Die Urheimat der Zwetschke liegt zwar im vorderen Orient, doch mittlerweile ist sie aus keinem heimischen Hausgarten wegzudenken. Zwetschken verdanken ihre charakteristische blauviolette Färbung den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen aus der Gruppe der Flavonoide. Diese wirken nicht nur als Farbstoffe, sie beeinflussen auch das Immunsystem günstig, stärken die Abwehrkräfte und beugen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.
Wer Lust auf Süßes hat, kann mit gedörrten Zwetschken seinem Körper etwas Gutes tun. Kaum eine andere „Süßigkeit“ enthält so viel Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und - besonders hervorzuheben - Zink. Bereits fünf Früchte decken die Hälfte des empfohlenen täglichen Zinkbedarfs.
Künstlich gereift
In einigen Ländern der EU ist der Reifebeschleuniger Ethephon für Zwetschken zugelassen. Wird Obst oder Gemüse damit behandelt, dringt der Wirkstoff tief in die Frucht ein. Dort zerfällt er unter Freisetzung von Ethylen und beschleunigt den Reifungsprozess der Früchte. Hohe Ethephonaufnahmen können gesundheitsgefährdend sein, denn Ethephon kann bei Menschen Durchfall, starken Harndrang sowie Reizungen der Haut und Schleimhäute hervorrufen. Abwaschen hilft kaum, denn die Stoffe sind in der ganzen Frucht. Wer das vermeiden will greift am besten zu heimischen Zwetschken, denn hier ist die Behandlung nicht erlaubt, auch Bio-Zwetschken sind garantiert frei von Reifebeschleunigern.
Zwetschke oder Pflaume?
Zwetschken zählen zum Steinobst, ihre Sortenvielfalt ist fast unüberschaubar. Je nach Standort und Klima sind die Früchte von unterschiedlicher Größe, Farbe und Geschmack. Die Übergänge zwischen Pflaumen und Zwetschken sind fließend. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal ist die Leichtigkeit, mit der sich der Kern vom Fruchtfleisch lösen lässt: Bei Zwetschken geht dies im allgemeinen leichter. Zwetschken sind außerdem eher länglich, haben eine weniger ausgeprägte Naht und sind meistens dunkelblau gefärbt. Das Fruchtfleisch von Zwetschken ist weißlich bis grünlich gelb, saftig und angenehm süß-säuerlich. Saison haben sie von Juli bis Oktober.
Alles Powidl?
Frische Zwetschken sollte man gekühlt höchstens eine Woche lagern. Zwetschken lassen sich besonders gut einfrieren oder zu Kompott, Marmelade, Röster, Mus und Powidl einkochen. Verwenden Sie dazu nur gut ausgereifte, unbeschädigte und entkernte Früchte, dann liegt die Haltbarkeit bei bis zu acht Monaten.