Im Reparaturnetzwerk sind derzeit mehr als 140 Betriebe vereint, die sich aufs Reparieren spezialisiert haben und eine riesige Bandbreite an Reparaturen anbieten. Die Rückmeldungen der Kund*innen zu den Reparaturdienstleistungen im Reparaturnetzwerk sind äußerst positiv. Um das Feedback kümmert sich DIE UMWELTBERATUNG. „Das Feedback der Kund*innen ist ein wichtiger Beitrag dazu, die Qualität des Netzwerks hoch zu halten“, erklärt Umweltberater Markus Piringer, der das Reparaturnetzwerk koordiniert. Die Betriebe, die im Folgenden vorgestellt werden, stehen stellvertretend für die Vielfalt im Reparaturnetzwerk.
Eine Profiradlerin wurde zur Profireparateurin
In den Reparaturwerkstätten sind meist Männer am Werk, in der Radbar jedoch hat eine Frau mit viel Know-how das Sagen. Gaffi Garhofer war Profi-Rennradfahrerin und repariert bereits seit über 30 Jahren Fahrräder – ein wahres Fahrradoriginal. Was sie an ihrer Arbeit besonders mag? „Bei den Rädern hat sich technisch sehr viel getan und es gibt daher immer wieder Reparaturfälle zu lösen, die ich noch nie gehabt habe. Es macht mir Spaß, diese neuen Fälle zu knacken und mit einer kreativen Lösung auch ein altes Fahrrad wieder zum Laufen zu bringen.“
Reparatur-Knowhow aus der Mode-Nation Italien
Luigi Zucchino betrieb in seinem Herkunftsland Italien bereits eine Änderungsschneiderei mit 70 Franchise-Filialen. Dann entschied er sich dafür, nach Wien zu übersiedeln und eröffnete die Textilwerkstatt Xo. Zucchino und sein Team lieben ihre Arbeit, weil sie damit Lieblingsstücke ihrer Kund*innen erhalten können. Ihre Spezialität sind Jeans. „Die meisten von uns haben Lieblingsjeans, die einfach perfekt passen und unersetzlich sind. Wenn unser Team diese reparieren kann, ernten wir große Dankbarkeit von unseren Kund*innen.“ Derzeit ist bei Xo gerade ein Konzept für neue Jeans, die besonders gut reparierbar sind, in Arbeit.
Tischlerkultur seit Generationen
Bereits in 3. Generation führt Richard Dobrohruschka das Familienunternehmen namens Tischlerkultur. Es war immer ganz klar, dass er den Betrieb übernehmen wird, weil ihm das Tischlern seit jeher Spaß gemacht hat. Das Unternehmen ist auf die Sanierung von Küchen spezialisiert. Besonders liebt Dobrohruschka an seiner Arbeit, dass sie nie fad wird, da jeder Tag und jede*r Kund*in anders ist. „Zu uns kommen Menschen mit schmaler Geldbörse genauso wie Wohlhabende. Eine Küche mit neuen Fronten auszustatten anstatt eine neue zu kaufen, ist ganz klar ein Preisvorteil. Manchmal sind aber auch kostspieligere Lösungen gewünscht.“
Das Reparaturnetzwerk am Mistfest
Reparieren vermeidet im Vergleich zum Neukauf Abfall, schont die Ressourcen und erhält außerdem regionale Arbeitsplätze. Im letzten Jahr hat das Reparaturnetzwerk rund 1.700 Tonnen Abfälle vermeiden und ist deshalb auch wieder zu Gast beim Mistfest der MA 48. Am 17. und 18. September 2022 findet das Mistfest in Wien am Mistplatz Hernals statt. Das Reparaturnetzwerk wird dort einen Stand haben, an dem die Besucher*innen einigen Reparateur*innen über die Schulter schauen und sich von ihnen gute Tipps und die Wiener Reparaturfibel holen können.