Anfang März kann mit dem Vorziehen vieler Gemüsepflanzen begonnen werden, die dann einige Wochen später in den Garten oder auf Balkon und Terrasse übersiedeln. Es gibt schon genug Licht, um etwa drinnen Paradeiser, Melanzani und Kräuter zu säen. Manche Pflanzen wie Zucchini, Gurken oder Kürbisse wachsen allerdings sehr schnell und sollten besser erst im April vorgezogen werden, da sie dann bald hinaus ins Freie wollen.
Auf den Samenpackungen sind die günstigen Zeitpunkte für die Aussaat und das Vorziehen der jeweiligen Sorte angegeben. Außerdem ist auf der Verpackung zu erkennen, ob es Bio-Samen sind. Saatgut aus kontrolliert biologischem Anbau wird nach strengen Kriterien ohne Gentechnik und ohne Einsatz von chemischen Dünge- und Spritzmitteln produziert, Samen und junge Pflanzen aus biologischem Anbau sind deshalb der beste Start, um gesunde Köstlichkeiten im eigenen Garten zu ernten.
Wiener Riesen und Ochsenherz
Wer Raritäten haben möchte, baut sie am besten selber an - denn diese regionalen oder alten Sorten sind als Jungpflanzen meist gar nicht erhältlich. Wer spezielle Sorten anpflanzt, trägt auch zum Erhalt der Sortenvielfalt bei. Zum Beispiel wachsen aus den Samen der „Wiener Riesen“ äußerst schmackhafte Sellerieknollen und die Samen von „Ochsenherz“ verwandeln sich in große, herzförmige Paradeiser mit fruchtigem Geschmack und dünner Schale. Viele dieser Pflanzenraritäten gibt es in Bio Qualität, weil der Erhalt der Pflanzenvielfalt ein Anliegen der Saatgutproduzent*innen ist.
Torffreie Blumenerde für aktiven Moorschutz
Torffreie Erde zu verwenden ist mittlerweile schon ganz einfach. Man findet sie in den meisten Geschäften für Gartenbedarf und in Supermärkten. Eine gute Orientierungshilfe beim Kauf bieten das Gütesiegel „biologisch gärtnern“ und das Österreichische Umweltzeichen. Torf wird in Mooren abgebaut. Diese brauchen mehrere tausend Jahre für ihre Entstehung und sind von seltenen Tier- und Pflanzenarten bewohnt. Der Torfabbau zerstört Moorlandschaften unwiederbringlich. Torffreie Erde trägt dazu bei, dass diese Lebensräume erhalten bleiben.
Pflanzgefäße aus alten Verpackungen
Es müssen keine speziellen Quell- und Pflanzenanzuchttöpfe gekauft werden. Als Pflanzgefäße eignen sich leere Joghurtbecher, Kunststoffverpackungen von Gemüse und abgeschnittene Getränkekartons ausgezeichnet. Wichtig ist nur, dass sich das Wasser nicht staut. Es sollen müssen also Abzugslöcher in den Boden gemacht werden.
Auf den richtigen Standort kommt es an
Die Pflanzen selbst dürfen weder austrocknen noch im Nassen stehen, sonst drohen Schimmel, Fäulnis oder vertrocknete Pflänzchen. Nebeneinander gepflanzte Setzlinge sollten die gleichen Ansprüche an Licht und Wasser haben. Kleine Schilder in den Pflanztöpfen werden mit den Sortennamen beschriftet, so setzt man später keine Unbekannten ins Beet oder ins Balkonkisterl. Die Anzuchttöpfe stehen am besten hell, aber nicht in der prallen Sonne. Zu wenig Licht und zu viel Wärme hingegen führen zu starkem Längenwachstum. Die Pflanzen fallen um und bleiben ihr Leben lang schwach.
Nur die Harten kommen in den Garten
Praktisch ist es, die Pflanzgefäße auf ein Tablett zu stellen. Dann können sie fürs Abhärten an wärmeren Tagen einfach nach draußen gebracht und abends wieder hereingeholt werden. Draußen sollten sie nicht in der prallen Sonne, sondern hell und windgeschützt stehen. Ganz hinaus dürfen die wärmeliebenden Pflanzen erst Mitte Mai nach den Eisheiligen. Denn eine alte Bauernregel besagt: „Pflanze nie vor der kalten Sophie!“