Als Lebensmittel geeignet sind nur die Süßlupinen, aus denen für Menschen giftige Bitterstoffe herausgezüchtet wurden. Das macht die Samen der Pflanze für uns genießbar, leider aber auch anfälliger gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Die Lupine besticht vor allem mit ihrem hohen Gehalt an Eiweiß. Bei bis zu 40 Prozent Protein steht sie der Sojabohne um nichts nach. Lupineneiweiß enthält alle essenziellen Aminosäuren, außerdem die Vitamine A und B1 sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen. Verwertbares Vitamin B12 ist, wie in einigen Veröffentlichungen behauptet, in Lupinensamen allerdings nicht enthalten.
Gesundheitsförderndes Potential
Phythoöstrogene wurden in geringem Anteil in Lupinen entdeckt und können epidemiologischen Studien zufolge vor Brust- und Prostatakrebs, Osteoporose im Alter und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Gesundheitsfördernd wirken auch die Ballaststoffen der Lupine (etwa 15 Prozent des Samens), da sie die Darmpassage fördern und Darmkrebs vorbeugen. Auch eine cholesterinsenkende Wirkung der Lupinenballaststoffe konnte in Studien nachgewiesen werden. Der Fettgehalt ist mit etwa 5 Prozent sehr niedrig aber durch viele einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren von guter Qualität. Lupinen halten außerdem den Blutzuckeranstieg niedrig, da sie fast keine direkt verwertbaren Kohlenhydrate enthalten. Vorsicht ist allerdings bei Allergikern geboten. Allerdings hat die Lupine, wie Soja oder Erdnüsse, auch allergenes Potential und muss daher als solches auf Lebensmitteln gekennzeichnet sein.
Mannigfaltiger Einsatz in der Lebensmitteltechnologie
Unverarbeitet ist die Lupine kaum im Handel zu finden. Das Mehl wird speziell für zöliakieerkrankte Menschen empfohlen und in Reformhäusern vertrieben. Zudem verbessert der Zusatz von Lupinenmehl die Haltbarkeit und die Krume von Backwaren. Das hochwertige Eiweiß eignet sich als erstklassiger Fleischersatz und könnte eine Alternative zu Soja-Tofu darstellen.
Lupinenanbau - eine Kur für den Boden
Die recht anspruchslose Lupine wächst gerne auf sandigen Böden und auch in kühleren Klimaten. Mit ihrer ausgeprägten Pfahlwurzel sorgt sie für eine gute Durchwurzelung und Lockerung des Bodens. Wie alle Leguminosen sammelt auch die Lupine Luftstickstoff, der als wertvoller Dünger folgenden Kulturen zur Verfügung steht. Für den Biolandbau stellt sie somit eine sehr spannende Kulturpflanze dar. Leider sind die Erträge der Lupinen eher gering und können durch die sogenannte Brennfleckenkrankheit weiter vermindert werden. Allerdings gibt es Versuche Sorten mit Resistenz gegen diese Erkrankung zu züchten.