Gründüngung ist für den Hausgarten eine einfache, günstige und biologische Methode, den Boden vor extremer Witterung zu schützen und seine Qualität zu verbessern. Dabei werden Pflanzen angebaut, die später in den Boden eingearbeitet werden können und so zum Humusaufbau beitragen.
Erste Saat im Gemüsebeet
Spinat kann gesät werden, sobald der Schnee geschmolzen ist. So wird der Boden verbessert und die Fläche genutzt bis die anderen Pflanzen im späteren Frühjahr gesetzt werden.
Schutz vor Wind und Wetter
Wenn im Spätsommer die Gemüsebeete abgeräumt sind, bleibt unbedeckte Erde zurück, die im Winter schutzlos Wind und Wetter ausgeliefert ist. Im Boden vorhandene Nährstoffe können leicht vom Regen ausgewaschen werden und die Bodenlebewesen leiden unter starken Temperaturschwankungen.
Die Pflanzen der Gründüngung nehmen im Herbst leichtlösliche Nährstoffe auf, die sonst ausgewaschen werden und verhindern den Bodenabtrag durch Wind und Wasser. Sie unterdrücken Unkräuter und erzeugen eine krümelige Erde. Wenn der Boden beispielsweise durch Baumaschinen verdichtet wurde, kann er durch Gründüngungspflanzen gelockert werden. Leguminosen wie Bohnen, Wicken, Kleearten und Luzernen binden Stickstoff aus der Luft und reichern ihn im Boden an. So wird er zusätzlich gedüngt!
Die Winterharten
Gründüngung sät man häufig zwischen die Gemüsereihen oder gleich nach der Gemüseernte im Sommer. Für die Herbstaussaat bis Anfang Oktober gibt es auch frostharte Gründüngungspflanzen, die den Boden im Winter begrünen. Im Frühjahr werden sie zwei Wochen vor dem Start der Bepflanzung flach eingearbeitet oder, wenn ein feines Saatbeet erforderlich ist, auf den Kompost abgeräumt.
Zu den winterharten Arten gehört der Winterroggen, der bis in den Oktober hinein ausgesät werden kann und die Beete sehr rasch mit einer grünen Pflanzendecke überzieht. Das „Landsberger Gemenge“ ist eine Gründüngungsmischung, die Samen von Inkarnatsklee, Italienischem Raygras und Winterwicke enthält und viel Grünmasse bildet. Diese Mischung ist bei verschiedenen Saatgutanbietern erhältlich. Winterwicke reichert den Boden mit Stickstoff an und bereitet einen guten Boden für Kohlsprossen und Porree. Der Winterraps wiederum lockert mit seinen langen Wurzeln das Erdreich besonders tiefgründig.
Fruchtfolge beachten
Gründüngungen, die Kreuzblütler wie Senf, Raps oder Ölrettich enthalten, sind für die Gemüsebeete nicht so gut geeignet, weil sie zur gleichen Pflanzenfamilie wie Kohl, Rettich und Radieschen gehören und die gleichen Krankheiten und Schädlinge anziehen. Schmetterlingsblütler hingegen sollte man nicht vor Erbsen oder Bohnen einsäen. Winterroggen ist mit keiner Gemüsepflanze verwandt und daher für den Gemüsegarten gut geeignet.
Spinat und Vogerlsalat
Auch einige Gemüsesorten können im September noch schnell ausgesät werden. Spinat ist zwar nicht winterhart, kann aber bei günstigen Witterungsverhältnissen oder, wenn er mit einem Vlies abgedeckt wird, noch lange in den Herbst hinein geerntet werden. Feld- oder Vogerlsalat hingegen ist winterhart, seine zarten Blätter trotzen Eis und Schnee. Wenn der Schnee schmilzt und die zarten Pflänzchen wieder zum Vorschein kommen, ist die Freude über den ersten frischen Salat aus dem Beet groß.