
Mehr als 1 Million Tonnen Lebensmittelabfälle wären in Österreich jährlich vermeidbar. Weggeworfenes Essen ist sowohl ethisch als auch ökologisch bedenklich. Zum moralischen Dilemma kommt noch hinzu, dass bei der Produktion von Lebensmitteln Treibhausgase freigesetzt werden – und das völlig unnötig, wenn die Lebensmittel nicht gegessen werden. Besonders schwer wiegt das bei tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Wurst und Käse, weil ihre Herstellung mit hohem Treibhausgasausstoß verbunden ist.
Diese Themen wurde im Rahmen der Online-Tagung "Lebensmittelabfallvermeidung in der Schule" zur Sprache gebracht. Viele kreative Möglichkeiten für die Schule und den Unterricht stellten hochkarätigen Expert*innen vor.
Vom Sensorik Labor bis zur Schatzsuche am Feld
Die Teilnehmer*Innen lernten im Webinar Methoden kennen, um den Unterricht zum Thema Vermeidung von Lebensmittelabfällen interaktiv und lebendig zu gestalten. Egal ob Verkostungen von Naturjoghurts mit verschiedenen Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD), das Nachernten am Feld oder Spiele zur richtigen Lagerung im Kühlschrank, der sorgsame Umgang mit Lebensmitteln kann spannend und spielerisch erlernt werden. Die Wiener Tafel zeigte mit dem Sensorik Labor, dass man sich auf die eigenen Sinne verlassen kann: Joghurt, das 1 Woche über dem MHD ist, schmeckt einwandfrei. Auch Methoden für den digitalen Unterricht und für hybrides Lernen sowie digitale Tools für das Smartphone wurden vorgestellt.
Flexible Küche reduziert Abfälle
61.000 Tonnen Lebensmittelabfälle fallen in Österreichs Großküchen pro Jahr an. Ein Teil davon stammt aus Schulkantinen. Grund genug, sich mit Vertretungen aller Beteiligten, wie Schüler*innen, Pädagog*innen, Eltern und natürlich auch mit den Schulverpfleger*innen an einem Tisch zu setzen und Verbesserungspotentiale auszuloten. Lösungen wie variable Portionsgrößen, Einzelgerichte statt fixer Menüs, ausgeklügelte Bestellungen und verstärkte Kommunikation über abfallreduzierende Maßnahmen bringen raschen Erfolg.