Ein Garten für Glühwürmchen

Glühwürmchen sind vor allem für ihr romantisches Sommernachtsfunkeln bekannt. Sie treten dort auf, wo es eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren gibt und sind Indikatoren für eine hohe Biodiversität.  Naturnahe Gärten mit reichlich Strukturen können die zauberhaften Tiere anlocken.

Glühwürmchen

Glühwürmchen kommen nur an naturnah bewirtschafteten Standorten mit vielen unterschiedlichen Strukturen vor. Ihre tödlichen Gegner sind Pestizide, der Verlust ihres Lebensraumes und künstliche Beleuchtung. Das gilt übrigens für alle nachtaktiven Insektenarten. 

Glühwürmchen können nicht gezüchtet oder einfach in einem Garten ausgesetzt werden. Sie wandern aus der natürlichen Umgebung ein, wenn sie gute Lebensbedingungen vorfinden. Sie sollten niemals eingesammelt und an einem anderen Standort ausgesetzt werden!

Glühwürmchen in den Garten locken

  • In Gärten und Parks finden Glühwürmchen ideale Bedingungen, wenn diese naturnah bewirtschaftet werden und keine Pestizide oder Herbizide eingesetzt werden. Besonders wichtig ist,  kein Schneckenkorn zu verwenden! Der Einsatz von Schneckenkorn schadet den Glühwürmchenlarven, die sich mit Vorliebe von Schnecken ernähren.
  • Glühwürmchen lieben offene Flächen, ungedüngte Wiesen und Böschungen mit einer Vielzahl an Gräsern und Wildpflanzen. Je weniger gedüngt wird, umso größer wird die Pflanzenvielfalt in einer Wiese. Dünger und insbesondere Kunstdünger lässt man aus diesem Grund besser weg!
  • Ein Lebensraum für Glühwürmchen beinhaltet kleinräumig viele verschiedene Strukturen wie zum Beispiel eine Wiese oder eine Fläche mit Wildpflanzen, Laubhecken,  Feuchtbiotope sowie Ast- und Steinhaufen oder eine Trockensteinmauer. Auch feuchte Wiesen und  Übergänge zwischen den unterschiedlichen Strukturen sind beliebt, wie zum Beispiel ein Krautsaum unter der Hecke oder rund um den Steinhaufen.
  • Eine Wiese wird wenn möglich mit der Sense gemäht, um den Glühwürmchen möglichst nicht zu schaden. Wichtig ist auch, nicht die ganze Fläche auf einmal, sondern abschnittsweise zu mähen, um den Tieren immer einen Rückzugsraum zu lassen. Übergangsbereiche wie zum Beispiel der Bewuchs vor der Hecke sollte möglichst vorsichtig und selten gemäht werden, weil sich Glühwürmchen hier gerne aufhalten.
  • Die künstliche Abendbeleuchtung irritiert die fliegenden Männchen und auch die Larven, und sie meiden beleuchtete Bereiche. Künstliches Licht sollte deshalb auf ein Minimum reduziert oder wenn möglich ganz weggelassen werden.

Romantische Gartenhelfer mit Biss

Glühwürmchen leben zwei bis drei Jahre als Larve. In dieser Zeit ernähren sie sich von Nackt- und Gehäuseschnecken, deren Schleimspur sie verfolgen, um sie letztendlich mit einem Giftbiss zu töten. Danach ist Schluss mit Fressen. Puppe und erwachsenes Tier können keine Nahrung mehr aufnehmen. Das Leuchten der erwachsenen Tiere dient der Fortpflanzung. Männchen erkennen das artspezifische Leuchten ihrer Weibchen und finden so zu ihnen.

Wo gibt’s in Wien Glühwürmchen?

DIE UMWELTBERATUNG erhebt Glühwürmchenvorkommen. Wer Glühwürmchen gesehen hat, kann diese online oder per Mail melden. Der Fundort wird dann anonymisiert in eine Liste eingetragen. Viele Glühwürmchen leuchten an bekannten Ausflugszielen. Romantische Plätze an lauen Sommerabenden in Wien sind z.B. Prater, Dehnepark, Gspöttgraben und Maurer Berg.

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