Trotz weltweit steigender Produktivität in der Landwirtschaft gehören Landarbeiterinnen und Landarbeiter zu der am schlechtesten bezahlten Berufsgruppe. In Österreich sind rund 4 % in der Landwirtschaft beschäftigt, Tendenz sinkend. Die durchschnittliche Arbeitszeit liegt bei 55,9 Wochenstunden.
Geringe Sozialstandards in der Landwirtschaft
Besonders betroffen von prekären Arbeitsverhältnissen sind Erntehelferinnen und Erntehelfer aus dem Ausland. So werden Überstunden, Nacht- oder Sonntagsarbeit häufig nicht bezahlt.
Ansätze für eine internationale Angleichung bezüglich Mindestlöhnen, Arbeitsschutz und sozialer Sicherheit in der Landwirtschaft finden sich in Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Österreich hat dieses nicht ratifiziert.
Was können biologische Landwirtschaft und fairer Handel?
Verbesserte Arbeitsbedingungen sind für die biologische Landwirtschaft nicht geregelt, aber zumindest sind die Arbeiterinnen und Arbeiter nicht der Gesundheitsgefährdung durch Biozide und Pflanzenschutzmittel ausgesetzt.
Produkte aus fairem Handel gewährleisten gegenüber konventionellen Produkten höhere Sozialstandards. Produkte mit dem Gütelsiegel FAIRTRADE stehen für gerechte Preise, bessere Arbeitsbedingungen und nachhaltigere Landwirtschaft in Ländern des Globalen Südens.
Sozialstandards in der Wiener Gemeinschaftsverpflegung
Faire und biologische Produkte werden in der Gemeinschaftsverpflegung städtischer Einrichtungen serviert. Die Stadt Wien empfiehlt dies in „ÖkoKauf Wien“, dem ökologischen Beschaffungsprogramm der Stadt. Im Positionspapier Lebensmittel hat die Stadt Wien festgehalten, dass bei Importprodukten fair gehandelte Lebensmittel bevorzugt werden sollen.