Regengarten - Lebendige Oase

Die Schaffung eines Regengartens ist nicht nur eine Bereicherung für Ihren Garten, sondern auch ein Beitrag, um mehr Regenwasser lokal in den natürlichen Wasserkreislauf zurückzuführen. Damit wird die Regenwasserversickerung unterstützt und die Gefahr einer Überschwemmungen reduziert. Einmal angelegt, wird ein Regengarten zu einer blühenden Oase für Pflanzen und Tiere.

regengarten

Regengärten sind speziell gestaltete Bereiche im Garten, die Regenwasser sammeln und reinigen, bevor es im Erdreich langsam versickert. Sie sind mit Pflanzen bestückt, die gut mit stehendem Wasser zurecht kommen und Verunreinigungen herausfiltern können. Das Wasser, das von Dächern, Wegen und Straßen kommt, kann ebenso in Regengärten aufgefangen werden. Diese grünen Oasen können bis zu 30% mehr Wasser speichern als ein normaler Rasen. Anders als bei einem Teich, verbleibt das Wasser in einem Regengarten nur bis zu 24 Stunden, bevor es vollständig in den Boden einsickert. Damit bieten Regengärten eine umweltschonende Lösung, um Regenwasser sinnvoll zu nutzen und gleichzeitig die Belastung für die städtische Kanalisation zu reduzieren.

In städtischen Gebieten gewinnt das Thema Regenwassermanagement zunehmend an Bedeutung. Da Städte weltweit mit den Auswirkungen des Klimawandels und urbaner Verdichtung konfrontiert sind. Insbesondere die Versiegelung von Flächen stellt ein Problem dar. Denn sie führt dazu, dass Regenwasser nicht natürlicher in den Boden eindringen kann. Vor allem bei Starkregenereignissen hat dies Auswirkungen auf die Stadtentwässerung. Es kann zu Überlastungen des Kanalsystems führen und in Folge zu starken Überschwemmungen. Ebenso ist die Hitze in der Stadt ein wachsendes Problem, da versiegelte Flächen die Bildung von urbanen Hitzeinseln begünstigen. Regengärten bieten nachhaltige Lösungen, um sowohl das Problem der Überschwemmungen als auch das der städtischen Hitze anzugehen, indem sie Regenwasser vor Ort verdunsten lassen und somit für kühlere Temperaturen sorgen.

Vorteile eines Regengartens

  • Überschwemmungsschutz: Das Regenwasser fließt durch Regengärten sanfter ab und verhindert somit, dass es mit hoher Geschwindigkeit und Verschmutzungen in Flüsse gelangt. Dies reduziert das Risiko von Überschwemmungen.
  • Wasserreinigung: Die Pflanzen im Regengarten filtern außerdem Nährstoffe und Schwebstoffe aus dem Regenwasser und halten sie vom Grundwasser fern.
  • Verbesserung des Mikroklimas: Durch die Verdunstung des Wassers kühlen Regengärten die Umgebung ab und sorgen für angenehmere Temperaturen. Das steigert unsere Lebensqualität und wirkt dem Klimawandel entgegen.
  • Tierfreundlich: Regengärten sind wichtige Lebensräume für zahlreiche Tierarten. Sie bieten Nahrung, Niststätten und Rückzugsräume für Vögel, Insekten und kleinen Säugetieren.
  • Verbesserte Luftqualität: Sie sorgen außerdem für sauberere Luft, da sie Schadstoffe effektiv herausfiltern, was zu frischerer Atemluft und einer gesünderen Umgebung führt.
  • Trockenstressminderung: Ein Regengarten ist eine effektive Methode zur Linderung des Trockenstresses bei Sträuchern und Bäumen, da sie eine natürliche Wasserquelle bieten und keine zusätzliche Bewässerung benötigen.

Standort und Größe

Um einen Regengarten anzulegen, braucht man einen geeigneten Platz. Dieser sollte mindestens vier Meter von Häusern und Nachbargrundstücken entfernt sein. Die Größe des Regengartens kann individuell angepasst werden, sollte jedoch ausreichend sein, um selbst bei starkem Regen genügend Regenwasser zu speichern. Die Größe des Regengartens ist auch von der Bodenbeschaffenheit abhängig. Idealerweise befindet sich der Regengarten in der Sonne oder teilweise im Sonnenlicht, da viele Regenpflanzen das mögen. Die Sonne hilft auch dabei, das Wasser aus dem Garten zu entfernen.

Hier ist ein kleiner Tipp um herauszufinden, ob Ihr Boden genug Wasser aufnehmen kann: Graben Sie ein etwa 15 cm tiefes Loch und füllen Sie es mit Wasser. Dann warten Sie für 24 Stunden. Wenn das Wasser bis dahin verschwunden ist, ist der Boden gut geeignet für Ihren Regengarten.

Pflanzenauswahl

Es empfiehlt sich, vor allem heimische Pflanzen zu verwenden, da sie oftmals widerstandsfähiger sind und besser auf Klimaschwankungen und Schädlingsbefall reagieren. Insbesondere größere Pflanzen bieten mehr Stabilität und Robustheit in Ihrem Regengarten. Außerdem sollten hauptsächlich Pflanzen gesetzt werden, die feuchte Bedingungen mögen. Eine hohe Pflanzendichte in Kombination mit einer Vielfalt von Pflanzenarten trägt zur Schaffung einer lebendigen Umgebung im Regengarten bei.

Vorschläge für geeignete Pflanzen:

  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Wasser-Schwertlilie (Iris versicolor)
  • Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
  • Hundsrose (Rosa canina)
  • Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Wasserdost (Eupatorium spp.)
  • Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus)

Anleitung Ihres eigenen Regengartens:

  • Sobald die passende Größe und der richtige Standort festgelegt sind, kann man mit dem Ausgraben beginnen. Hierzu markiert man die gewünschte Fläche und beseitigt jeglichen Bewuchs.
  • Die Tiefe des Regengartens sollte grundsätzlich zwischen 10-25 cm liegen. Allerdings hängt die genaue Tiefe von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel seiner Breite oder der Beschaffenheit des Bodens.
  • Wenn der Boden das Wasser nicht gut aufnimmt, ist es möglicherweise notwendig, etwa 30 cm tiefer zu graben, damit das Wasser ausreichend versickern kann.
  • Zur Vorbereitung des neuen Bodens werden beispielsweise drei Schubkarren Sand oder Kies gemeinsam mit jeweils einer Schubkarre Kompost und Muttererde vermischt und anschließend in die Grube gefüllt.
  • Jetzt können die unterschiedlichen Pflanzen in den Regengarten gesetzt werden.
  • Damit das Dachflächenwasser zum Regengarten kommen kann, sollte eine gepflasterte Rinne vom Fallrohr bis zur Grube verlegt werden.
  • Anschließend werden Kieselsteine vor die Mündung der Rinne gelegt, um den Wasserfluss zu verlangsamen.

Viel Spaß beim Anlegen Ihres eigenen Regengartens!

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