Vorteile von regionalen Wildgehölzen
Heimische Sträucher und Bäume bieten im Garten viele Vorteile. Sie punkten mit schönen Blüten und bunten Blättern und bieten Vögeln und Insekten Nahrung und Unterschlupf. Viele heimische Wildgehölze sind robust und pflegeleicht, sie gedeihen ohne Dünger und brauchen wenig Pflege und Wasser.
Bei der Planung und Pflanzenauswahl ist es wichtig, die Bedürfnisse der Pflanzen im Hinblick auf Licht, Wasserbedarf, Boden und Wärme zu berücksichtigen, damit diese gut gedeihen.
Pflanzzeit
Wenn das Laub fällt, ist für viele Gehölze die beste Pflanzzeit. Die Wurzelbildung und Anpassung an den neuen Boden finden im Herbst und teilweise im Winter statt. Im Frühling kann die Pflanze dann ihre ganze Energie in einen kräftigen Austrieb legen.
Wurzelnackte Pflanzen können nur in der Ruheperiode zwischen Oktober und März gepflanzt werden. Auch Ballenpflanzen werden entweder im Herbst oder im Frühjahr verpflanzt. Topf- oder Containerpflanzen können hingegen das ganze Jahr über gepflanzt werden. Bei einer Pflanzung im Sommer ist aber eine ausreichende Bewässerung wichtig.
Bei frostempfindlichen Arten wie Maulbeere, Walnuss, Mandel, Pfirsich oder Marille ist eine Pflanzung im Frühling empfehlenswert.
Auswahl der Pflanzen
Gehölze werden entweder wurzelnackt, mit Wurzelballen oder im Container angeboten. Kaufen Sie gute Qualität aus Ihrer regionalen Baumschule - diese Pflanzen sind an das Klima vor Ort angepasst und haben dadurch einen Startvorteil. Achten Sie auf gesunde Pflanzen mit verletzungsfreier Rinde.
Standort im Garten
Wählen Sie bereits vor dem Kauf den Standort in Ihrem Garten aus und berücksichtigen Sie bei der Wahl der Pflanzenart die Licht- und Bodenverhältnisse. Wuchshöhe und Kronengröße sind wesentlich für die Entscheidung. Bedenken Sie die Endgröße auch bei Entfernung zu Gebäuden und dem Nachbarsgrundstück! So verhindern Sie Ärger mit Ihren Nachbarn wegen überhängender Äste oder unzumutbarer Schattenbildung.
Halten Sie bei der Heckenpflanzung einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zum Nachbargrundstück ein, damit später ein Heckenschnitt von beiden Seiten möglich ist. Bei Bäumen sollte der Abstand je nach zukünftiger Kronengröße 3-6 Meter betragen.
Pflanzabstand
Für eine freiwachsende Hecke wird ein Pflanzabstand von 1 - 1,5 m zwischen den Pflanzen empfohlen. Wenn genug Platz vorhanden ist, kann man die Sträucher versetzt in zwei Reihen setzen. So wächst die Hecke locker und ist trotzdem blickdicht. Wollen Sie einen sehr starken Sichtschutz erreichen, pflanzen Sie eine dichte Formschnitthecke mit einem Abstand von 30 bis 50 cm zwischen den Pflanzen. Dafür eignen sich besonders Hainbuche, Feldahorn, Weißdorn oder Liguster.
Der richtige Spatenstich - das Pflanzloch
Die Pflanzgrube sollte mindestens doppelt so groß sein wie die Wurzelmasse oder der Wurzelballen des Gehölzes. Lockern Sie den Grund der Pflanzgrube tief auf und bringen Sie bei schweren, nassen Böden eine Drainageschicht ein. Die ausgehobene Erde kann für die Pflanzung mit reifem Kompost oder Pflanzerde verbessert werden. Bei sehr trockenen Böden kann bereits vor dem Setzen ein Einschlämmen der Pflanzgrube mit Wasser erfolgen.
Behandlung der Wurzeln
Beschädigte Wurzeln werden bei wurzelnackter Ware mit einem scharfem Werkzeug abgeschnitten und zu lange Wurzeln werden um circa ein Drittel eingekürzt. Vor dem Auspflanzen werden die Pflanzen 1-2 Stunden in einen Kübel Wasser gestellt. Bei Containerpflanzen wird anschließend der Topf entfernt und die Randwurzeln bei dicht durchwurzelten Topfballen leicht aufgerissen.
Setzen der Pflanzen
Die Pflanzen sollten nicht zu tief eingesetzt werden. Empfehlenswert ist eine Pflanztiefe, die jener in der Baumschule entspricht. Bei wurzelnackten Pflanzen ist diese an der bräunlichen Verfärbung am Wurzelhals zu erkennen. Richten Sie die Pflanzen gerade, füllen Sie Erde ein und drücken Sie die Erde anschließend leicht an. Anschließend wird ein Gießrand geformt und die Pflanzen gut mit Wasser eingeschlämmt.
Baumstützung
Bei Bäumen und großen Sträuchern ist auf Grund der Windbelastung eine Baumstützung erforderlich. Diese wird in die ausgehobene Grube eingeschlagen. Stamm und Wurzeln dürfen dabei nicht verletzt werden. Es sollte mindestens ein Pfosten auf der Seite der Hauptwindrichtung aufgestellt werden. Die Stützung mit zwei Pflöcken ist jedoch stabiler. Eine Handbreite unter dem Kronenansatz wird der Baum an die Pflockung angebunden. Am besten eignet sich dazu Kokosschnur, da diese flexibel ist und den Stamm nicht einengt. Regelmäßiges Nachbinden ist erforderlich. Die Stützung wird nach 2-3 Jahren entfernt.
Die Pflege nach der Pflanzung
Die richtige Pflege nach der Pflanzung sichert ein gutes Anwachsen der Gehölze. In der ersten Saison sollten die Pflanzen regelmäßig gegossen werden, später reicht es, nur in Trockenperioden zu gießen. Während einer Trockenperiode ist es besser, seltener, dafür aber größere Mengen zu gießen. Eine dünne Mulchschicht hilft, den Boden vor Austrocknung zu schützen und von Bewuchs frei zu halten.
Wildgehölze benötigen in der Regel keine Düngergaben. Wenn nötig, kann eine gelegentliche Kompostgabe im Frühjahr kann die Nährstoffversorgung von größeren Gehölzen auf natürliche Weise gewährleisten.







