Torffreie Erden - für Sie getestet
2021 haben wir 10 torffreie Substrate, die das Gütezeichen „biologisch gärtnern“ tragen, auf ihre Eigenschaften getestet, und zwar in Kooperation mit Easy Cert Services Betriebsmittelbewertung und der steirischen Versuchsstation für Spezialkulturen in Wies. Am besten abgeschnitten haben bei diesem Test:
- Empfinger - Premium Bio Hochbeeterde
- Sonnenerde - Bio Tomaten- und Gemüseerde
- Kranzinger - Die Österreichische Gärtnererde – Bio torffreie Pflanzerde
Alle drei Substrate mussten im Versuch nicht nachgedüngt werden!
2022 wurde der Versuch mit 9 „biologisch gärtnern“-zertifizierten Substraten wiederholt. Drei Substrate aus dem 1. Versuchsjahr 2021 nahmen am Versuch 2022 nicht mehr teil. In diesem Jahr wurde die Auswertung der Versuchsergebnisse ausgeweitet. Neben einer Gesamtbeurteilung der Kistchen, wurden auch die Einzelkulturen getrennt bewertet. Die häufigsten Top3-Platzierungen mit 5 von 7 Wertungen erreichte die Oberösterreichische Gärtner Naturerde von der Firma Patzer. Bei der Gesamtbewertung überzeugten folgende Substrate:
- Kranzinger - Die Österreichische Gärtnererde – Bio torffreie Pflanzerde
- Sonnenerde - Bio Tomaten- und Chilierde
- Patzer Erden - Die OÖ Gärtner Naturerde ohne Torf
2023 wurden erneut 10 torffreie Substrate mit dem Gütezeichen „biologisch gärtnern“ getestet. Die Kistchen wurden wieder jeweils mit 2 Balkontomaten, 2 Basilikumpflanzen und 1 Chilipflanze bepflanzt. Auch diesmal waren einige neue Erden bzw. mit anderen Zusammensetzungen beim Test dabei. 7 Top3-Bewertungen erhielt die Bio-Kreislauf Pflanzerde von Brantner. Gesamt betrachtet erhielten folgende Erden die meisten Top3-Platzierungen:
- Brantner - Bio-Kreislauf Pflanzerde
- Sonnenerde - Bio Tomaten- und Gemüseerde
- ASB Grünland - Spar Natur Pur Bioerde
Organischer Dünger für Pflanzen in torffreien Erden
Torffreie Erden haben je nach Zusammensetzung unterschiedliche Eigenschaften und müssen deshalb unterschiedlich gedüngt werden. Wählen Sie beim Kauf Blumenerde, die für die geplante Kultur geeignet ist, also z. B. Kräutererde für die Kräuter. Düngen Sie sparsam und angepasst an den Nährstoffgehalt der Erde und den Bedarf der gesetzten Pflanzen. Organische Langzeitdünger wie Schafwolle oder Hornspäne sorgen für eine gleichmäßige Versorgung der Pflanzen über die Wachstumsperiode hinweg, da die Nährstoffe nach und nach freigesetzt werden.
Starkzehrende Pflanzen in torffreier Erde
Starkzehrende Pflanzen, wie Tomaten, Paprika oder Gurken, bilden in kurzer Zeit viele Früchte aus und benötigen während der Wachstumsphase genügend Nährstoffe. Wenn sie in torffreie Erden mit Holz- und Kokosfasern gesetzt werden, ist stickstoffbetonte Düngung erforderlich. Denn Mikroorganismen entziehen der Erde während der Holz- oder Kokoszersetzung Stickstoff, dieser Mangel muss wieder ausgeglichen werden. Dafür eignen sich Kompost, Hornspäne, Schafwolle oder andere organische Dünger – sie zersetzen sich nur langsam und geben kontinuierlich Nährstoffe ab. Auch Gießen mit Brennnesseljauche oder Komposttee hat sich bestens bewährt.
Schwachzehrende Pflanzen in torffreier Erde
Schwach zehrende Pflanzen benötigen wenig Nährstoffe. Dazu gehören die meisten Kräuter, Erbsen, Radieschen und viele Wildpflanzen. Schwachzehrer müssen wenig bis gar nicht gedüngt werden. Sie wachsen in der Natur oft auf kargen Böden und brauchen entweder wenig Nährstoffe oder können in Gemeinschaft mit bestimmten Bakterien die Nährstoffe selbst bilden. Eine Düngung kann für diese Pflanzen schnell zuviel werden und sie schwächen anstatt sie zu stärken. Schwachzehrer wie Spinat oder Feldsalat lagern bei Überdüngung den überflüssigen Stickstoff als Nitrat ein, das beim Verzehr ungesund ist. Für Schwachzehrer sollte die Gemüseerde mit magerer Gartenerde gemischt werden, um Stickstoffüberschuss zu vermeiden.
Richtig gießen
Torffreie Erden sind meist gröber strukturiert als konventionelle Erden und speichern Wasser und Nährstoffe nicht so konstant wie torfhaltige Produkte. An der Oberfläche sehen diese Substrate oft trocken aus, obwohl sie darunter eventuell noch feucht sind. Unsere Tipps zum Gießen:
- Durch die Fingerprobe kann geprüft werden, ob das Substrat unter der obersten trockenen Schicht noch feucht ist. Dabei den Finger ca. 3 Zentimeter in die Erde bohren, um zu fühlen, ob sich unter der Oberfläche noch Feuchtigkeit befindet.
- Bei leichten Töpfen hilft auch das Anheben um festzustellen, wie feucht die Erde ist: leicht = trocken, schwer = feucht.
- Pflanzgefäße mit Wasserspeicher und Wasserstandsanzeiger sind eine gute Investition. Die Pflanzen holen sich das Wasser nach Bedarf aus dem Reservoir und der Wasserstandsanzeiger zeigt, wann das Gießen notwendig ist.
Wie lange ist torffreie Erde haltbar?
Schon beim Einkauf von Substraten muss darauf geachtet werden, dass die Erde im Handel kühl und sonnengeschützt gelagert wird. Ist die Erde Temperaturschwankungen ausgesetzt, begünstigt das die Bildung von Keimen und Schimmel. Zusätzlich baut sich der Stickstoffgehalt schneller ab. Für die Befüllung der Tröge eignet sich frische Erde am besten, da die Nähstoffzusammensetzung am idealsten für die Pflanzen ist. Unter guten Voraussetzungen (trocken, kühl und schattig) kann ein Substrat auch zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden. In einem geschlossenem Sack ist die Erde gut gelagert bis zu einem Jahr haltbar. Wurde der Sack bereits geöffnet und über das Jahr im Freien aufbewahrt, kann die Erde zur Bodenverbesserung oder zum Mulchen im Garten verwendet werden..