Wespen

Wespen sind Nützlinge und wichtig für die Biodiversität. Einige Pflanzen werden von Wespen bestäubt. Und ein Wespenvolk fängt im Laufe eines Tages bis zu 5.000 Fliegen oder andere Insekten, um sie ihren Nachwuchs im Nest zu füttern. Aber manche Wespenarten - wie die Gewöhnliche Wespe (Vespula vulgaris) lieben auch unsere reichgedeckten Esstische. Beim Umgang mit Wespen und auch Hornissen gilt: "In der Ruhe liegt die Kraft".

Illustration einer Gewöhnlichen Wespe

Keine Wespen(nester) in Haus und Garten

Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe bauen ihre Nester gerne an abgedunkelten Orten wie verlassenen Mäuselöchern oder entlegenen Winkeln am Dachboden. Die Sächsische Wespe oder die Mittlere Wespe bauen ihre Nester dagegen an frei zugänglichen Stellen, z. B. an der Außenseite von Gebäuden, hellen Stellen am Dachboden oder sogar, wie manche Feldwespenarten, in Sträuchern. Die Nester dieser Arten werden bei diversen Bekämpfungsaktionen durch Unwissenheit völlig unnötig vernichtet – „leben und leben lassen“. Dieses Motto schützt Wildtiere vor dem Tod durch den menschlichen Eingriff in die Natur! Fotos von den wichtigsten Wespenarten finden Sie in unserem Infoblatt "Wespen - kein Grund zur Panik".

Was kann ich vorsorglich dagegen tun, dass Wespen in mein Zuhause einziehen?

  • Insektenschutzgitter: Sie werden an Fenstern und Türen montiert. Das Gitter hält natürlich auch andere Insekten ab, z.B. Fliegen und Nachtfalter. Handwerklich Geschickte montieren es selbst. Sie sind beispielsweise in Baumärkten erhältlich. Oder Sie beauftragten einen Fachbetrieb aus dem Reparaturnetzwerk Wien.
  • Verschalungen und Ritzen an Gebäuden regelmäßig begutachten und pflegen oder sanieren. Sobald eine Öffnung da ist, die groß genug ist, ziehen klarerweise auch Insekten und andere Tiere ein.
  • Mögliche Einfluglöcher über den Winter mit baulichen Maßnahmen verschließen - eine Ansiedelung kann damit verhindert werden. Zum Beispiel das Gehäuse von Jalousien mit Abdeckungen versehen.

Was tun bei einem Wespennest oder Hornissennest ?

Wespen und Hornissen siedeln nur eine Saison lang an einem Standort. Da sie nur von Ende April bis in den Oktober aktiv sind, verlassen sie spätestens im November das Wespennest. Nur die befruchteten Weibchen überleben den Winter. Das tun sie in einem Versteck abseits des alten Wespennestes. Das bedeutet, dass ein leeres Wespennest ab November einfach hängen gelassen werden kann - es wird sich mit der Zeit von selber zersetzen, da es hauptsächlich aus Papier besteht. Ein leeres Wespennest wird nicht wieder von Wespen besiedelt werden.

Achtung: Entfernen Sie Nester nie selbst , sondern ziehen Sie Profis hinzu (Feuerwehr, Feuerwehrimker*in oder Schädlingsbekämpfungsfirma).

Wespen stechen nur zur Verteidigung

Ohne Grund stechen alle Wespenarten, auch die Deutsche Wespe und Gemeine Wespe, nicht. Alle Verteidigungsaktionen dienen zum Schutz des Nachwuchs oder der Selbstverteidigung. Sich einem Hornissennest oder Wespennest auf geringe Distanz anzunähern ist ebenso gefährlich wie einem Bienenstock. Die Stiche von Wespen und Hornissen sind nicht gefährlicher als jene von Bienen. Außerdem ist der Mythos, dass sieben Stiche einer Hornisse ein Pferd töten können, längst widerlegt und entspricht nicht der Wahrheit.

Was kann ich tun, damit ich Wespenstiche vermeide?

  • In der Nähe von Nestern:
    • Abstand halten (mindestens 2 Meter)
    • keine Vibrationen
    • nicht vor dem Einflugloch stehen 
    • eine Absperrung errichten und mit einem beschrifteten Schild die mögliche Gefahr hinweisen: zum Beispiel „Hier wohnen Wespen. Wir mögen Ruhe und bleibt bitte auf Abstand.“ Das erinnert Kinder und andere Menschen, wie sie sich verhalten sollen.
  • Essen und Trinken im Freien:
    • Getränke im Freien abdecken oder nur mit Strohhalm und nicht direkt aus der Flasche trinken – v.a. wenn das Trinkgefäß undurchsichtig ist (z.B. bei Getränkedosen)! Wählen Sie durchsichtige Trinkgefäße.
    • Speisen nicht offen stehen lassen! Speisereste sofort abräumen oder mit einer Abdeckung verdecken (Plastikbehälter, Topf, Untertasse oder Ähnliches)
    • Kleinkindern nach dem Essen Mund und Hände abwischen
  • Fallobst im Garten regelmäßig beseitigen.
  • Nicht barfuß durch die Wiese gehen.
  • Im Handel sind künstliche Wespennester („Waspinator ®“) erhältlich. Sie schrecken Wespen ab, indem sie ein feindliches Wespennest vortäuschen.

