Jetzt ist Zeit für Vogelschutz

Durch Nahrungsmangel und verlorene Lebensräume sind viele Vogelarten gefährdet. Auch bislang häufige Vogelarten wie Mausersegler oder Rotkehlchen werden seltener. DIE UMWELTBERATUNG hat Tipps, wie sie mit einfachen Maßnahmen zum Vogelschutz beitragen können.

Mauersegler am Himmel

Vögel sind mit ihrem fröhlichen Gesang in unseren Gärten und Innenhöfen gern gesehene Gäste, aber sie bekommen dort nicht immer, was sie zum Überleben brauchen. Der Herbst ist eine gute Zeit, um das zu ändern! Beeren und Samen sollten bis zum Frühjahr an den Pflanzen bleiben, um die Vögel gut durch den Winter zu bringen. Und bei Neupflanzungen sind Wildblumen und Wildgehölze die erste Wahl für Vögel.

Den Vögeln das Überleben sichern

Vögel benötigen naturnahe Grünräume mit Nahrung, Verstecken und Nistmöglichkeiten. Gärten und Innenhöfe, die vielfältig gestaltet sind und ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Herbizide gepflegt werden, bieten den Vögeln Lebensraum. 5 Tipps dazu:

  1. Wildblumen wachsen lassen

Heimische Wildblumen und so genannte Unkräuter, wie Flockenblumen, Vogelmiere, Johanniskraut und diverse Distelarten decken den Vögeln den Tisch. Viele dieser Pflanzen können im Herbst gesetzt werden. Verblühte Wildblumen sollten nicht im Herbst, sondern erst im Frühling zurückgeschnitten werden.

  1. Alte Bäume stehen lassen

Alte Bäume und Totholzstapel gewähren den Vögeln Unterschlupf. Höhlenbrüter wie Meisen, Kleiber und Gartenrotschwanz nisten in Hohlräumen alter Bäume, und im Holz leben Insekten und Larven, die Nahrungsgrundlage vieler Vögel. Wo es zu wenige natürliche Nistmöglichkeiten gibt, sind Nistkästen eine hilfreiche Maßnahme. Am besten werden diese schon im Herbst angebracht und jährlich im Spätsommer gereinigt.

  1. Regionale Laubsträucher pflanzen

Auf Sträuchern und Bäumen wie Holunder, Liguster und Vogelbeere leben zahlreiche Insekten, die für Vögel zusätzlich zu den Beeren wertvolles Futter bieten. Dornige Sträucher wie Wildrosen, Weißdorn und Schlehe bieten beliebte Brutplätze und Verstecke, weil ihre Dornen vor Fressfeinden schützen. Die Hecke sollte nicht in der Brutzeit von März bis August zurückgeschnitten werden, um die Vögel nicht beim Brüten zu stören.

  1. Dächer und Fassaden begrünen

In der Stadt bieten Fassadenbegrünungen, begrünte Innenhöfe und Dächer den Vögeln Nahrung und Lebensraum. Zum Beispiel im Wilden Wein oder Efeu finden Vögel katzensichere Nistplätze und Futter in Form von Beeren.

  1. Glasflächen vogelsicher gestalten

In Österreich verunglücken Schätzungen zufolge jährlich hunderttausende Vögel durch Kollisionen mit Glas. Vögel sehen die Glasflächen nicht, sondern nur die Pflanzen dahinter oder den Himmel, der sich im Glas spiegelt. Damit Vögel das Glas wahrnehmen, muss es auf der gesamten Fläche gemustert sein. Die Glasflächen nicht zu oft blitzblank zu putzen, hilft den Vögeln auch. Nachträglich können

Glasscheiben mit Streifenaufklebern oder Fensterdekorationen, aber auch durch Außenjalousien, Fenstergitter oder Fliegengitter sichtbar gemacht werden. Die Abstände zwischen den Mustern sollten nicht größer als 15 cm sein. Die bekannten schwarzen Greifvogelaufkleber sind leider nutzlos.

Gebäudebrüter

Die sogenannten „Gebäudebrüter“ nutzen Gebäude als Lebensraum und zur Brut – dazu zählen z. B. Mauersegler, Mehlschwalben, Turmfalken und Dohlen. Sie kommen Jahr für Jahr zum selben Standort. Durch Fassadensanierungen und Dachausbauten verlieren sie Lebensräume und Nistplätze. In Wien ist es verboten, ihre Brutplätze und Quartiere zu zerstören oder die Tiere zu vertreiben. Die zeitliche Abstimmung der Baumaßnahmen auf die Brutzeit der Arten und rechtzeitige Montage von Ersatznistkästen ermöglichen das Bauen im Einklang mit dem Naturschutz. Vor den Bautätigkeiten unterstützen Biologiefachkräfte mit ihrer Expertise.

Weitere Informationen

Das Poster „Wunderbare Wiener Vogelwelt“ stellt Vögel und ihre Nahrungsansprüche vor.

Das Poster „Lebensraum Hecken“ zeigt, welche Sträucher der Tierwelt Unterschlupf und Nahrung bieten. Beide Poster können kostenlos heruntergeladen oder gegen Versandkosten bestellt werden.

Informationen zur vogelfreundlichen Gestaltung der Grünräume bietet DIE UMWELTBERATUNG auf der Website und an der Hotline.

Eine Liste von Expert*innen, die zur vogelfreundlichen Planung von Sanierungen beraten, ist ebenfalls auf unserer Website zu finden.

Wir beraten Sie gerne persönlich!

DIE UMWELTBERATUNG
+43 1 803 32 32
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