Nur ja nicht zuviel aufräumen im Garten!

Denken Sie bei den Herbstarbeiten im Garten an die nützlichen Tiere: Laubhaufen für die Igel, Pflanzenstängel für Insekten und Früchte für die Vögel, Verzicht auf Laubbläser, Laubsauger und Mähroboter. Außerdem können Sie jetzt durch das Auflockern des Bodens der Schneckeninvasion im nächsten Jahr vorbeugen.

Igel im Laub

Wer manche Herbstarbeiten einfach für den Frühling aufhebt und nicht alles Laub zum Kompost bringt, sichert Tieren das Überleben.

Laub ist ein begehrtes Versteck

Das Laub sollte nicht mit dem Laubsauger entfernt werden, weil dabei die Tiere, die sich zwischen den Blättern aufhalten, getötet werden und es unnötig Energie verbraucht. Der gute, alte Rechen ist eine wesentlich schonendere Alternative. Das Laub kann unter Sträucher gerecht werden und bildet dort eine schützende Schicht, in der Marienkäfer, Spinnen und andere Insekten überwintern können. Für Zaunkönig und Rotkehlchen sind diese Insekten im Winter fette Beute. Igel finden im Laubhaufen ein ideales Winterquartier. Leer geräumte Beete profitieren von einer schützenden Blätterdecke, die Bodenlebewesen schützt und den Boden düngt.

Stängel für Insekten und Vögel stehen lassen

Pflanzenstängel sind gute Winterquartiere für Insekten und Spinnen. Manche Wildbienen legen ihre Eier in Pflanzenstängel und verholzte Stauden. Die jungen Bienen schlüpfen häufig erst im folgenden Frühjahr. Pflanzensamen helfen den Vögeln, über den kargen Winter zu kommen. Daher ist es besser, mit dem Rückschnitt von abgeblühten Stauden und Gräsern bis zum Frühling abzuwarten. Auch Totholz, morsche Äste und Rinden bieten, auf einem Haufen gestapelt, ein geschütztes Winterquartier für Igel, Käfer, Wildbienen und andere Insekten. Die Insekten dienen dann wiederum als Nahrung für hungrige Vögel im Winter. Mit Gartenmaterialien, die im Herbst anfallen, können jetzt auch Nisthilfen für Wildbienen gebastelt werden. Ab Februar erfolgt dann die erste Besiedelung durch die Bienen.

Sträucher für Vögel und Bienen

Damit die Vögel möglichst viel natürliches Winterfutter finden, sollte man mit dem Schneiden von beerentragenden Sträuchern bis zum Ende des Winters warten. Hagebutten und Pfaffenkapperl, Beeren von rotem Hartriegel, Weißdorn und Liguster sehen schön aus und sind bestes Vogelfutter. Heimische Sträucher und Bäume sind auch für Bienen von großer Bedeutung, weil sie große Mengen an Pollen und Nektar liefern. Und sie eignen sich als Nistgehölze für Vögel und für manche Wildbienen. Für alle, die noch Gehölze im Garten pflanzen wollen: Dafür ist im Herbst, nach dem Laubfall, der ideale Zeitpunkt!

Schädlingen vorbeugen

Im Herbst kann man auch schon einiges tun, um einem Schädlingsbefall im kommenden Gartenjahr vorzubeugen. Gegen den Befall durch Apfelwickler hilft zum Beispiel das konsequente Absammeln und Entsorgen des Fallobstes. Beim Auftreten der Kastanienminiermotte ist es wichtig, das Laub konsequent zusammenzukehren und zu entsorgen. Gegen starken Schneckenbefall wirkt das Lockern der Erde und Freilegen von Schneckengelegen, damit diese mit dem ersten Frost erfrieren. Herbst und Winter sind auch die ideale Zeit, um Vogelnistkästen zu bauen. Vögel füttern ihre Jungen mit Insekten und zählen im Frühling zu den wichtigsten Schädlingsvertilgern.

Mit Höchstgeschwindigkeit in den Tod

Laubsauger und Laubbläser sollen den Garten im Herbst besonders sauber machen, bringen aber vielen Tieren den Tod. Sie saugen oder blasen mit Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h Insekten und andere wichtige Tiere gemeinsam mit dem Laub weg. Bei trockenem Wetter wirbeln sie viel Staub auf und sind extrem laut – bis zu 120 Dezibel. Das liegt im Schmerzbereich des menschlichen Ohres und entspricht einem Presslufthammer oder einem Flugzeugstart. Daher sind Laubbläser in manchen Städten sogar verboten. Besser ist es, einen Rechen in die Hand zu nehmen, dabei wird das Laub nicht völlig entfernt und Bodentiere werden geschont. Ein Laubhaufen in einer Ecke des Gartens und Laub unter Hecken und Bäumen bieten Kleinsäugern, Amphibien und Insekten willkommene Winterquartiere.

Verletzungsgefahr für Gartenhelfer

Rasenmähroboter erledigen bequem das Mähen im Garten, oftmals während die Gartenbesitzer*innen schlafen. Sie fahren selbstständig durch die Wiese und machen auch vor kleinen Hindernissen nicht halt. Leider werden so Igel, Kröten und andere nachtaktive Tiere immer wieder Opfer von diesen „Gartenhelfern“. Die scharfen Messer des Roboters verletzen die Tiere schwer oder töten sie sogar. Das bestätigen Igelauffangstationen, wo die Zahl der solcherart verletzten Tiere parallel zu den Verkaufszahlen der Mähroboter angestiegen ist (Quelle: LBV Bayern). Daher ist es besser, den Rasenmäher selbst zu steuern und beim Mähen Stellen auszulassen, wo Tiere Unterschlupf und Nahrung finden.

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