Kopfläuse sind ca. 3 mm lange, flügellose Insekten, graubraun bis rötlich, flach und vor der ersten Nahrungsaufnahme durchsichtig. Die Tiere sind mit einer Lupe gut, aber mit freiem Auge kaum sichtbar. Verräterisch sind die Bissspuren als blutige Punkte auf der Kopfhaut. Häufiger als die Läuse selbst werden deren Eier und die leeren Eihüllen gefunden. Die Eier und die leeren Eihüllen werden als Nissen bezeichnet. Diese sind ca. 1 mm groß, rundlich, weiß-grau und kleben fest am Haar. Sie sind besonders am Haaransatz sichtbar und im Unterschied zu Schuppen ist es nicht möglich, sie aus dem Haar auszuschütteln. Als erstes erkennen Sie Kopfläuse meist am Jucken, das hinter den Ohren oder am Haaransatz im Nacken besonders stark zu spüren ist. Der Speichel dieser blutsaugenden Insekten ruft Juckreiz hervor. Am ehesten sichtbar sind die grauweißlichen Nissen, die am Haar festkleben. Läuse sind zwar lästig, aber nicht gefährlich und übertragen keine Krankheiten. Jedoch kommt es durch den starken Juckreiz manchmal zu Kratzwunden, die sich entzünden können.
Lebensweise und Vorkommen
Kopfläuse treten trotz bester hygienischer Bedingungen auf. Sie leben rund einen Monat lang, beißen alle 2-3 Stunden und saugen Blut. Ihr Speichel ruft Juckreiz hervor, die Kratzwunden können sich entzünden. Kopfläuse können nicht springen, sie kriechen von Kopf zu Kopf, besser gesagt von Haar zu Haar. Kinder stecken oft die Köpfe zusammen, darum sind vor allem die 5- bis 10-Jährigen bevorzugte Opfer. Zwei, drei Tiere genügen bereits, um eine kleine Epidemie auszulösen. Die Läuse nisten am liebsten an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nackenbereich. Tückisch ist ihre Fruchtbarkeit: Ein Weibchen legt zwischen 90 und 140 Eier.
Vorab: Ruhe bewahren!
Übertriebene Hygiene und das häufige Waschen der Haare mit normalen Haarshampoo vertreibt Läuse nicht und beugt einen Befall nicht vor. Läuse breiten sich schnell in großen Menschengruppen aus, wo Köpfe "zusammengesteckt" und die Haare sich berühren. Das ist besonders unter Kindern in Schulen, Kindergärten und Wohnheimen der Fall. Sie können weder springen noch fliegen, sondern kriechen direkt von Kopf zu Kopf, von Haar zu Haar.
So weisen Sie Läuse nach
Wenn der Verdacht auf Läuse besteht, dann frisieren Sie die Haare sorgfältig mit einem Läusekamm aus und klopfen den Kamm mit Schuppen oder vermeintlichen Läusen bzw. Nissen auf einem farbigen Papier ab. Auf rotem Papier können Sie die dunklen ausgewachsenen Läuse und auch die hellen jungen Tiere sowie die Eier erkennen. Bei gutem Licht und mit einem Vergrößerungsglas sind sie von normalen Hautschuppen zu unterscheiden. Am leichtesten sind Haare mit einer Haarpflegespülung frisierbar. Außerdem macht die Pflegespülung die Läuse unbeweglich und sie können nicht vor dem Licht flüchten. Das ganze Haupthaar wird durchkämmt. Führen Sie den Läusekamm mit leichtem Druck auf die Kopfhaut durch jede Haarpartie. Zwischendurch auf ein Küchenpapier oder Tuch abstreichen, bis nichts mehr hängen bleibt.
Den Kopf regelmäßig und schonend behandeln
Bei Läusebefall raten wir neben der regelmäßigen Behandlung des Kopfes mit einem guten Läusekamm und zusätzlichen Behandlungen wie Essigspülungen oder Shampoos mit Neem-Extrakt, Soja- und Kokosöl. Keine der einzelne Methode wirkt zu 100 Prozent, denn Nissen überleben die Prozedur und erwachsene Läuse schlüpfen nach einigen Tage erneut. Aus diesem Grund ist eine Kombination und Wiederholung verschiedener Behandlungen über zwei Wochen konsequent durchzuführen. Nur dann ist die Lausfreiheit gegeben!
Zeitplan für die Kopflausbehandlung
Der Zeitplan soll Ihnen einen Überblick über die Behandlungen für die nächsten zwei Wochen geben.
Tag 1 ist der erste Tag, an dem Läuse entdeckt werden. Es erfolgt am besten sofort die Erstbehandlung mit einem Produkt Ihrer Wahl. Danach die Haare nass auskämmen. Nass Auskämmen bedeutet, dass das Kopfhaar mit einem Läusekamm und einer Haarpflege- oder Essigspülung kombiniert durchgekämmt wird.
Am Tag 5 und Tag 13 reicht ein nasses Auskämmen.
Am Tag 9 (8 oder 10, Herstellerangabe berücksichtigen) wird eine Wiederholungsbehandlung durchgeführt und danach wieder nass ausgekämmt.
Speziell bei starkem Kopflausbefall empfiehlt sich am Tag 17 eine erneute Kontrolle durch nasses Auskämmen.
Tragen Sie im abgebildeteten Zeitplan das Datum ein und haken Sie das Kästchen ab, wenn die erforderliche Behandlung für den Tag durchgeführt wurde. Der Zeitplan gibt Ihnen einen Überblick, damit Sie keine Behandlung vergessen.
Legen Sie nach jedem Gebrauch die Kämme und Bürsten in den Gefrierschrank, besonders wenn sie mehrere Personen nacheinander benutzen. Dasselbe gilt für alle Accessoires für Haare wie Spangerl, Haarreifen und Co.
Informationen zur Behandlung von Kopfläusen finden Sie in unserer Broschüre, die sie kostenlos herunterladen können: Ameisen, Motten & Co