Offene Schränke gibt es in unterschiedlichen Formen, ob gefüllt mit Büchern, CD’s, Kleidung oder sogar Lebensmitteln. Je nachdem variieren die Bezeichnungen: Offener Bücherschrank, Foodsharing-Regal, offener Kleiderschrank etc. Sie alle haben das gleiche Ziel: Gegenstände zu tauschen und zu teilen, damit sie anderen Menschen einen weiteren Nutzen bzw. Freude bereiten. Offene Schränke haben daher eine soziale Komponente, sie tragen aber auch dazu bei, Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Die Funktionsweise von offenen Schränken wird anhand der wahrscheinlich bekanntesten Form, dem Bücherschrank, erläutert. Auch Möglichkeiten für andere offene Schränke, zum Beispiel für Lebensmittel oder Textilien, finden Sie hier.
Offener Bücherschrank
Das Konzept hinter dem offenen Bücherschrank ist denkbar einfach: Personen können sich aus dem Schrank Bücher, Zeitschriften oder Magazine entnehmen und/oder welche in den Schrank stellen. Auf Basis des Aufstellungsortes kann man verschiedene Formen unterscheiden, die unterschiedliche Rahmenbedingungen in Bezug auf Planung und Betreuung haben:
- offene Schränke im öffentlichen Raum
- solche auf privaten, aber öffentlich zugänglichen Grundstücken
- solche, die in Innenräumen von bestehenden Einrichtungen wie z.B. Volkshochschulen oder Cafés untergebracht sind
- Projekte zu offenen Schränken mit Schulkindern
Der offene Bücherschrank im öffentlichen Raum ist gratis, rund um die Uhr verfügbar und das an jedem Tag im Jahr. Befinden sich offene Bücherschränke in den Innenräumen von Einrichtungen, ist deren Nutzung an die jeweiligen Öffnungszeiten gebunden.
Alternativen zu offenen Bücherschränken: Büchertaschen und Bookcrossing
Büchertaschen:
Eine kostengünstige Alternative zu offenen Bücherschränken stellen Büchertaschen dar. Sie können temporär an Zäunen mit viel Passant*innen-Verkehr, idealer Weise in der Nähe von Stationen öffentlicher Verkehrsmittel angebracht werden. Ein solches Projekt wurde von dem Wiener StadtteilbüroGebietsbetreuungen Stadterneuerung „“ durchgeführt, weitere Informationen zu Büchertaschen finden Sie unter: Gebietsbetreuungen Stadterneuerung
Bookcrossing:
Bei Bookcrossing handelt es sich um eine internationale Plattform, bei der Bücher registriert werden können und anschließend weitergegeben werden. Beim Bookcrossing können auch sogenannte „Bookcrossing Zones (OBCZ)“ gegründet werden, die einen Ort darstellen, bei dem Bookcrossing stattfindet – ideal hierfür sind ebenfalls offene Bücherschränke. Manchmal findet man OBCZs auch in der örtlichen Bibliothek. Weitere Infos zum Bookcrossing und Möglichkeiten zum Vernetzen finden Sie unter: Bookcrossing
Offene Schränke für Lebensmittel
Bei Foodsharing-Regalen und -Kühlschränken, werden Lebensmittel öffentlich zugänglich gemacht. Dabei muss beachtet werden, dass die Lebensmittel noch genießbar sind. Es ist erlaubt Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum zu teilen, jedoch müssen diese noch zum Verzehr geeignet sein. In Wien ist die Organisation Foodsharing aktiv und betreut über 30 Standorte („Fairteiler“), die häufig in öffentlichen Einrichtungen (z.B. Wiener Volkshochschulen, Wiener Hilfswerk) untergebracht sind. Auf ihrer Website findet man viele Infos und Angebote zum Mitmachen: Foodsharing
Informationen zu Foodsharing Schränken bzw. „Grätzel-Kühlschränken“ in Wien finden Sie auf der Website der Stadt Wien.
Weitere offene Schränke und Tauschboxen
Grundsätzlich ist die Idee des offenen Schrankes auch auf andere Gegenstände wie z.B. Geschirr, Sportgeräte, etc. übertragbar. Eine solche Tauschbox befindet sich z.B. in Wien Neubau, eine weitere Initiative in Wien ist der Kostnixladen. Je weiter die Bandbreite der Gegenstände, welche getauscht werden können, desto wichtiger wird die regelmäßige Instandhaltung. So kann vermieden werden, dass die Tauschboxen von Passant*innen als Müll-Sammelstellen wahrgenommen und benützt werden. Sind die Tauschgegenstände klar eingegrenzt, z.B. auf Bücher, ist die Gefahr des Littering geringer.
Ein weiteres Projekt, zu dem es in Wien bereits Erfahrungen gibt, ist der offene Kleiderschrank. Konkret handelt es sich bei diesem Projekt um ein Geschäft für Obdachlose. Wer Kleidungsstücke spenden will, kann in diesem Fall per E-Mail eine Anfrage versenden, die Zuständigen für den Schrank holen diese dann ab. Weitere Infos: Offener Kleiderschrank in Wien