Viele Vögel nisten normalerweise in Höhlen von alten und morschen Bäumen. Da diese natürlichen Nistplätze immer seltener werden, können Sie Vogelarten wie Kohl- und Blaumeise, Haus- und Feldsperling oder den Gartenrotschwanz fördern, indem Sie im Herbst oder spätestens im Februar Nistkästen anbringen.
Um ihre Brut großziehen zu können, brauchen Vögel neben hochwertigen Nistkästen aber auch naturnahe Grünflächen mit Verstecken und einem großen Nahrungsangebot!
Nicht jeder Nistkasten ist geeignet
Nistkästen kann man selbst bauen oder fertig kaufen. Es ist jedoch wichtig, einen hochwertigen Nistkasten zu kaufen, der den Jungvögeln ein gutes Gedeihen ermöglicht. Im Handel werden häufig ungeeignete Nistkästen angeboten. Nistkästen dürfen nicht zu klein sein, die Grundfläche muss mindestens 12x12 cm betragen. Wichtig ist auch die Verwendung von hochwertigem Material (Holz oder Holzbeton), sowie die richtige Größe der Einflugsöffnung im oberen Teil der Vorderwand. Empfehlenswerte Nistkästen erhalten Sie bei Firmen, die auf Naturschutzprodukte spezialisiert sind. Wir haben einige Anbieter*innen im Beitrag "Geschützte Tiere an Gebäuden" zusammengefasst.
Nistkästen selbst bauen
Bohrer, Schraubenzieher und Säge, mehr Werkzeug ist nicht nötig für einen Nistkasten im Eigenbau. Geeignete Materialien für einen Nistkasten sind ungehobelte und unbehandelte Holzbretter in einer Stärke von mindestens 18 mm. Sie finden im Internet sowie am Ende dieses Beitrages Bauanleitungen. Bei Nistkästen für Höhlenbrüter wie Meisen oder Kleiber bestimmt der Durchmesser des Einflugloches die Vogelart, die einziehen wird. Kohlmeise oder Kleiber benötigen ein Einflugloch von 32–34 mm Durchmesser. Für Blaumeisen oder Tannenmeisen reicht ein Einflugloch von 27 mm. Stare brauchen ein etwa 50 mm großes Einflugloch. Je nachdem welchen Durchmesser Sie wählen, wird eine bestimmte Vogelart in den Nistkasten einziehen. Am besten bringen Sie mehrere Nistkästen mit unterschiedlich großen Öffnungen im Garten an.
Der beste Platz
Entscheidend für die Besiedelung ist es, dass der Nistkasten an einem geeigneten Platz angebracht wird. Nistkästen für Gartenvögel werden in 2- 3 m Höhe an einer lichten, aber nicht völlig ungedeckten Stelle angebracht. Das Einflugloch sollte Richtung Südosten oder Osten und nicht zur Wetterseite hin ausgerichtet sein. Regen- und windgeschützte Haus-, Garagen- oder Schuppenwände bieten auch gute Möglichkeiten. Achten Sie besonders darauf, dass kein Regen in den Nistkasten eindringen kann und dieser eher nach vorne überhängend montiert wird. Der Nistkasten sollte nicht ganztags der direkten Sonne ausgesetzt sein, da es sonst im Nistkasten zu heiß für die Jungvögel werden kann.
In der Nähe des Nistkastens müssen genügend Versteckmöglichkeiten für die Jungvögel vorhanden sein. Am besten eignen sich heimische, bedornte Hecken wie Wildrosen, Weißdorn oder Schlehen. Diese bieten außerem im Herbst auch wertvolle Vogelnahrung für die Vögel.
Nistkästen jährlich reinigen
Für die problemlose Wartung sollten Nistkästen leicht abnehmbar und einfach zu öffnen sein. Die Nistkästen sollten jedes Jahr im Spätsommer geleert und mit einer Bürste gereinigt werden, um einem Parasitenbefall der Jungvögel vorzubeugen.
Was sonst noch zählt
Vögel benötigen nicht nur einen Nistplatz, sondern vor allem viel Insektennahrung für ihre Jungen. Verzichten Sie daher unbedingt auf den Einsatz von Pestiziden, um Insekten und Wildpflanzen zu fördern! In einem naturnah bewirtschafteten Garten mit Bäumen, Sträuchern, Wildblumen und Totholzbereichen sind ideale Voraussetzungen für ein Vogelparadies gegeben.