85% aller Schmetterlinge in Österreich sind nachtaktiv. Sehr häufig ist die Hausmutter zu sehen. Der wissenschaftliche Name der Hausmutter heißt Noctua pronuba. Der große Nachtfalter erreicht bis zu sechs Zentimeter Flügelspannweite und hat auffällige, gelbe Hinterflügel. Diese werden meist von den unscheinbaren Vorderflügeln verdeckt. Nur wenn Fressfeinde abgeschreckt werden, öffnet die Hausmutter ruckartig ihre Flügel. Dann ergreift sie die Flucht. Wie viele andere nachtaktive Tiere wird die Hausmutter von künstlichem Licht angelockt und fliegt in Häuser und Wohnungen hinein.
Nachtfalter sind wichtig für unser Ökosysstem
Die Hausmutter erfüllt – so wie viele andere Nachtfalter – wichtige Aufgaben für unser Ökosystem und somit auch für uns Menschen:
- Bestäubung: Die Hausmutter bestäubt Pflanzen auf der Suche nach Nektar. Dabei überträgt sie Pollen von einer Pflanze zur nächsten und hilft so, dass diese Pflanzen Samen produzieren und sich vermehren können.
- Nahrung: Die Raupen und erwachsenen Nachtfalter sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Tiere. Viele Vögel, Fledermäuse, Igel und andere Insektenfresser ernähren sich von Nachtfaltern.
- Bodenfruchtbarkeit: Die Raupen der Hausmutter fressen Pflanzen. Durch ihre Ausscheidungen enthalten Nährstoffe, die den Boden fruchtbar machen.
4 Maßnahmen für Nachtfalter
Leider sind viele Bestände von Nachtfaltern durch Lebensraumverlust, Pestizideinsatz und Lichtverschmutzung rückläufig. Hier erfahren Sie, was Sie tun können, um diese faszinierenden Tiere zu schützen.
- Lichtverschmutzung reduzieren: Da die Hausmutter nachtaktiv ist, kann künstliches Licht ihre Aktivitäten stören. Beleuchten Sie den Garten und Haus nur gezielt, wo es unbedingt nötig ist und schalten Sie die Lichtquellen ab. Auch kleine Schritte helfen: Schließen Sie am Abend die Rollos oder Vorhänge! Je weniger Licht nach außen dringt, desto besser.
- Futterquellen und Lebensräume erhalten: Nachtfalter benötigen vielfältige Lebensräume. Erwachsene Tiere fressen Nektar. Daher brauchen sie blütenreiche Pflanzen. Auch die Raupen brauchen geeignete Futterpflanzen auf diese häufig spezialisiert sind. Viele Raupen, wie auch die der Hausmutter, fressen Gräser.
- Verzicht auf Pestizide: Der Einsatz von Pestiziden kann die Hausmutter in allen Lebensstadien töten oder ihre Nahrungsquellen zerstören. Verzichten Sie auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel. Wenn unbedingt nötig können Sie biologischen Alternativen verwenden und so die Populationen der Hausmutter schützen.
- Schaffen Sie Unterschlupfmöglichkeiten: Naturnahe Strukturen wie Hecken, Laubhaufen und ungemähte Wiesen bieten Raupen und erwachsenen Motten Unterschlupf und Schutz vor Fressfeinden. Eine Möglichkeit zur Überwinterung ist für Insekten überlebenswichtig. Die Hausmutter überdauert wie viele Schmetterlinge den Winter als Raupe. Vor allem im Winter ist es daher wichtig, die Gärten und Balkone nicht zu sehr aufzuräumen.