Coffee to go – das geht auch umweltfreundlich!

Der Einweg-Kaffeebecher wurde in den letzten Jahren zu einem Sinnbild der Wegwerfkultur. Ein schneller Kaffee und schon wird der gerade noch neue Becher zu Müll. Aber es gibt umweltfreundliche und praktische Alternativen!

weggeworfener Coffee-to-go-Becher

Coffee to go erfreut sich größter Beliebtheit und bechertragende Menschen sind vor allem aus dem Straßenbild der Großstadt kaum noch wegzudenken. Café kaufen, unterwegs trinken und den Becher einfach im nächsten Mistkübel entsorgen – diese scheinbar unkomplizierte Nutzung scheint viele Menschen anzusprechen.

Der eigene Becher – für Vieltrinker

Eine Möglichkeit ist es, sich den Kaffee in den selbst mitgebrachten Becher füllen zu lassen. Diese Lösung ist dann umweltfreundlich, wenn der Becher wirklich häufig genutzt wird, und empfiehlt sich in Gebieten, wo kein Pfandsystem verfügbar ist. Wie das Frauenhofer Institut in einer Studie belegt, lohnt sich ein Mehrwegbecher, ökologisch gesehen, schon ab 6 Nutzungen. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Je länger ein Becher verwendet wird, desto besser für die Umwelt! 
Inzwischen bieten die meisten Coffee-to-go-Verkaufsstellen die Möglichkeit an, den selbst mitgebrachten Becher befüllen zu lassen, oftmals sogar verbunden mit einem kleinen Preisnachlass z.B. bei Lidl oder Ströck. In Linz wurde 2017 mit der Mehrweginitiative „Cup to keep“ begonnen und in teilnehmenden Geschäften ist der Kauf eines Kaffees im Mehrwegbecher um 20 Cent verbilligt.

Für alle die finden, dass der Kaffee daheim halt doch am besten schmeckt: Warum nicht den Kaffee für unterwegs einfach in der eigenen Thermoskanne mitnehmen?

Mit dem eigenen Häferl kann man so auch weiterhin der Coffe to go Kultur folgen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen gegenüber der Umwelt zu haben.

Denn Coffee to go erfreut sich größter Beliebtheit und bechertragende Menschen sind vor allem aus dem Straßenbild der Großstadt kaum noch wegzudenken. Café kaufen, unterwegs trinken und den Becher einfach im nächsten Mistkübel entsorgen – diese scheinbar unkomplizierte Nutzung scheint viele Menschen anzusprechen.

Die„to go Kultur“ bringt ein Problem mit sich: Abfallberge aus Einwegbechern

Die Deutsche Umwelthilfe hat Fakten zum Coffee to go-Einwegbecher zusammengestellt. Für Österreich können wir daraus Schlüsse ziehen:

  • durchschnittliche Lebensdauer eines Bechers: 15 Minuten.
  • Anzahl der verbrauchten Einwegbecher:
    • In Deutschland werden pro Jahr rund 2,8 Milliarden Coffee to go-Becher
    • Auf Österreich umgerechnet wären das etwa 300 Mio. Einwegbecher pro Jahr oder über 800.000 pro Tag.
  • Für die Produktion der Einwegbecher in Österreich wären pro Jahr folgende Ressourcen nötig:
    • ca. 34 Millionen kWh Energie bzw. der Jahresstromverbrauch von über 9.000 Haushalten,
    • 160 Millionen Liter Wasser bzw. der jährliche Wasserverbrauch von 3.350 Österreicher*innen
    • das Holz von über 4.500 Bäumen
  • Auch bei der Entsorgung haben die Einwegbecher Schwächen: Die Pappbecher haben innen eine dünne Kunststoffschicht und sind schlecht recycelbar.

Sie sind also zusammengefasst ein äußerst kurzlebiges Massenprodukt mit einigem Einsatz an Ressourcen, die sich auch noch schlecht recyceln lassen. Da muss es doch was Besseres geben, oder?

Immer wieder, immer wieder!

Wesentlich umweltfreundlicher als die Einweg-Kaffeebecher sind Mehrwegbecher – allerdings spielen sie ihren Umweltvorteil erst dann voll aus, wenn sie tatsächlich häufig genutzt werden und so eine große Menge an Einwegbechern ersetzen. Die ideale Lösung dafür ist ein Pfandbechersystem.

  • In Wien startete dazu im Frühjahr 2019 ein Pilotversuch, der mittlerweile auf ganz Österreich ausgeweitet wurde. Man kauft sich bei einem der teilnehmenden Partnerbetriebe den Coffee-to-go im „myCoffeCup“. Wenn man den Kaffee ausgetrunken hat, kann man den Becher einfach wieder bei einem der Partnerbetriebe oder bei einem der in ausgewählten U-Bahn-Stationen und öffentlichen Plätzen aufgestellten myCoffeeCup Rückgabeautomaten zurückgeben. Den Einsatz für den Becher (1 €) erhält man als Gutschein (digital oder Bon) zurück und kann diesen wieder bei den Partnerbetrieben einlösen. Bis zum Jahr 2022 wurde bereits über 1 Tonne Müll durch das Mehrwegsystem eingespart. Anhand der eigens entwickelten Spültechnik des Unternehmes werden bei der Reinigung pro Becher nur 0,11 L Wasser verbraucht. Jeder Becher kann bis zu 500-mal wiederverwendet und vollständig recycelt werden. Informationen zum Kaffeebecher-Pfandsystem: www.mycoffeecup.at
  • Mehrwegbecher Wien Hauptbahnhof, Wien Westbahnhof und St. Pölten Hauptbahnhof: In ausgewählten Shops an ÖBB-Pilotbahnhöfen gibt es die Möglichkeit kooky-Becher für Getränke zu nutzen. Diese Becher kann man am Bahnhof bei der eigenen kooky-Rückgabeinfrastruktur zurückgeben.  Diese Lösung bringt die Becher wieder in den Kreislauf, reduziert Abfall und sorgt künftig für mehr Nachhaltigkeit unterwegs. Für die Nutzung des smarten Mehrwegsystems ist eine App erforderlich: https://www.kooky2go.com/ und https://infrastruktur.oebb.at/de/projekte-fuer-oesterreich/bahnhoefe/neue-services-am-bahnhof/kooky
  • Auch die Stadt Graz startete mit Dezember 2018 ein Coffee-to-go Pfandsystem: dem BackCup. Mittlerweile sind über 80 Geschäfte Partner des Systems.

Je mehr sich solche Pfandsysteme etablieren, desto eher kann einerseits die Flexibilität des to-go-Bechers erhalten bleiben und andererseits die Umwelt geschont werden.

Coffee to stay

Ein Tipp für alle die ihren Kaffee für zwischendurch besonders umweltfreundlich genießen möchten:
Gönn‘ dir 10 Minuten Pause, mach‘s dir in einem netten Lokal gemütlich und genieß den Kaffe bewusst und mit Stil – Das Leben ist stressig genug!  Und aus der Porzellantasse schmeckt der Kaffee ja doch am besten!

Weitere Informationen

Wir beraten Sie gerne persönlich!

DIE UMWELTBERATUNG
+43 1 803 32 32
service@umweltberatung.at

Wir verwenden Cookies, um Ihnen bestmögliche Serviceleistungen auf unserer Website zu ermöglichen.
Bei weiterer Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit der Speicherung und weiteren Verwendung der Cookies einverstanden.

ohne Cookies fortfahren
Mehr Informationen