Ein Passivhaus ist ein Gebäude mit sehr geringem Heizenergiebedarf. Die Energiekennzahl liegt bei 10 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Zum Vergleich: Ein "normales" Haus mit Baujahr 1980 verbraucht das 20-fache der Energie eines Passivhauses. Ein heute übliches Niedrigenergiehaus benötigt 5-mal so viel Energie. Durch den niedrigen Energiebedarf rechnet sich die Investition in ein Passivhaus langfristig auch finanziell, der hohe Wohnkomfort macht sich hingegen sofort bezahlt.
Aufgrund von hartnäckigen Gerüchten stehen manche dem Passivhaus eher skeptisch gegenüber. Wir räumen mit diesen Mythen auf:
Mythos 1: Die Fenster dürfen nicht geöffnet werden
Falsch: Sie können die Fenster jederzeit öffnen, Sie müssen aber nicht: Die Komfortlüftung sorgt für frische Luft rund um die Uhr – automatisch. Gerade im Winter wirkt sich das sehr positiv aus, denn in der kalten Jahreszeit wird viel zu selten gelüftet. Studien belegen, dass die Luft im Schlafzimmer schon nach zwei Stunden die empfohlenen Grenzwerte überschreitet. Und wer steht schon in der Nacht auf und öffnet das Fenster? Mit einer Lüftungsanlage werden Schadstoffe und Feuchtigkeit laufend abgeführt und für AllergikerInnen gibt es spezielle Filter, die die Pollen draußen halten.
Mythos 2: Ein Passivhaus hat keine Heizung
Falsch: Auch ein Passivhaus wird geheizt, allerdings kann die Heizung im Passivhaus viel kleiner ausfallen – spezielle Systeme sind hier gefragt. Meistens wird die Heizung gleich mit der Komfortlüftungsanlage verbunden, man spricht dann von Kombigeräten, die Lüftung, Heizung und Warmwasser erzeugen. Die Wärmeverteilung erfolgt im Idealfall über Heizflächen (z.B. Wandheizung) und über die Zuluft der Lüftungsanlage. Wichtig ist, den Grundriss so zu gestalten, dass sich die Wärme gleichmäßig im Haus verteilen kann.
Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Ein Passivhaus hat eigentlich immer Wohlfühltemperatur, was vor allem an der guten Dämmung und der luftdichten Bauweise liegt: Die Dämmung sorgt dafür, dass die Oberfläche der Innenwände angenehm warm ist, große kalte Flächen gehören dann der Vergangenheit an. Die luftdichte Bauweise verhindert unangenehme Zugluft sowie Bauschäden und Wärmeverluste.
Mythos 3: Passivhäuser sehen aus wie eine Schuhschachtel
Falsch: Passivhäuser können auch mit einer klassischen Dachform geplant werden, es muss nicht immer ein Flachdach sein. Wie das Haus aussieht, ist eine Frage des Geschmacks und über den lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Sowohl die Dachform, als auch das Baumaterial kann man frei wählen. Ob Sattel- oder Pultdach, Ziegel- oder Holzkonstruktion ist egal. Wichtig ist eigentlich nur eine gute Planung und eine saubere Ausführung, denn ein Passivhaus setzt auch neue Maßstäbe in puncto Qualität.
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