Anlegen einer Dachbegrünung

Intensiv und extensiv begrünte Dächer bieten unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Für die Anlage eines Gründaches sind bauliche Voraussetzungen zu beachten. Auch der erwartete Pflegeaufwand kann eine Entscheidungshilfe sein, welche Dachbegrünung am besten geeignet ist.  

Bepflanzen eines Gründaches

Intensive Dachbegrünung

Intensiv begrünte Dächer sind wie Gärten nutzbar. Die Bepflanzung erfolgt mit Rasen, Stauden oder Gehölzen. Dies führt zu einer starken statischen Mehrbelastung. Die regelmäßige Pflege und Bewässerung muss bei dieser Form der Dachbegrünung eingeplant werden.

Zwischen der extensiven und intensiven Begrünung gibt es eine Reihe von Zwischenstufen, was Aufbau, Vegetation und Pflegeaufwand betrifft. Eine Dachabdichtung ist in jedem Fall erforderlich!

Extensive Dachbegrünung

Extensiv begrünte Dächer können zwar von Menschen nicht direkt genutzt werden, schaffen aber wertvollen Lebensraum für die Pflanzen- und Tierwelt und einen optischen Blickfang. Die Substratschicht ist nur ca. 15 cm dick und mit anspruchslosen, niedrigen Pflanzen bewachsen, die resistent gegen Kälte und Wärme sind. Aufgrund des geringen zusätzlichen Gewichtes kann eine extensive Dachbegrünung nahezu auf jedem Dach aufgebracht werden, ohne einen statischen Mehraufwand betreiben zu müssen. Sie braucht wenig Pflege: nur eine Begehung pro Jahr reicht, um aufkommende Bäume zu entfernen. Im Vergleich zur intensiven Dachbegrünung ist sie kostengünstig.

Bauliche Voraussetzungen

Wie sinnvoll und wirtschaftlich eine Dachbegrünung ist, hängt maßgeblich von der Art der Dachkonstruktion ab. Dabei spielt die Dachneigung eine große Rolle. Flachdächer erfordern einen anderen Systemaufbau als geneigte Dächer oder Steildächer. Ab einer Dachneigung von 15° ist der Einbau spezieller Schubschwellen zur Abrutschsicherung des Aufbaus erforderlich. Auf Flachdächern hingegen muss der Gründachaufbau eine entsprechende Entwässerungsschicht vorsehen, um Pfützenbildung zu vermeiden. Für die Realisierung einer Intensivbegrünung darf die Dachneigung nicht mehr als 5° betragen, Extensivbegrünungen können bei bis zu 30° Dachneigung umgesetzt werden.

Die bauliche Voraussetzung sollte von Fachleuten geprüft werden. Die Durchwurzelungskraft mancher Gehölze und die Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit werden bei Do-It-Yourself-Dachbegrünungen oft unterschätzt.

Erhöhter Lastenaufbau

Nicht jedes Dach eignet sich für eine Dachbegrünung, die eine zusätzliche Last für das Dach bedeutet. Wenn die Dachbegrünung bereits bei der Planung eines Hauses mitbedacht wird, hat man den größtmöglichen Handlungsspielraum. Für Nachrüstungen ist das Gutachten eines Statikers ratsam.

Professionelle Ausführung nach ÖNORM

Es gibt bereits Abdichtfolien von sehr hochwertiger Qualität. Mängel in der Dichtheit des Daches sind in der Regel auf mangelnde Genauigkeit der ausführenden Firma zurückzuführen. Es ist von Vorteil Firmen zu beauftragen, die auf Gründächer spezialisiert sind.

Die Gründach-ÖNORM L 1131 standardisiert die Qualität der Gründachumsetzung, Basis dafür waren die Richtlinien des Verbandes für Bauwerkbegrünung (VfB). Die Norm dient dem Schutz von Baufirmen und KonsumentInnen. Um Förderungen aus öffentlicher Hand für die Dachbegrünung zu erhalten, muss die Gründach-ÖNORM eingehalten werden.

Grünes Dach in Selbstbauweise

Kleine Flachdächer von Garagen, Carports oder Gartenhäuschen können Sie ohne weiteres selbst begrünen. Der Fachhandel bietet dazu Material und Informationen. „Komplettsysteme“ sind besonders komfortabel für den Selbstbau. In 1 - 3 Tagen können Sie Ihr eigenes Dachparadies schaffen. Bei großflächigen Flachdächern, Schrägdächern und jeder Intensivbegrünung empfiehlt sich die Beratung durch eine Firma, die auf Dachbegrünung spezialisiert ist. Eine fachgerechte Ausführung garantiert zuverlässige Funktionstüchtigkeit.

Aufwand, der sich lohnt

Je nach Art der Begrünung lassen sich wunderbare Grünoasen am Dach realisieren. Der Aufbau eines Gründaches bringt, verglichen mit der Herstellung eines konventionellen Daches, zusätzliche Kosten mit sich. Doch die verlängerte Lebensdauer des Daches, Energieersparnis und die erhöhte Wohnqualität machen diese Kosten wieder wett! 

Die Stadt Wien und einige andere Städte bieten Förderungen für die Begrünung von Dächern und Innenhöfen an. Auch die Begrünung von Fassaden mit Kletterpflanzen wird finanziell unterstützt.

Weitere Informationen

Förderungen für Dachbegrünungen

Wien

Graz

Linz

Niederösterreich

Beratung und Information

Informationen der Stadt Wien

Leitfaden für Dachbegrünung

Das Innovationslabor für Bauwerksbegrünung bietet eine technische Erstberatung vor Ort an

Firmen für die Umsetzung von Dachbegrünungen finden Sie beim Verband für Bauwerksbegrünung

Planungshandbuch der Universität für Bodenkultur: Verbindung von Photovoltaik und Dachbegrünung

Wir beraten Sie gerne persönlich!

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