Haare lieber natürlich färben

Chemische Färbemittel tun Haut und Haar nicht gut. Besser ist die Farbpalette der Natur, die das Haar nicht nur färbt, sondern auch pflegt.

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Nur 3 von 100 Männern greifen zu einem Haarfärbemittel. Hingegen färben 70 von 100 Frauen ihr Haar, mehr als die Hälfte davon beim Frisör. Im Durchschnitt wird die Farbe 5 mal pro Jahr erneuert. Kein Wunder - schließlich ist die Haarpracht für den ersten Eindruck wichtig. Und das Färben von Haaren ist eine uralte Tradition.

Haare färben stresst Ihr Haar

Der lebendige Teil des Haares liegt unter der Haut, in den Haarwurzeln, welche die lebenden Haarzellen mit den notwendigen Nährstoffen versorgen. Mit dem Blutstrom gelangen wichtige Mineralien und Spurenelemente in die Haarzellen. Außerdem werden auch andere unerwünschte Stoffe in die Haarzelle transportiert, die von außen in den Körper aufgenommen wurden. All das wird in den Haarzellen eingelagert und gespeichert.

Unser Haar ist starken Belastungen wie der Hitze des Föhns oder Chlorwasser im Swimming-Pool ausgesetzt.

Die Belastung für die Haare wird noch verstärkt, wenn die Haare gefärbt werden. Deshalb ist es wichtig, das Haar zu pflegen und so schonend wie möglich zu färben.

Tipps

  • Kinder, Jugendliche und Mensschen mit empfindlicher, gereizter oder verletzter Kopfhaut sollten generell auf das Färben verzichten.
  • Waschen Sie vor dem Färben nicht die Haare, so ist zumindest die Kopfhaut durch die natürliche Fettschicht ein wenig besser geschützt.
  • Cremen Sie die Haut unterhalb des Haaransatzes vor dem Färben gut ein! Dann kann die Farbe an diesen Stellen nicht die Haut verfärben.
  • Tragen Sie beim Färben Handschuhe! Entfernen Sie Farbe, die auf die Haut gelangt, sofort mit Wasser, Shampoo, Alkohol oder Zitronensaft!
  • Halten Sie sich an die empfohlene Einwirkzeit des Haarefärbemittel und an die Gebrauchsanleitung!

Achtung Allergien!

Treten während des Haare färben Reaktionen wie Jucken, Brennen oder Ausschlag auf, so sollte die Haarfarbe sofort mit lauwarmem Wasser abgespült werden. Suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn die Haut eine Reaktion zeig. Wenn Sie bereits Haarfarben angewendet haben ohne allergische Reaktionen zu bemerken, könnte trotzdem beim nächsten Mal eine Reaktion auftreten.

Tipps

  • Verzichten  Sie auf  den  von  den  HerstellerInnen empfohlenen Allergie-Selbsttest, da es dadurch erst zu Sensibilisierungen kommen kann. Das direkte Auftragen auf die Haut wirkt anders als das Behandeln der Haare!
  • Holen Sie im Zweifelsfall ärztlichen Rat ein, vor allem wenn nach früheren Färbungen im Gesicht und am Hals Rötungen aufgetreten sind. Nur Ärztinnen und Ärzte können eine vorbestehende Allergie diagnostizieren.
  • Hinweise auf Allergene sind auf der Verpackung von Haarfärbemitteln zu finden.

Schonende Pflanzenhaarfarben

Naturhaarfarben werden auf Pflanzenbasis hergestellt. Die dabei am häufigsten verwendete Pflanze ist rotes Henna. Weitere Färbepflanzen sind unter anderem Walnuss, Weizen, Kurkuma, Kamille und Indigo. Die Palette von natürlichen Farben ist mittlerweile sehr groß. Es überwiegen verschiedenste Rottöne über braun bis schwarz überwiegen.

Der Vorteil von Plfanzenhaarfarben liegt im schonenden Vorgang. Denn anstatt das Haar anzugreifen, lagern sich die Pflanzenpigmente äußerlich am Haarschaft an und bilden einen Film ums Haar. Feines Haar gewinnt dadurch an Volumen und Spannkraft.

Der Nachteil beim Färben mit Pflanzenfarben ist, dass die Färbung nicht so lange hält und das Farbergebnis nicht immer vorhersehbar ist. Das Ergebnis der Färbung ist stark von der natürlichen Haarfarbe abhängig. Weiters können graue Haare zwar gefärbt werden, die Deckkraft ist aber nicht so stark wie die von chemischen Haarefärbemitteln.

