Kerzen sind aus verschiedenen Rohstoffen hergestellt. Üblicherweise bestehen Kerzen aus Stearin oder Paraffin oder einem Gemisch dieser beiden Rohstoffe. Paraffin ist ein Nebenprodukt der Erdölgewinnung. Stearin kann aus pflanzlichen oder tierischen Fetten hergestellt werden. Die pflanzlichen Fette stammen häufig aus Palmöl oder Kokosfett. Für den Anbau von Ölpalmen werden große Flächen des Regenwaldes gerodet. Paraffin- und Stearin-Kerzen aus Palmöl gelten daher nicht als erste Wahl für nachhaltige Kerzen. Es gibt ökologische Alternativen.
Tipps zum Kaufen und Verwenden von Kerzen
Das Entzünden von Kerzen beruhigt uns und hellt unsere Stimmung auf. DIE UMWELTBERATUNG gibt Tipps zum nachhaltigen Kerzenkauf und zum Vermeiden von unnötigen Schadstoffen im Innenraum.
Tipps zum Kerzenkauf
- Greifen Sie zu Kerzen aus Bienenwachs, Rapsöl oder Biomasse, die aus Abfallfetten hergestellt wird!
- Verzichten Sie auf Teelichter in kleinen Aluminiumschüsserln. Greifen Sie lieber auf Glasbehälter zurück, die mit Teelichtern ohne Aluhülle wieder befüllt werden können. Aluminium ist ein hochwertiger Rohstoff, der bei der Gewinnung sehr ressourcenintensiv und zu schade für ein Wegwerfprodukt ist!
- Je schwerer die Kerze in der Hand liegt, desto höher ist meist ihre Qualität. Achten Sie auf den Preis einer Kerze! Besteht eine Kerze aus Wachsgemischen und ist sie zudem im unteren Preissegment angesiedelt, können Sie sich sicher sein, dass diese aus Paraffin und Stearin besteht.
- Achten Sie auf die Beschreibung. Hersteller von nachhaltigen Kerzen bewerben auch die ökologischen Rohstoffe.
- Das RAL-Gütezeichen garantiert zumindest Qualität: kein Rußen, lange Brenndauer und ohne schädliche Inhaltsstoffe für die eigene Gesundheit. Allerdings gibt das Zeichen keinen Hinweis auf einen nachhaltigen Rohstoff. Denn sowohl Paraffin- und Stearin- als auch Bienenwachskerzen können damit zertifiziert werden.
Bienenwachs und Rapsöl: die klimafreundliche Wahl
Bienenwachskerzen, am besten dazu noch aus der Region direkt vom Imker oder von der Imkerin von nebenan, sind eine gute Wahl. Reines Bienenwachs ist ein wertvoller Rohstoff, der von den Bienen selber immer wieder gebraucht wird. Nur ein geringer Überschuss wird zu Kerzen verarbeitet. Deshalb sind diese Kerzen auch teurer als andere Kerzen. Wer zu einem besonderen Anlass eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Kerze schenken möchte, ist bei regionalem Bienenwachs gerade richtig.
Eine weitere Alternative sind Kerzen aus Rapsöl. Die Rapspflanze wird in Europa gentechnikfrei angebaut, das Rapsöl ist zur Herstellung von Kerzen gut geeignet.
Mittlerweile werden auch Kerzen aus Biomasse hergestellt. Biomasse-Rohstoffe für Kerzen sind Abfallfette aus der Lebensmittelindustrie. Sie gelten als ökologische Alternative und sind relativ günstig. Diese Art von Kerzen gibt es jedoch derzeit nur in ausgewählten Geschäften zu kaufen.
Als Alternativen werden auch Kerzen aus Sojaöl angeboten. Soja ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, kommt jedoch oft aus Übersee zu uns. Das importierte Soja kann auch gentechnisch verändert sein und es schadet aufgrund des langen Transportweges und dem damit verbundenen CO2-Ausstoß dem Klima.
Tipps zur Verwendung von Kerzen
- Damit möglichst wenig Feinstaub beim Abbrennen entsteht, sollte der Docht beim Abbrennen nicht länger als 1 cm sein. Lassen Sie die Kerze nicht in Zugluft abbrennen.
- Löschen Sie die Kerze, indem Sie den brennenden Docht mit einer Gabel ins Wachs tauchen und wieder aufstellen. Es entsteht weniger Rauch und Ruß und der Docht lässt sich leichter wieder entzünden.
- Verzichten Sie auf Duftkerzen! Sie können zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Bei empfindlichen Menschen können sie sogar Kontaktallergien wie Hautirritationen und Ekzeme auslösen.
Wer auf einen angenehmen Raumduft nicht verzichten will, kann Bio-Orangenschalen auf die Heizung legen. Sie zaubern im Wohnzimmer einen wohligen, fruchtigen Duft! Wir haben Anleitungen zum Selbermachen von Lufterfrischern für Sie: DIY Natürlicher Raumduft
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