
In Österreich leben etwa 700 Wildbienenarten. Wildbienen sind jene Bienen, die nicht domestiziert und weitergezüchtet wurden. Auch Hummeln werden zu den Wildbienen gezählt. Wildbienen sind, wie die Honigbienen auch, gefährdet. Gründe für den Rückgang sind unter Anderem das verringerte Nahrungsangebot und der Mangel an Nistplätzen.
Das Leben der Wildbiene
Die meisten Wildbienenarten sind Einzelgänger. Sie bauen ihre Nester und versorgen ihre Brut alleine. Dabei werden in der Erde, in Hohlräumen und Pflanzenstängeln Brutzellen angelegt. Das Weibchen stattet jede Brutzelle mit Pollen als Larvennahrung aus und legt ein befruchtetes Ei darauf, anschließend wird die Zelle veschlossen. Die junge Biene entwickelt sich in dieser Zelle und verlässt sie als erwachsene Biene, häufig erst im darauf folgenden Jahr.
Wildbienen sind friedliebend und stechen mit Ausnahme weniger Arten nur, wenn ihr eigenes Leben bedroht ist. Einige Arten, z.B. Sandbienen, können nicht einmal durch die menschliche Haut stechen.
Manche Wildbienenarten fliegen schon ab +4°C aus und sind deshalb sehr wichtig bei der Befruchtung vieler Kulturpflanzen. Vor allem wenn es zur Zeit der Obstbaumblüte kalt ist und regnet, sind es oft Wildbienen, die die Ernte retten.
Lieblingsspeisen von Wildbienen
Als Nahrung dienen vor allem Pollen und Nektar von heimischen Wildpflanzen. Von Bedeutung sind heimische Laubgehölze, Obstbäume und Wildblumen, die auf Naturwiesen oder auf Böschungen und auf Schotterflächen wachsen, sowie blühende Gartenpflanzen, die reichlich Pollen und Nektar enthalten.
Auch begrünte Dächer, Kletterpflanzen und Gewürzpflanzen bereichern die "Speisekarte".
- Lockpflanzen sind z.B. Lungenkraut, Schneeglöckchen, Blaustern, Borretsch, Beinwell, Thymian, Ysop, Glockenblumen, Natternkopf, diverse Nesseln, Malvenarten, Rainfarn, Wegwarte und viele andere.