Die Marmorierte Baumwanze stinkt
Sie ist eine aus Asien stammende Insektenart. Von dort wurde sie wahrscheinlich mit Pflanzen oder Packmaterial in Transportkisten nach Europa eingeschleppt. Die Wanzen sind gute Flieger und können sich damit über kurze Distanzen natürlich ausbreiten. In Europa wurde sie erstmals in Liechtenstein (2004) und danach in der Schweiz (2007) festgestellt; inzwischen ist sie schon in vielen europäischen Ländern zu finden. Seit Herbst 2016 ist die Marmorierte Baumwanze häufig in Wien an und in Häusern zu sehen, wo sie auf der Suche nach Überwinterungsplätzen ist. Besonders gerne überwintern die Wanzen im Mauerwerk, aber auch auf Dachböden oder in Blumenkisten auf dem Balkon.
Zum Schutz vor Feinden hat sie ein übel riechendes Abwehrsekret. Wenn Sie die Tiere zerdrücken geben Sie ein stinkendes Sekret ab. Das tun sie übrigens auch, wenn man ihnen zu nahe kommt! Lassen Sie die Wanzen daher lieber auf ein Blatt Papier laufen und stülpen Sie dann ein Glas darüber. Dann ab damit ins Freie!
Die marmorierte Baumwanze saugt vor allem an Früchten aber auch an Blättern. Sie bevorzugt Apfel, Birne, Kirsche, Pfirsich, Nektarinen, Himbeeren und Zitrusfrüchte. Häufige Wirtspflanzen sind auch Ziergehölze, wie z.B. Sommerflieder, Blauglockenbaum und Trompetenbaum. Paprika und Tomaten zählen zu den bevorzugten Wirtspflanzen unter den Gemüsekulturen. Im Obst- und Gartenbau kann sie durch ihre Saugtätigkeit wirtschaftliche Schäden an Früchten verursachen.
In ihrer ursprünglichen Heimat Asien entwickeln sich fünf bis sechs Generationen pro Jahr, in Europa sind nur ein bis zwei Generationen (in wärmeren Gebieten) zu erwarten. Das Aussetzen chinesischer Erzwespen zur Bekämpfung gegen die asiatischen Baumwanzen zuzulassen ist derzeit nicht gestattet. Um heimische Arten nicht zu gefährden müssen Freisetzungen von nicht heimischen Nützlingen genau überprüft werden - wie das Beispiel der Ausbreitung des asiatischen Marienkäfers zeigt.