
Bald soll es in Österreich Mineralwasser wieder in PET-Mehrwegflaschen geben. 2009 sind die stabilen, wiederbefüllbaren Kunststoffflaschen aus den Regalen verschwunden, jetzt hat Vöslauer das Comeback angekündigt. Damit setzt sich die vorsichtige Trendwende weg von Einweggetränkeverpackungen hin zu Mehrwegflaschen fort. DIE UMWELTBERATUNG begrüßt die Erweiterung des Mehrwegangebotes und fordert einmal mehr verpflichtende Mehrwegquoten.
Wer bei Mineralwasser auf Kunststoffflaschen setzt, weil sie leichter zu tragen sind, wird bald nicht mehr auf Wegwerfprodukte angewiesen sein. Denn voraussichtlich Anfang 2022 wird Vöslauer Mineralwasser in Mehrwegflaschen aus Kunststoff auf den Markt bringen. Die Vorbereitungen dafür sind am Laufen, wie heute verkündet wurde. „DIE UMWELTBERATUNG begrüßt diesen Schritt. Denn Mehrwegflaschen – ob aus Glas oder aus Kunststoff - sind die nachhaltigsten Getränkeverpackungen“, zeigt sich Mag. Elmar Schwarzlmüller, Ressourcenexperte von DIE UMWELTBERATUNG erfreut.
Endlich wieder mehr Mehrweg!
Nach einer über zwei Jahrzehnte dauernden Talfahrt der Mehrwegsysteme geht es seit rund einem Jahr langsam wieder aufwärts mit den umweltfreundlichen Getränkeverpackungen. Milch und Getreidedrinks und auch Limonaden sind neuerdings in Glas-Mehrwegflaschen erhältlich.
Ohne Unterbrechung gab es Bier und Mineralwasser stets in Glas-Mehrwegflaschen zu kaufen. Bei den Leichtverpackungen war die Mehrweg-Auswahl in Österreich jahrelang gleich Null. Jetzt wird es auch hier wieder eine Mehrweg-Alternative geben. DIE UMWELTBERATUNG gratuliert Vöslauer zu dieser Entscheidung und hofft, dass weitere Hersteller*innen bei PET auf Mehrweg umsteigen. Denn trotz des Aufwandes für die Reinigung und Wiederbefüllung sind PET-Mehrwegflaschen den Einwegsystemen ökologisch überlegen.
Mehrwegflaschen im Langzeiteinsatz
PET-Mehrwegflaschen können 10 bis 20 Mal, Glas-Mehrwegflaschen je nach System 15 bis 50 Mal wieder befüllt werden. Dadurch fällt viel weniger Verpackungsabfall an. Konsument*innen schätzen Leichtverpackungen vor allem wegen des geringen Gewichts.
Gesetzliche Grundlagen schaffen
Die Bewegung in Richtung Mehrweg erfolgt langsam, für die notwendige echte Trendwende sind klare gesetzliche Rahmenbedingungen notwendig. Das würde auch Investitionssicherheit bringen für jene Firmen, die Mehrweg anbieten wollen. Es ist höchste Zeit, die im Regierungsprogramm angekündigten „verbindlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen inklusive konkreter Ziele für den Ausbau von Mehrwegsystemen, insbesondere auch für Getränkeverpackungen“ endlich umzusetzen. Verbindliche Mehrwegquoten wären ein großer Schritt für die Abfallvermeidung und Ressourcenschonung. Das Potenzial ist übrigens groß: Wir verbrauchen in Österreich jährlich rund 4 Milliarden Einweggetränkeverpackungen. Das sind ca. 7.500 Dosen, Einweg-Kunststoffflaschen, Einweg-Glasflaschen und Getränkeverbundkartons pro Minute.