Invasive Pflanzenarten - was ist das?

Etwa 27 % der in Österreich wildwachsenden Pflanzenarten zählen zu den Neophyten. Aber keine Panik: nur eine von 1.000 eingeführten Arten wird zu einer invasiven Problempflanze.

Ragweed

Viele Pflanzen sind unter direkter oder indirekter Mithilfe der Menschen erst nach 1492 in ein Gebiet gelangt und leben nun dort wild. Sie werden als Neophyten bezeichnet. Dazu gehören zum Beispiel Götterbaum, japanischer Staudenknöterich und Robinie. Einige der Neophyten in Österreich dringen als invasive Neophyten in naturnahe Lebensräume und bedrohen dort die Naturschutzziele. Die aktuelle Liste von invasiven Neophyten finden Sie auf www.neobiota-austria.at/ias-unionsliste/neophyten

Viele Wege führen zu uns

Es gibt verschiedene Wege der Verbreitung der Neophyten. Wir unterscheiden zwischen einer absichtlichen Einbringung und einer unbeabsichtigten Einschleppung.

Absichtliche Einführungen

treffen vor allem auf viele Kulturpflanzen und Zierpflanzen zu. Diese Pflanzen wurden zur Kultivierung oder aus ästhetischen Gründen nach Europa gebracht. Einige haben es geschafft, sich in der Wildnis anzusiedeln. Der bewusste Import als Zier- oder Nutzpflanze stellt in Österreich den wichtigsten Einführungsweg dar.

Neophyten könnten auch zu wichtigen Ersatzpflanzen für heimische Arten werden, welche durch Klimakrise, Schädlinge und Pflanzenkrankheiten zunehmend aus unseren Ökosystemen verschwinden.

Unbeabsichtigte Einschleppungen passieren meist über folgende Wege:

  • Saatgutbegleiter
  • Transportbegleiter
  • Schiffsverkehr
  • Kanäle
  • Flugverkehr

Durch den Klimawandel  können sich zunehmend neue wärmeliebende Arten bei uns etablieren.

Probleme auf verschiedenen Ebenen

Je nach Pflanzenart und Lebensraum kommt es zu unterschiedlichen Problemen:

  • Gesundheit: Einschleppung von Pflanzen, die Allergien auslösen: z. B. Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum), Ragweed/ Beifußblättrige Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). Das Auftreten von Ragweed ist meldepflichtig.
  • Verdrängung einheimischer Arten: direkte Konkurrenz, Strukturänderungen im Lebensraum
  • Verlust an Diversität: Vereinheitlichung der Pflanzenwelt durch Verdrängung der lokalen, standorttypischen Pflanzenarten
  • Wirtschaftliche Probleme: Erosionsprobleme an Gewässerufern, Unkräuter in der Landwirtschaft
  • Veränderung des Lebensraums: z. B. Stickstoffanreicherung durch Robinie (Robinia pseudacacia) verdrängt gefährdete Rasenarten, die nährstoffarme Böden brauchen
  • Genetische Vereinheitlichung: durch Kreuzungen entstehen Hybride

Regionaltypische und standortgerechte Pflanzen im Garten bevorzugen

Das ist die ganz einfache Antwort auf die wichtige Frage: Was kann ich als Gärtner*in tun? Zum einen können sich angepflanzte Neophyten im Garten massiv ausbreiten und andere Pflanzen überwuchern und verdrängen. Die anschließende Zurückdrängung und Regulierung ist sehr arbeitsintensiv und aufwändig. Zum anderen dienen private Gärten als Keimzellen für die Ausbreitung in die Natur. Garten- und Kulturflüchtlinge können sich in der Natur und in Schutzgebieten (z. B. Nationalpark Donauauen) massiv ausbreiten. Ein verantwortungsbewusstes Handeln im eigenen Garten ist also gefragt.

Weitere Informationen

Von Seiten der EU gibt es eine Liste gebietsfremder Pflanzen- und Tierarten, deren Haltung, Transport, Verkauf etc. per Verordnung in EU-Ländern verboten ist. 32 der dort gelisteten invasiven 88 Pflanzen- und Tierarten finden sich auch in Österreich, davon 16 Pflanzenarten.

Informationen über unbedenkliche Alternativen zu eingewanderten Gartenpflanzen liefert die Broschüre „Aliens aus dem Garten“, die von den Österreichischen Bundesforsten in Kooperation mit Umweltbundesamt und Biosphärenpark Wienerwald Management erstellt wurde.

Website Neobiota in Österreich

Für Gartenbesitzer*innen in Wien steht das Pflanzenschutztelefon der MA 42 zwecks Beratung zur Verfügung. Tel.  01/4000-42264

Neophyt Buddleja im Visier - Porträt einer umstrittenen Pflanze von Marion Jaros, Wiener Umweltanwaltschaft

Invasive Arten richten so viel Schaden an wie Naturkatastrophen

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