dieser verwendet werden. Doch Vorsicht! Es könnte teuer werden, Birkenzucker kostet rund 4 x soviel wie heimischer Biorübenzucker. Trotz des hohen Preises lässt er Bäcker manchmal im Stich. Denn Germteige gelingen mit Xylit nicht, denn Hefe verweigert den Birkenzucker als Nahrung, stirbt ab und der Germteig geht daher nicht auf.
Fazit:
Auch wenn Birkenzucker deutlich weniger Kalorien hat - sein hoher Preis und die unangenehmen Nebenwirkungen machen ihn noch lange nicht zur Alternative im Alltag. Die Herstellung erfolgt energieaufwändig und möglicherweise unter Einsatz von gentechnisch hergestellen Mikroorganismen. Kalorienreduzierter Süßstoff gibt Torten und Kuchen noch lange nicht die grüne Karte - Süßes zu reduzieren bleibt immer noch erste Wahl.