In diesem Artikel möchten wir Ihnen eine klare und einfach Orientierung bieten, damit Sie für sich die beste Entscheidung treffen können. Allen voran geht es um potenzielle Energiefallen und die versteckten Kosten, die sie mit sich bringen könnten.
Checkliste, um Energiefallen und versteckte Kosten zu erkennen:
- Wichtige Kennzahlen bei der Wohnungssuche (HWB, EKZ, fGEE, kWh) und wie diese mit Kosten zusammenhängen
- Welches Heizsystem befindet sich in der Wohnung?
- Was sind jeweilige Vor- und Nachteile?
- Wie wird abgerechnet?
- Wie erkenne ich, ob das Haus gedämmt ist?
- In welchem Zustand sind Fenster und Türen?
- Gibt es eine Lüftung oder Fenster im Bad und hat die Küche einen Dunstabzug?
- Werden Haushaltsgeräte übernommen und worauf ist zu achten, falls ja?
- Waschmaschine – Waschküche
Wichtige Kennzahlen
Bei Inseraten wird meist nicht der gesamte Energieausweis für das Gebäude angeführt, sondern es werden nur vereinzelte Kennzahlen angegeben. Dies kann sehr unterschiedlich aussehen. Meistens werden der HWB (Heizwärmebedarf) und die fGEE-Zahl (Gesamtenergieeffizienz-Faktor) angegeben. Der Heizwärmebedarf (HWB) wird manchmal auch Energiekennzahl (EKZ) genannt. Beide Zahlen geben Auskunft darüber, wieviel Heizenergie zu erwarten ist, um eine Wohnung auf ungefähr 22 Grad zu heizen.* Wer sich das genauer anschauen möchte, findet hier eine detaillierte Anleitung, wie man einen Heizwärmebedarf errechnet.
Wichtig zu wissen bei diesen Kennzahl: Ein HWB unter 100 und ein fGEE kleiner als 1 sind zu empfehlen.
Welche Faktoren beeinflussen meine Heizkosten?
- Nicht beeinflussbar:
- Thermischer Zustand des Hauses
- Zustand der Fenster und Türen
- Befindet sich die Wohnung am Rand (EG/DG) oder liegt sie in der Mitte des Wohnhauses?
- Schwankende Preise am Energiemarkt
- Beeinflussbar:
- Eingestellte Heiztemperatur am Thermostat (jedes Grad +/- entspricht 6% Energieverbrauch mehr oder weniger)
- Dichtheit der Fenster und Türen kann verbessert werden
- Eigenes Verhalten (Warmwasserverbrauch Duschen, Kochen, etc./Lüftungsverhalten)
- Durch das Vergleichen unterschiedlicher Energieanbieter kann ein Überblick über schwankende Gas und Strompreise geschaffen werden. Da Preise je nach Anbieter stark variieren können, macht es Sinn sich zu informieren und im Bedarfsfall zu wechseln. Dies ist unter Tarifkalkulator - Tarifrechner - E-Control möglich.
- Weitere Tipps und Tricks zum Energiesparen zu Hause finden Sie unter: https://www.umweltberatung.at/energiesparen
Wie wird geheizt und Warmwasser aufbereitet?
In Wien heizt fast die Hälfte der Haushalte direkt mit Gas. Circa die andere Hälfte ist an das Fernwärmenetz angeschlossen. Selten wird mit Strom, Öl, Kohle Holz oder Wärmepumpe geheizt. Das Warmwasser kann entweder auch mit Gas (Therme) erzeugt werden, mit Strom (Elektroboiler) oder kommt direkt von der Fernwärme.
Gas: Die meisten Wohnungen, die mit Gas heizen, haben eine Gastherme. Große Nachteile der Gastherme sind die Abhängigkeit vom Gaspreis und die negativen Folgen für die Umwelt.
In manchen Wohnungen werden Sie noch alte Gaskonvektoren finden. Diese sind meistens nur in einem Raum und heizen dadurch nur sehr punktuell. Zusätzlich verbrauchen sie viel Energie. Außerdem können Sie damit kein Warmwasser erzeugen – damit sind insgesamt sehr hohe Energiekosten zu erwarten.
Fernwärme: Hat das Haus einen Fernwärmeanschluss, dann können Sie nicht Anbieter wechseln. Wichtig ist: Fragen Sie nach wie die Fernwärme abgerechnet wird und durch wen. Ablesefirmen stellen oft komplizierte und intransparente Rechnungen. Manchmal wird auch nach m² und nicht nach Verbrauch abgerechnet. Es kann auch sein, dass die Hauseigentümer*in einen Vertrag mit der Fernwärme für das ganze Haus abgeschlossen hat – das bedeutet auch, dass Sie Energiekostenzuschüsse die pro Vertrag erteilt werden, nicht bekommen. Doch auch die Fernwärme kommt nicht komplett ohne Gas aus, darum gilt auch hier: Die beste Energie ist die, die nicht verbraucht wird.
Strom: Die Warmwasseraufbereitung mit Strom ist energieaufwendig. Ein Elektroboiler kann je nach Zustand sehr teuer werden. Achten Sie darauf, wie alt das Gerät ist und ob es gedämmt ist.