
Verwendung des Johanniskrauts in der Hausapotheke
Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird traditionell als Heilpflanze genutzt. Aus den frischen Blüten kann Johanniskrautöl hergestellt werden, das bei Prellungen, Verbrennungen oder zur Narbenpflege eingesetzt wird. Die Blätter und jungen Triebspitzen werden von April bis Juli geerntet und als Tee, Bitterlikör oder Kräuterwein verarbeitet. Der Tee wirkt stimmungsaufhellend und entspannend, sollte jedoch nicht ohne ärztliche Absprache genutzt werden.
Inhaltsstoffe des Johanniskrauts
Johanniskraut enthält wichtige Wirkstoffe:
- Hypericin und Hyperforin – stimmungsaufhellend
- Flavonoide – antioxidativ und entzündungshemmend
- Gerbstoffe – zusammenziehend und heilend
- Ätherische Öle – wirken leicht beruhigend
Aussehen des Johanniskrauts
Die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch. Ihre Blätter sind länglich-oval und durchscheinend punktiert, was namensgebend für „perforatum“ (durchlöchert) ist. Die goldgelben Blüten erscheinen von Juni bis August und besitzen zahlreiche auffällige Staubblätter.
Johanniskraut in der Volksmedizin
Schon in der Antike wurde Johanniskraut für seine stimmungsaufhellende Wirkung geschätzt. Es wird traditionell bei leichten depressiven Verstimmungen, Nervosität und Schlafproblemen eingesetzt. Äußerlich findet es als Öl Anwendung bei Hautverletzungen, Verbrennungen und Muskelschmerzen.
Lebensraum und Ökologie
Johanniskraut wächst bevorzugt an sonnigen, trockenen Standorten mit kalkhaltigen Böden – auf Wiesen, Böschungen, Wegrändern und in lichten Wäldern. Es ist eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. Besonders der Schmetterling „Brauner Waldvogel“ nutzt Johanniskraut als Raupenfutterpflanze. Die Samen werden durch Wind und Tiere verbreitet.
Vorkommen des Johanniskrauts
In Wien ist Johanniskraut häufig auf sonnigen Brachen, an Böschungen sowie an Wegrändern zu finden. Durch seine Anspruchslosigkeit wächst es auch auf mageren, trockenen Böden.
Erntezeit des Johanniskrauts
Geerntet werden die Blüten und oberen Triebspitzen von Juni bis August, idealerweise an sonnigen Tagen zur Mittagszeit, wenn die Konzentration der Wirkstoffe am höchsten ist.