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Saatkrähe (Corvus frugileus): Sie kommt bis zu 3 000 km weit aus dem Nordosten und überwintert in Wien, brütet aber nicht hier. Sie hat einen hellgrauen, nicht befiederten Schnabel und ein blau glänzend schwarzes Gefieder.
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Dohle (Corvus monedula): Sie ist der kleinste Krähenvogel und unterscheidet sich von Aas- und Saatkrähe durch ihre geringe Größe, den kleinen Schnabel sowie das schwarz-graue Gefieder. Die Dohle brütet in Wien vorwiegend an Gebäuden und ist eine seltene und streng geschützte Art!
Nutzen der Krähe im Naturkreislauf
Aasfressende Krähen beseitigen tote Tiere und wirken als Gesundheitspolizei. Leerstehende Krähennester werden gerne von anderen Arten, wie Turmfalke oder Waldohreule, angenommen. Außerdem fressen Krähenvögel auch landwirtschaftliche Schädlinge, zum Beispiel Raupen, Schnecken, Maikäfer, Drahtwürmer und Mäuse.
Dezimieren Krähen die Singvogelbestände?
Krähen ernähren sich nur zu einem geringen Teil von Eiern und Jungvögeln frei brütender Vogelarten. Der Vorwurf, sie würden die Bestände von Singvögeln gefährden, ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht haltbar. Beuteopfer sind weit verbreitete Arten wie Drosseln, Finken und Tauben. Diese sind in der Lage, die verlorene Brut durch Nachgelege zu ersetzen. Gründe für eine Abnahme von Singvogelbeständen im städtischen Raum sind vielmehr der Mangel an geeigneten Nistplätzen und Lebensraum und die Gefährdung durch Katzen.
Krähen vertreiben
Krähenvögel zählen zu den Singvögeln und sind in Wien streng geschützt. Man darf sie weder töten noch ihre Nester zerstören, auch die Bejagung ist in Wien verboten. In vielen Fällen ist es auch nicht sinnvoll, Krähen zu vertreiben. Brutpaare verteidigen ihr Revier vor Artgenossen. Werden sie vertrieben, wird das Revier schnell durch Schwärme von jungen Krähen nachbesetzt. Diese können auf Grünflächen Schaden anrichten und erbeuten weitaus mehr Jungvögel als brütende Krähen, die ihren Nachwuchs mit Insekten füttern.
Generell ist das Vertreiben von Krähen schwierig, weil diese hoch intelligent sind und sich schnell an Abwehrmaßnahmen gewöhnen. Will man sie von bestimmten Flächen fernhalten, empfiehlt sich eine Mischung aus akustischen Maßnahmen und optischen Maßnahmen wie aufgehängten CDs, schillernden Glanzbändern, Alufolienstreifen oder Gasballonen. In der Landwirtschaft soll das Vortäuschen eines Krähenrupfs (das sind ringförmig angeordnete und am Boden ausgelegte schwarze Federn) erfolgreich sein. Tote, aufgehängte Krähen haben nachweislich keinen Effekt und sind u.a. gemäß Wr. Naturschutzgesetz und Tierseuchengesetz verboten!