Einfach abschalten – Digital Detox

Das Internet verursacht große Mengen Treibhausgase durch Stromverbrauch der Rechenzentren, die rund um die Uhr laufen. Zwischendurch abschalten und einfache Maßnahmen im Alltag schonen das Klima.

Handy ausgeschalten

Die vielen Informationen, die wir im Internet ständig abrufen können, und Technologien wie Video-Streaming bringen einen hohen Energieverbrauch mit sich und heizen damit dem Klima ein. Kleine Tricks im Alltag sparen viel Energie. Und ein Urlaub bietet sich an, die sozialen Medien und das Handy einfach einmal sein zu lassen und das Leben analog zu genießen.

6 Tipps zum Energiesparen

  • SMS statt E-Mail senden
  • Bildauflösung von Videos und Fotos reduzieren
  • häufig genutzte Kontakte fix notieren anstatt jedes Mal eine Abfrage im Internet zu starten
  • Daten auf externer Festplatte statt auf einem Cloud-Server sichern
  • Modem über Nacht oder bei Abwesenheit ausschalten
  • internetfreie Zeiten fernab von Handy und Computer genießen

Abschalten bringt’s

Auch kleine Änderungen sparen CO2. Bleibt das Internetmodem nur 3 Stunden pro Tag eingeschalten, anstatt es 24 Stunden durchlaufen zu lassen, spart das jährlich 28,5 kg Kohlendioxid ein. Das entspricht dem CO2-Ausstoß einer 2.000 km langen Zugfahrt.

Stress, Suchtfaktor, Zeitfresser, Konzentrationsstörungen – das praktische Internet hat auch unerwünschte Nebenwirkungen. Zwischendurch unsere technische Ausrüstung regelmäßig abzuschalten, wirkt sich also nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf unsere Gesundheit positiv aus.

SMS für kurze Nachrichten

Ein E-Mail ist schnell abgeschickt, aber im Hinblick auf das Klima wiegt es schwer. Durch ein kurzes E-Mail ohne Attachment entstehen 2,2 Gramm CO2-Äquivalente (berechnet mit dem österreichischen Strommix). 100 E-Mails entsprechen dem Treibhausgasausstoß einer 1 km langen Autofahrt! Für eine kurze Nachricht ist ein SMS eine bequeme, klimaschonende Alternative. Denn rund 300 SMS verursachen nur so viel CO2 wie ein einziges E-Mail. Und nicht vergessen: E-Mails regelmäßig löschen, denn die Speicherung braucht viel Energie. Newsletter, die ohnehin nie gelesen werden, am besten gleich abbestellen!

Auflösung reduzieren

Videoverleih im Geschäft um die Ecke war gestern, heute ist Streamen. Das Streamen von Filmen ist energieaufwändig und verursacht dadurch große Mengen an Treibhausgasen -  je höher die Bildauflösung ist, desto mehr. 90 Minuten streamen im Vergleich:

HD-Auflösung 2664 g CO2-Äquivalente
4K-Auflösung ca. 30 % weniger CO2-Äquivalente
Auflösung 720 Pixel 65 % weniger CO2-Äquivalente

(Full-HD hat doppelt so viele Bildpunkte wie HD und entsprechend noch mehr Datenvolumen und Treibhausgasemissionen.)

5 Filme pro Woche ein Jahr lang statt in HD mit 720 Pixel Auflösung anzuschauen, spart also rund 450.000 g CO2-Äquivalente. Das entspricht rund 2.000 km mit dem Auto zu fahren! Und so geht’s: Auf YouTube erscheint beim Klick auf das Einstellungsrädchen der Punkt „Qualität“ zur Auswahl – hier kann zwischen mehreren Auflösungsstufen gewählt werden. Bei bezahlten Video-Streamingdiensten gibt es beim Kauf Auswahlmöglichkeit – die geringere Auflösung ist meist kostengünstiger.

Auch das Versenden von Fotos erzeugt großes Datenvolumen. Beim Versenden möglichst die niedrigste Auflösung wählen. Oder man versendet einfach einmal gar nichts und ist ganz im Hier und Jetzt.

Weniger suchen

Bei jeder neuen Internetsuche wird CO2 ausgestoßen. Weltweit werden pro Tag 3,5 Milliarden Google-Anfragen gestellt - das verursacht so viel CO2 wie 122 Erdumrundungen mit dem Auto.

Die Alternativen:

  • Kontakte zu Ärzten fix notieren statt jedes Mal über Suchmaschinen suchen
  • Favoriten für oft besuchte Seiten anlegen
  • klimaneutrale Suchmaschinen wie Ecosia nutzen
  • Wetter durch einen Blick aus dem Fenster checken

Weitere Informationen

Viele weitere Tipps zum Klimaschutz im Alltag sind auf www.umweltberatung.at/klima zu finden.

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