
So funktioniert ein Bokashi
Bokashi ist eine Methode, unterschiedlichste organische Küchenabfälle durch Fermentation in wertvollen, fermentierten Kompost umzuwandeln. Was man dazu braucht, ist ein oder besser zwei Bokashi-Eimer, sowie eine Lösung oder ein Streumittel mit effektiven Mikroorganismen (EM). Die EM-Lösung oder Streumittel kann man fertig kaufen. Wenn man eine Lösung verwendet, empfiehlt es sich, diese in eine Sprühflasche zu füllen. Ein Bokashi-Eimer ist ein luftdicht verschließbares Gefäß, meist mit einem doppelten Boden und einem Auslasshahn, um den entstehenden Flüssigdünger abzuleiten.
Diese Bioabfälle dürfen in den Bokashi-Eimer
Alles, was in die Biotonne darf, darf auch in den Bokashi-Eimer. Also vor allem Obst- und Gemüseabfälle. Im Gegensatz zur Biotonne und zum Kompost, kann man im Bokashi auch gekochte und gewürzte Speisereste, kleinere Mengen Fleischabfälle und Reste von Milchprodukten verwerten. Diese sollten jedoch nur einen kleinen Teil der Abfälle im Bokashi-Eimer ausmachen. Für eine wirkungsvolle und rasche Fermentation sollten die Abfälle zerkleinert werden, bevor man sie in den Bokashi-Eimer gibt.
Bokashi Schritt für Schritt
- Die zerkleinerten Küchenabfälle in den Bokashi Eimer geben und fest nach unten drücken. Es sollte möglichst wenig Luft zwischen den Abfällen sein.
- Die Abfälle im Eimer mit EM-Lösung besprühen oder etwas EM-Streumittel darauf geben.
- Idealerweise kann man den Abfall anschließend noch mit einem Gewicht beschweren, damit er zusammengedrückt bleibt
- Den Eimer verschließen, bis man wieder die nächsten Küchenabfälle einfüllt.
- Wenn der Eimer voll ist: Den Eimer verschließen und ca 2-3 Wochen lang nicht öffnen. Bokashi-Saft sollte in dieser Zeit alle paar Tage wieder über das Auslassventil abgezapft werden. Der Bokashi-Saft kann im Verhältnis 1:100 mit Wasser verdünnt als Flüssigdünger verwendet werden.
Da in dieser Zeit auch weiter Küchenabfälle anfallen, ist es praktisch, einen zweiten Bokashi-Eimer zu verwenden. - Nach den 2-3 Wochen Fermentation muss man den Bokashi noch „vererden“. Dabei werden die fermentierten Küchenabfälle auf unterschiedliche Art mit Erde vermischt – direkt ins Gartenbeet eingearbeitet, auf den Kompost gegeben, oder in Behältnissen mit Erde vermischt gelagert. Einige Möglichkeiten findet man zum Beispiel im Blog von Wurzelwerk.
Vorteile von Bokashi
- Bokashi kann eine sinnvolle Ergänzung zur Kompostierung sein, weil damit auch Küchenabfälle verarbeitet werden können, die sich nicht für die Kompostierung eignen.
- Bokashi Eimer brauchen nicht viel Platz
- Die Fermentation dauert wenige Wochen und ist schneller als die Kompostierung
- Der fertige Bokashi und der Bokashi-Saft sind sehr nährstoffreiche natürliche Pflanzendünger und ersetzen industriell hergestellte Düngemittel.
Mögliche Herausforderungen mit Bokashi
- Effektive Mikroorganismen müssen laufend nachgekauft werden. Ohne diese funktioniert Bokashi nicht.
- Während der Fermentierung ist Bokashi ziemlich geruchsneutral, da der Eimer luftdicht verschlossen ist. Der fertige Bokashi und Bokashi-Saft ist jedoch geruchsintensiv und eignet sich dadurch nicht zur Düngung von Zimmer- und Balkonpflanzen. Er sollte auf Freiflächen im Garten, außerhalb des Wohnraums verwendet werden.
- Bokashi erfordert laufend ein wenig Pflege – zerkleinern der Abfälle, zusammenpressen, besprühen mit Mikroorganismen, regelmäßiges Ablassen des Bokashi-Safts, Vererdung des Bokashi, etc.
- Der Bokashi-Saft ist aufgrund seines sauren pH-Werts (zwischen 4 und 5) für viele Gartenpflanzen zu sauer, insbesondere für solche, die einen neutralen oder leicht alkalischen Boden bevorzugen.
Für diese Ansprüche eignet sich ein Bokashi
Bokashi eignet sich vor allem für Personen mit eigenem Garten. Da das fertige Produkt geruchsintensiv ist, sollte es auf Freiflächen angewendet werden, nicht im Wohnraum. Bokashi kann eine sinnvolle Ergänzung zum Kompost sein. Wer Bokashi anwenden möchte, muss sich darauf einstellen laufend ein wenig Zeit und Aufmerksamkeit in die Betreuung und Pflege zu stecken.
Tipps und Anleitungen
Einige Tipps und Anleitungen zu Bokashi findet man hier:
- Tipps und Selbstbauanleitung zu Bokashi im Blog Wurzelwerk
- Tipps zu Bokashi im Magazin „Mein schöner Garten“
- Bokashi-Set mit Anleitung und Tipps auf www.wurmkiste.at
- Vergleich Bokashi und Wurmkiste auf www.wurmkiste.at