Umweltproblem Matratze
Durchschnittlich wird eine Matratze nach sieben bis zehn Jahren durch eine neue ersetzt. In Summe werden in der EU pro Jahr rund 30 Millionen Matratzen größtenteils deponiert oder verbrannt. In Österreich geht man von rund 1,4 Millionen Matratzen pro Jahr aus. Herkömmliche Matratzen enthalten viele Chemikalien. Mengenmäßig sind Polyurethanschaumstoffe am weitesten verbreitet. Frische Matratzen können potentiell gesundheitsschädliche Chemikalien ausdünsten, wie z.B. Lösungsmittel, Formaldehyd, Pestizide oder Flammschutzmittel. Umweltzeichen wie das Österreichische Umweltzeichen oder der Blaue Engel geben Orientierung für Menschen, die umweltfreundlichere und gesündere Produkte kaufen wollen.
Allergien durch Hausstaubmilben
Die Hausstaubmilben sind winzig klein und lieben es feucht, warm und dunkel. Sie leben fast ausschließlich von Hautschuppen und vermehren sich sehr schnell. So können in einer Doppelbettmatratze bis zu 15 Millionen und mehr Hausstaubmilben vorkommen, und diese produzieren eine entsprechende Menge an allergieauslösendem Milbenkot. Die sogenannte Hausstauballergie ist nach dem Heuschnupfen Spitzenreiter unter den Allergien.
Wie erhalte ich meine Matratze hygienisch?
Wer gesund und hygienisch schlafen möchte, sollte folgende Punkte beachten:
- Lüften: Gegen Schadstoffe aus der Produktion hilft es, wenn Sie Ihre neue Matratze ein paar Tage in einem gut gelüfteten Raum ausdunsten lassen.
- Waschen: Bezüge und Auflagen neuer Matratzen sollten Sie genauso wie Bettwäsche vor dem ersten Verwenden waschen.
- Wenden: Um Schimmelbildung in Ihrer Matratze zu vermeiden, muss diese immer wieder gut trocknen. Daher regelmäßig lüften und wenden. Das trägt auch zu einer gleichmäßigeren Belastung des Materials und zu einer längeren Nutzung bei. Manche Matratzen sind nicht symmetrisch gebaut, haben nur eine für das Liegen geeignete Seite und sind daher nicht zum Wenden geeignet. Beachten Sie das bereits beim Matratzenkauf. Matratzen sollten 1-4 mal pro Jahr gewendet werden.
- Kein Unterbau: Halten Sie den Raum unter Ihrem Bett frei, damit die Luft gut zirkulieren kann.
Hochwertige Matratzen zahlen sich aus!
An wenigen Orten verbringt man so viel Zeit, wie auf seiner Matratze. Es zahlt sich aus, beim Kauf auf hochwertige Materialien und Qualität zu achten. Das Österreichische Umweltzeichen für Bettmatratzen (UZ55) zeichnet besonders umweltfreundlich hergestellte, gesundheitlich unbedenkliche und lange haltbare Matratzen aus.
Waschen statt entsorgen
Auch gut gepflegte Matratzen zeigen Alterserscheinungen. Jeder Mensch verliert durch natürliches Schwitzen bis zu 0,5 Liter Schweiß und bis zu 1,5 Gramm Hautschuppen pro Nacht. Durch Lüften alleine kann man daher der Hausstaubmilbe nicht beikommen. Durch regelmäßige, professionell durchgeführte Wäsche der Matratze kann aber der Ursprungszustand weitgehend wiederhergestellt werden. So lässt sich die Nutzungsdauer von Matratzen bei gleichbleibend hohem Hygienelevel mehr als verdoppeln.
Mit herkömmlichen Reinigungsverfahren wie Saugen, UV-Bestrahlung oder Dampfsterilisation wird nur die oberste Schicht von Schmutz befreit. Ein besonderes Tiefenreinigungsverfahren gibt es aktuell bei einem Mitgliedsbetrieb des Reparaturnetzwerks Wien: Bei der Firma Matwash werden in der großen Waschanlage Matratzen durch und durch gewaschen, es werden dabei abbaubare Tenside eingesetzt, das Wasser wird rezykliert, die Wärme rückgewonnen. Die Matratzenwaschung dauert von der Abholung bis zur Rückgabe insgesamt 72 Stunden (Werktage).