
Mehr von der Pflanze und weniger vom Tier zu essen, ist gut fürs Klima und für die Gesundheit. Im Frühling werden laufend neue Gemüsesorten und Kräuter am Acker und in der Natur reif - da fällt es besonders leicht, einen abwechslungsreichen Mix aus Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten auf den Teller zu zaubern. DIE UMWELTBERATUNG hat 10 Tipps dafür zusammengestellt. Auf www.umweltberatung.at/rezepte laden viele köstliche Rezepte zum Kochen ein.
Pflanzenbetonte Kost wird in der Ernährungswissenschaft schon lange wegen gesundheitlicher und ökologischer Vorteile empfohlen. Nun sorgt ein neuer Trend für noch mehr Abwechslung am Teller: Das Buch „30 Pflanzen pro Woche“ von der Ernährungsexpertin Katharina Seiser, erschienen im Brandstätter Verlag, zeigt, dass es für die Darmflora wichtig ist, sich von möglichst vielen verschiedenen Pflanzen zu ernähren.
DIE UMWELTBERATUNG unterstützt diesen Trend gern, denn je mehr pflanzenbasierte Ernährung, desto besser: „Unser Ernährungsstil belastet das Klima. 1.257 kg CO2-Äquivalente pro Person und Jahr entstehen bei der durchschnittlichen österreichischen Ernährung. Eine rein pflanzliche Ernährung würde nur rund ein Viertel dieser Treibhausgase freisetzen“, erklärt Gabriele Homolka, Ernährungswissenschafterin von DIE UMWELTBERATUNG.
10 Tipps für mehr Pflanzen am Teller
- Vorräte bewusst einkaufen: pflanzliche Zutaten immer zuhause haben, tierische Vorräte reduzieren. Bequem sind Lieferungen von Biokistl, Beteiligung an einer Foodcoop und ein Ernteanteil an einer solidarischen Landwirtschaft.
- Obst und Gemüse konservieren: Tomatensoße, Essiggurkerl, eingekochtes Sommergemüse und Kompott helfen, wenn es schnell gehen muss.
- Getrocknete Hülsenfrüchte einlagern: Bohnen, Linsen, Kichererbsen sind sehr lange haltbar, für die schnelle Küche ist Tofu eine gute Alternative.
- Getreidevielfalt nutzen: Von Hirse bis zu Pseudogetreidearten wie Buchweizen gibt es viele Möglichkeiten zur Abwechslung – am besten in Vollkornqualität.
- Fermentiertes essen: Sauerkraut oder Kimchi sind vitaminreiche, schnelle Kost. Schon gewusst, dass sogar Sauerteigbrot als fermentiertes Lebensmittel gilt?
- Pilze nicht vergessen: Die Pilzauswahl ist selbst im Supermarkt größer als je zuvor.
- Bekannte Wildkräuter pflücken: Vogelmiere, Giersch oder Brennnesseln peppen im Frühling den Speiseplan auf.
- Nüsse und Samen genießen: Ob Kürbiskern, Sonnenblumen oder Walnüsse - sie pimpen jedes Gericht!
- Sprossen und Keimlinge drüberstreuen: Das frische Grün bringt geballte Nährstoffe für den energiereichen Start ins Frühjahr.
- Kreativ abschmecken: Kräuter und Gewürze, Sojasoße, Knoblauch und geröstete Nüsse und Samen bringen herrliches Aroma in die Speisen.
Saisonal, bio und regional
Der klimafreundlichste Einkauf ist der, wo die Zutaten möglichst aus der Nähe kommen, der Jahreszeit entsprechen, in Bioqualität erzeugt und möglichst wenig verpackt wurden. DIE UMWELTBERATUNG empfiehlt daher für den Einkauf:
- saisonal: Pflanzliche Zutaten entsprechend der Jahreszeit besorgen.
- bio: Biologische Lebensmittel werden mit weniger CO2-Emissionen und pestizidfrei produziert.
- regional: Zutaten aus der Region reduzieren die Transportkilometer.
- unverpackt: Ressourcen sparen und Verpackungen wiederverwenden, z. B. am Markt offene Waren einkaufen und Obst- & Gemüsesackerl beim nächsten Einkauf nochmals verwenden.
Immer wieder pflanzenbetonte Gerichte zu kochen oder zwischendurch vegane Tage einzulegen, ist im Vergleich zur derzeit in Österreich weit verbreiteten Ernährungsweise mit überwiegend tierischen Lebensmitteln ein wichtiger Schritt zur klimafreundlichen Ernährung.