Bodenversiegelung und Flächenverbrauch

Immer mehr Böden verschwinden unter Straßen und Bauwerken. Die Probleme dieses Flächenverbrauchs und der Versiegelung des Bodens werden immer deutlicher.

Bodenversiegelung

Bauwerke der Menschen, die den Boden undurchlässig bedecken, führen zur Bodenversiegelung. Das bedeutet, dass der Boden keinen Niederschlag mehr aufnehmen kann und viele der dort normalerweise ablaufenden Prozesse gestoppt werden. Lebensraum für Bodenlebewesen und Pflanzen geht verloren. Laut WWF verschwindet in Österreich täglich der Lebensraum von über 11 Millionen Regenwürmern unter einer Betonschicht oder wird zerstört.

Das Fehlen von Versickerungsfläche erhöht die Hochwassergefahr. Die Grundwasserbelastung und Stoffkonzentration steigt, da bei punktueller Versickerung des Niederschlages weniger Schadstoffe im Boden gefiltert werden. Der natürliche Wasserkreislauf ist gestört.

"Unterirdische Versiegelungen" wie Tunnelbauten oder besonders tiefe Keller beeinflussen das Strömungsverhalten des Grundwassers besonders in Hanglagen.

In den letzten 10 Jahren wurden durchschnittlich 24 Fußballfelder pro Tag verbaut

In Österreich wurden laut Umwelbundesamt bis zum Jahr 2019 insgesamt 5.729 km² Boden verbraucht (Flächeninanspruchnahme). Das entspricht 7 % der Landesfläche und 18% des Dauersiedlungsraumes. Der Flächenverbrauch bewegt sich in Österreich mit rund 11,5 ha/Tag nach wie vor auf hohem Niveau. 

Vor allem in den Innenstädten hat nur noch ein geringer Anteil des Erdbodens direkten Kontakt zur Luft. Die Zersiedelung "treibt" die Bodenversiegelung immer weiter in noch unbebaute Bereiche hinein. Ein Hauptgrund für die wachsende Bodenversiegelung ist der Ausbau von Gewerbegebieten und Verkehrsanlagen wie Straßen und Flughäfen. Die größten Anteile an der Flächeninanspruchnahme hatten im Zeitraum 2013 bis 2020 Betriebsflächen und Wohn-/Geschäftsgebiete.

Die Flächenversiegelung stellt in dicht besiedelten Gebieten der industrialisierten Länder eines der drängendsten ökologischen Grundprobleme dar. In Bezug auf den Klimaschutz kann verbauter Boden auch nicht mehr als Kohlendioxid-Speicher dienen. Mit einer bodenschonenden Raum- und Verkehrsplanung gestalten wir heute das Klima von morgen. Daher sollten Acker- und Grünland, aber auch Innenhöfe oder Gärten möglichst wenig versiegelt werden. 

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2030 auf 2,5 ha pro Tag zu reduzieren.

Weitere Informationen

Tipps für unversiegelte Gartenwege: NABU

Informationen zum Regenwurm und seine Bedeutung für den Boden vom WWF

Daten zur Flächeninanspruchnahme vom Umweltbundesamt

Bodenatlas 2024 von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Global 2000

Um das vorhandene Flächenrecycling-Potenzial in Österreich zu nutzen, wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) der Brachflächen-Dialog ins Leben gerufen.

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