
"Raus aus Öl und Gas" Sanierungsoffensive 2022
Die im Vorjahr stark nachgefragte Förderungsaktion wird 2022 fortgesetzt. Die Förderungsaktion soll Betrieben und Privaten den Umstieg von fossil betriebener Raumheizung auf ein nachhaltiges Heizungssystem erleichtern.
DIE UMWELTBERATUNG unterstützt Sie bei Fragen zu alternativen Heizsystemen.
Details zur Bundesförderung: "Raus aus Öl und Gas" Sanierungsoffensive 2022
Altbauten: Sanieren, Tauschen, Umsteigen
Bei Altbauten ist es wichtig, VOR der Anschaffung einer neuen Heizung auch den Dämmstandard des Gebäudes zu verbessern. Ist die oberste Geschoßdecke gar nicht oder schlecht gedämmt, sollte sie vor Anschaffung eines neuen Heizsystems auf eine Gesamtdämmstärke von 30 cm gedämmt werden. Das spart im Schnitt etwa ein Viertel der Heizkosten und rechnet sich aufgrund der niedrigen Investitionskosten sehr rasch.
Ab einem Alter von 15 Jahren zahlt sich ein Heizkesseltausch aus. Alte Heizkessel sind oft Energiefresser, vor allem, wenn sie überdimensioniert sind, unabhängig vom tatsächlichen Bedarf laufen und wenn die Verteilleitungen in unbeheizten Räumen schlecht gedämmt sind.
Der Umstieg von einer Ölheizung auf eine ähnlich komfortable Pelletsheizung amortisiert sich bei derzeitigen Energiepreisen rasch. Aufgrund der hohen Energiedichte von Pellets ist meist kein zusätzlicher Lagerraum nötig.
Neubauten
Passivhäuser brauchen ein speziell kleines Heizsystem! Bewohner*nnen von Passivhäusern betreiben eine Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eingebauter Luftwärmepumpe, die auch das Warmwasser erzeugt. Diese zentralen Kombigeräte können mittels einer relativ kleinen Fußboden- oder Wandheizfläche den Wärmebedarf von Passivhäusern und sogar von hocheffizenten Niedrigstenergiehäusern abdecken.
Plusenergiehäuser liefern mehr Energie als sie verbrauchen. Achten Sie beim Neubau auf eine sehr gute thermische Qualität des Gebäudes! Das macht Sie krisensicher für die Zukunft und erhält langfristig den Gebäudewert. Mit einem Plusenergiehaus werden Sie zum Energieversorger, weil Sie mehr Energie ins Netz einspeisen als sie beziehen.
Die richtige Wahl treffen!
- Langfristig denken und erneuerbare Energie einsetzen: Mit einem Fernwärmeanschluss ans Biomasseheizwerk heizen Sie platzsparend und bequem zu gleichen Vollkosten wie mit einem eigenen Heizkessel. Ist kein Anschluss vorhanden, sind alle Arten von Holzheizungen, aber auch Wärmepumpen, im Hinblick auf die Energiekosten und auf die Umwelt empfehlenswert.
- Wärmepumpen nur in Niedrigenergiehäusern mit Fußboden- bzw. Wandheizung einbauen! Nur effiziente Wärmepumpen, die maximal ein Viertel der erzeugten Raumwärme an Strom brauchen, sind ökologisch sinnvoll. Wärmepumpen brauchen gerade im Winter Strom, wo dieser hauptsächlich aus fossilen Quellen stammt und importiert werden muss. Luft-Wasser-Heizungswärmepumpen sind nur für Passivhäuser empfehlenswert.
- Biomasseheizungen mit Stückholz, Hackschnitzel oder Pellets eignen sich gut für alle Gebäudetypen. Für Passiv- oder Niedrigstenergiegebäude sind die am Markt erhältlichen Kessel meist überdimensioniert. Deswegen gehört unbedingt ein Pufferspeicher dazu, der die produzierte Wärme speichert.
- Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sparen Energie und sorgen rund um die Uhr für frische, reine und angenehm temperierte Luft. Korrekt ausgeführt sind sie zugfrei und geräuschlos. Die Energiekennzahl kann mit guten Anlagen je nach Luftdichtheit des Gebäudes in Kombination mit einem Erdreichwärmetauscher oder einem Solekreislauf um 10–20 kWh/m²a verringert werden. Der Einbau einer Lüftungsanlage ist empfehlenswert, rechnet sich aber nicht alleine über die Einsparung von Heizkosten.
- Fossile Brennstoffe nur mit Brennwertgeräten und in Kombination mit einer Solaranlage und einer Niedertemperaturheizung einsetzen! Gasheizungen haben relativ niedrige Investitionskosten und geringen Platzbedarf. Erdgas und Erdöl sind aber knapp und tragen zur Klimaerwärmung bei. Zudem ist Öl derzeit nach Strom der teuerste Energieträger.
- Stromdirektheizungen als Hauptheizung vermeiden, dazu zählen z.B. elektrische Radiatoren oder Infrarotpaneelle.