Leinen – natürlich kühlend

Leinen besteht aus den Fasern des Flachses, der eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt ist. Damals wie heute werden Stoffe aus diesem Naturmaterial für die kühlenden Eigenschaften geschätzt. 

Leinenshirt

Leinen ist ein Überbegriff für den Stoff sowie die pflanzlichen Fasern, aus denen dieser Stoff hergestellt wird. Die Fasern findet man in den Stängeln der über einen Meter hohen Leinpflanze, die auch Flachspflanze genannt wird. Die Flachsfasern bestehen zu 70% aus Zellulose und sind in der Pflanze durch natürliche Leime und Wachse zu Bündeln zusammengefasst. 

Geschichtsträchtiges Textil 

Bereits vor über 30.000 Jahren wurden die ersten Kleidungsstücke aus Leinen hergestellt. Auch im alten Ägypten und Mesopotamien wurde Flachs verarbeitet und genutzt. Im Mittelalter schätzten die Menschen das Leinen vor allem wegen seiner luftdurchlässigen und schmutzunempfindlichen Eigenschaften.

Nachhaltige aber aufwändige Produktion

Die Produktion von Leinen ist im Gegensatz zu Baumwolle wassersparender und auch umweltfreundlicher, da Pestizide aufgrund der schädlingsresistenten Stängel der Flachspflanze meist vermieden werden können.

Bei der Herstellung von Leinen werden zuerst die Stängel der Leinpflanze getrocknet und anschließend vom holzigen Kern getrennt. Die gewonnenen Fasern werden gekämmt, zu Garn gesponnen und abschließend zu Stoff verwebt. Aktuell wird Leinen vor allem in China, Teilen der EU und Russland hergestellt. Jedes Jahr werden dabei weltweit bis zu zwei Millionen Tonnen erzeugt. Mit dem Aufkommen der Baumwolle wurde Leinen zwischenzeitlich fast vollständig vom Markt verdrängt. In den letzten Jahren gewann der Stoff aber wieder an Bedeutung, mittlerweile gibt es Leinen aus biologischer Produktion und heimischer Verarbeitung. 

Reinleinen oder Halbleinen?

Zum einen gibt es Reinleinen, welches zu 100 Prozent aus Leinen besteht. Dies lässt sich daran erkennen, dass das verwebte Garn sowohl in Längs- als auch in Querrichtung dick ist. Des Weiteren ist der Stoff eher hart und greift sich kühl an. Reinleinen ist somit im Sommer sehr vorteilhaft, und schützt außerdem vor Sonneneinstrahlung.

Zum anderen gibt es Halbleinen, welches in Längsrichtung zu 60 % aus Baumwolle und in Querrichtung zu 40 % aus Leinen besteht. Dieser Stoff ist etwas weicher und fühlt sich insgesamt wärmer an.

Langlebig und strapazierfähig

Leinen ist sehr lange haltbar, strapazierfähig sowie schmutzunempfindlich. Neben seiner kühlenden Wirkung ist der weiche Stoff außerdem atmungsaktiv und antistatisch. Das qualitativ hochwertige Naturprodukt ist ideal für Allergiker*innen und angenehm auf der Haut. Es ist kochfest und kann als Geschirrtuch verwendet werden, taugt als strapazierfähige Jeans oder für feine Servietten. Da es nicht elastisch ist, neigt es zum Knittern. Bei Sommerkleidung, Bettwäsche und Handtüchern im natürlichen Knitterlook drückt man aber gerne auf Grund des angenehmen Hautgefühls ein Auge zu.

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