Wenn doch ein Wespenstich passiert

Die Stiche von Bienen, Wespen und Hornissen sind zwar schmerzhaft und unangenehm. Aber meistens sind sie nicht gefährlich. Stiche lindern kann ein elektrisches Gerät namens „Bite away“. Dieses Gerät hat ein kleines Heizelement, das die Entzündung des Stiches verhindert. Ein Häferl mit heißer Flüssigkeit auf den Stich gedrückt hat denselben Effekt. Es tut aber auch eine frische halbierte Zwiebel, die man auf die Einstichstelle drückt. Oder draußen kann auch zum Beispiel Spitzwegerich gerupft, zwischen Finger zerrieben und der Saft auf die Einstichstelle verteilt werden – hilft wirklich!

Stiche im Rachenraum (z.B. beim Trinken aus undurchsichtigen Flaschen oder Getränkedose inklusive Wespe) oder bei Menschen mit Wespengift-Allergie sind allerdings gefährlich. Hier ist unverzüglich medizinische Hilfe zu holen – die Notrufnummer der Rettung lautet 144! Ob eine Insektengiftallergie besteht, kann durch einen Allergietest abgeklärt werden.

Wespenfallen töten auch andere Tiere

Wespenfallen versprechen, ohne Gift, nur mit biologischen Mitteln, gegen Wespen wirksam zu sein. Anleitungen zum Selberbauen sind im Internet zahlreich vorhanden. Doch die Wirksamkeit dieser Fallen ist umstritten. Es werden nicht nur Wespen, sondern zum großen Teil auch andere Insekten angelockt und gefangen, die in solchen Fallen qualvoll ertrinken. Auf der Website www.aktion-wespenschutz.de liegt eine Auswertung über Wespenfallen vor, die verbotener Weise in einem Weinberg aufgehängt wurden. Dabei fanden sich unter den getöteten Insekten lediglich 20 % der gemeinen und deutschen Wespen. Der Rest von 80 % waren verschiedene Fliegenarten, Honigbienen, Hornissen, Falter und Ohrwürmer.

Vorbild sein – Ruhe ausstrahlen und informieren

Umkreisen uns Wespen auf der Suche nach Futter für ihre Artgenossen, lösen sie leider bei manchen Menschen panische Reaktionen und heftiges Um-sich-schlagen aus. Das Um-sich-schlagen ist aber weder sinnvoll noch nutzbringend. Den nützlichen, schwarz-gelben Insekten begegnet der Mensch am besten mit Gelassenheit und Ruhe! Durchatmen! Erwachsene sind das beste Vorbild für andere Menschen und Kinder: zeigen Sie es vor, wie es geht. Das verhindert bereits die meisten Stiche. Sprechen Sie außerdem über den Schutz von Insekten und auch Wespen. Sie können gerne unser Infoblatt ausdrucken und anderen Personen überreichen – vielleicht rettet es das Leben eines Wespenvolks und entspannt die Menschen, wenn sie wissen, wie sie sich richtig verhalten. Angst ist prinzipiell eine schlechte Ratgeberin.

Wespen sind sehr nützliche Tiere

Ein Wespenvolk fängt im Laufe eines Tages bis zu 5.000 Fliegen oder andere Insekten, um ihren Nachwuchs im Nest zu füttern. Der „Nahrungserwerb“ von unserem Essen macht nur einen Bruchteil der Ernährung bei Wespen aus. Obwohl das Mitnaschen am menschlichen Essen natürlich bequemer ist.

Die Wespe hat neben dem Insektenjagen noch andere wichtige Aufgaben in der Natur, wie zum Beispiel die Bestäubungstätigkeit bei Pflanzen, damit die sich vermehren können, oder die Tatsache, dass die Wespen selbst Nahrung für andere Tiere - etwa Vögel - sind. Spätestens wenn die Tage im Herbst kälter werden, stirbt das Wespenvolk ab. Aber nicht alle Wespen sterben, sondern die befruchteten Weibchen überwintern. Im folgenden Frühling gründen die befruchteten Weibchen dann als Königinnen ein neues Volk mit ihren Arbeiterinnen. 

Wespe ist nicht gleich Wespe

Die Familie der Faltenwespen hat es nicht einfach. Sie ist zu Unrecht in Verruf geraten! Eigentlich nur 2 von rund 360 Arten aus der Unterfamilie der Papierwespen, die dem essenden Menschen lästig werden. Die 2 Arten sind die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Fast alle anderen Wespenarten interessieren sich wenig für unsere Speisen und leben friedlich mit uns zusammen. Wie die verschiedenen Wespenarten aussehen, finden Sie in unserem Infoblatt "Wespen - kein Grund zur Panik".

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