Tipps

  • Es sollten mindestens vier bis sechs Wochen Abstand zwischen einer Haarfärberei mit Pflanzenhaarfarben und einer mit chemischen Färbemittel liegen. Auch Dauerwellen greifen im pflanzengefärbten Haar schlecht, deshalb erst nach der Dauerwelle mit Henna färben.
  • Kaufen Sie Henna-Pulver von zertifizierter Natur- und Biokosmetik, z. B. Produkte mit dem BDIH- oder NATURE-Gütesiegel.
  • Henna wird meist mit kochendem Wasser angerührt. Um einen intensiveren Farbton zu erhalten, kann es auch mit schwarzem Tee angerührt werden. Dadurch wird der Farbton etwas dunkler. Beim Anrühren mit Rotwein oder Rotbuschtee wird der Ton kräftiger.

Chemische Haarfarben mit bedenklichen Stoffen

Chemische Färbemittel können bedenkliche Inhaltsstoffe beinhalten, die Allergien auslösen oder Ursache für andere gesundheitliche Probleme sind. Als Farbstoffbausteine werden in den Farben meist aromatische Amine verwendet. Sie stehen in Verdacht Krebs zu verursachen. Bedenkliche Konservierungsmittel oder Duftstoffe können ebenfalls in chemischen Haarfärbemittel enthalten sein. Zum Beispiel  können sich Moschus-Duftstoffe im Fettgewebe anreichern. Tierversuche mit diesen Verbindungen haben Hinweise auf Leberschäden ergeben.

Tönung

Tönungsmittel bestehen aus nur einer Komponente. Beim Tönen der Haare lagern sich die Farbstoffe außen an der Haaroberfläche an und werden nach 6 bis 8 Haarwäschen wieder ausgewaschen. Auch in der Tönung können Farbstoffe wie gefährliche aromatische Amine enthalten sein. Diese stehen in Verdacht krebserregend zu sein.

Permanente chemische Haarfarben

Oxidationshaarfarben müssen direkt vor der Anwendung aus zumindest zwei Komponenten gemischt werden. Beim Färben lagern sich die Farbstoffe in komplizierten Reaktionen in die Haare ein. Die Färbung hält dauerhaft oder zumindest 24 Haarwäschen lang. Im Gegensatz zu Pflanzenhaarfarben ist bei chemischen Haarfärbemitteln fast jeder Farbton möglich.

Blondierung

Blondierungen kommen ohne Farbstoffe aus. Dennoch greift auch dieser Prozess die Haare stark an. Mit Hilfe von Oxidationsmitteln, die in erster Linie Wasserstoffperoxid enthalten, werden die natürlichen Farbpigmente im Haar abgebaut. Dadurch werden die Haare brüchig und trocken.

Faschingshaarfarben

Faschingshaarfarben gehen keine chemische Verbindung mit dem Haar ein. Die Farben sind wie ein auswaschbarer Lack, der mittels Filmbildner aus Sprays oder Gels fixiert wird. Auch diese Haarfarben können bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Es wird daher empfohlen, die Farben sehr sparsam zu verwenden und keinesfalls die Kopfhaut damit zu berühren. Waschen Sie die Farben nach dem Fest sofort wieder aus, am besten mehrmals. Glittersprays sollten aus einer Entfernung von 30 Centimeter aufgesprüht werden. Halten Sie dabei die Luft an! So kommen die Stoffe nicht in die Lunge.

Haare färben in der Schwangerschaft

Die möglichen Konsequenzen des Haarfärbens auf das Ungeborene werden sehr unterschiedlich beurteilt.  Von verschiedenen Seiten wird gänzlich vom Haare färben in der Schwangerschaft abgeraten. Da die Kopfhaut Stoffe gut aufnehmen kann, gelangen bedenkliche Inhaltsstoffe der Haarfärbemittel direkt in den Organismus und auch in die Muttermilch. Sollen trotzdem die Haare gefärbt werden, ist es ratsam, erst nach dem ersten Drittel der Schwangerschaft zu färben. Dadurch wird das mögliche Risiko minimiert.


 

Weitere Informationen

Die Zeitschrift ÖKO-TEST untersucht regelmäßig Haarfärbemittel und zeichnet empfehlenswerte Produkte mit "sehr gut" aus.

Unter dem Suchbegriff "Naturfrisöre" oder "Naturfriseure" finden Sie im Internet die Kontaktdaten zu Betrieben, die beispielsweise mit Henna färben.

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