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- Einstieg & Vorstellung / DIE UMWELTBERATUNG - Einsiedler
- Überblick CSRD / Umweltbundesamt - Brom
- Umsetzungstipps CSRD / susform - Haberl
- Good Practice ÖBB / ÖBB - Walch
- Good Practice Janetschek / Druckerei Janetschek - Steindl
- Praxislösungen und Tools / Wirtschaftskammer Wien - Linder
Statements zu den Fragen der Panel-Diskussion „CSRD Reporting: Wie geht es weiter?“
Blick in die Zukunft: Wie wird sich die Unternehmenswelt durch die neuen rechtlichen Vorgaben verändern? Welche Chancen eröffnen sich für Unternehmen?
Monika Brom Umweltbundesamt: ESG Daten werden in Zukunft so selbstverständlich werden wie andere Unternehmensdaten, z.B. finanzielle Kennzahlen. Daten helfen den betrieblichen Erfolg zu monitoren, ohne Daten kann keine Leistungsfestellung erfolgen und auch keine langfristigen Ziele gesetzt werden.
Birgit Haberl susform: Die Intention der rechtlichen Vorgaben ist es, die Unternehmen und Wirtschaft zu stärken und zukunftsfit zu machen. Wer sie auch so sieht und nicht als lästige Compliance-Übung abhandelt, kann neue Marktchancen nutzen, sich als Arbeitgeber:in positionieren und den Zugang zu Kapital sichern. Wer das nicht tut, wird immer weiter Richtung Schlusslicht rutschen – was durch die zunehmende Transparenz außerdem immer offensichtlicher wird.
Cornelia Walch ÖBB: Grundsätzlich sind alle Schritte zur Harmonisierung der Berichtspflichten im Bereich der NH zu unterstützen, da Transparenz hier sektorübergreifende Vergleichbarkeit schafft und am Ende Klarheit darüber gibt, wer im Bereich der Nachhaltigkeit performt und wer hier eher nur Image-Politur betreibt. Aber: wir müssen auch aufpassen, dass uns der administrative und bürokratische Aufwand hier nicht entgleitet.
Obwohl uns der große Umfang der neuen Berichtsstandards sicherlich vor Herausforderungen stellt, wollen wir im ÖBB-Konzern diese Änderungen als Chance nutzen, unsere Datenerhebungsprozesse zu verbessern (sowohl im Sinne der Qualität als auch der Verfügbarkeit), und insgesamt die Effizienz des Berichtsprozesses zu steigern.
Das Berichtswesen ist immer auf die Vergangenheit fokussiert. Hier wollen wir den aktuellen Veränderungsbedarf nutzen, um im besten Fall ein Reporting für die ausgewählten Key Performance Indicators auf Tagesbasis aufzubauen. Ziel ist es, ein noch effektiveres Nachhaltigkeitsmanagement zu etablieren, damit auch die Performance der getroffenen Maßnahmen kontrolliert werden kann.
Ein Teil der Informationen, die wir hier benötigen wird, auch aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette kommen. Man wird sehen, ob sich dadurch auch der Markt entsprechend verändern wird. Da große Unternehmen zukünftig mehr ökologische und soziale Informationen einfordern werden und diese auch in Investitions- und Kaufentscheidungen einfließen lassen werden.
Daniel Steindl Druckerei Janetschek: Wir sehen hier große Potenziale, aber auch Herausforderungen, besonders in Bezug auf die geforderte Informationstiefe. Unternehmen, die sich bereits intensiv mit Nachhaltigkeit beschäftigen, werden aber definitiv profitieren. Die gesteigerte Transparenz wird zu ehrlicherer Kommunikation führen und Greenwashing reduzieren. Diese neue Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen wird in den kommenden Jahren spannend zu beobachten sein, da immer mehr in die Berichtspflicht fallen.
Ein weiterer großer Punkt ist Green Finance, wo wir in den kommenden Jahren große Chancen sehen. Gleichzeitig ist aber klar, dass der bürokratische Aufwand und die damit verbundenen Kosten herausfordernd werden können.
Nachhaltigkeitsberichtspflichten umsetzen: Mein konkreter persönlicher Tipp für die Unternehmen
Monika Brom Umweltbundesamt: Sofort beginnen, an die KMU wirklich der Rat ein Umweltmanagementsystem (wie z.B. EMAS) aufzubauen, weil dies zusätzliche Assurance (Verlässlichkeit) bietet.
Birgit Haberl susform: Scheuklappen ablegen. Je länger man wartet, umso größer wird der Druck, umso teurer die Umsetzung und umso demotivierter die Mitarbeiter:innen. Daher möglichst bald anfangen und einen Fuß vor den anderen setzen, auch wenn der Umsetzungsplan vielleicht noch nicht perfekt, der Respekt (zu) groß oder das Verständnis (noch) nicht vollständig da sind.
Cornelia Walch ÖBB: Das warum erklären, klare Verantwortlichkeiten für die einzelnen ESRS Topics und Berichtsinformationen zu definierten. Die Mitarbeiter:innen finden, die die bevorstehende Aufgabe mit intrinsischer Motivation umsetzen. Der „Drive“, welcher dadurch in die doch sehr trockene Materie kommt, ist Gold wert.
Daniel Steindl Druckerei Janetschek: Es gibt Vorgaben, und diese muss man Schritt für Schritt abarbeiten. In unserem Fall war das bisher der GRI-Standard. Zudem kann man sich gut damit helfen, indem man Prozesse schafft, durch welche die Datenerhebung automatisch erfolgt. In Kombination mit einer guten Softwarelösung erleichtert das die Arbeit ungemein. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, rechtzeitig mit der Planung und Umsetzung des Berichts zu beginnen. Ansonsten würde ich sagen, dass es sich bei diesem Thema wirklich um ein „Learning by Doing“ handelt, dass man einfach angehen sollte. Mit der Zeit wächst man von selbst hinein und lernt kontinuierlich dazu.
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