Die ständig wachsende Lichterflut der Städte verwehrt uns zunehmend den Blick in die Tiefen des Weltalls. Diese Entwicklung ist dramatisch: Es gibt nur mehr wenige Stellen auf unserer Erde, an denen die obere Hälfte der Umwelt, der Sternenhimmel, ganz ohne Lichtverschmutzung erlebbar ist!
Beeinträchtigung der Tierwelt
Nachtfalter oder Glühwürmchen benötigen die Dunkelheit zur Nahrungssuche und Fortpflanzung. Und auch Zugvögel haben's lieber finster: Zwei Drittel aller Zugvögel ziehen in der Nacht. Sie werden durch die Lichtverschmutzung vom Kurs abgelenkt und können zu Tausenden an beleuchteten, hohen Objekten kollidieren. An einem 300 Meter hohen Fernsehturm in den USA sind im Rahmen einer 29 Jahre dauernden Langzeitstudie 121.560 Vögel tödlich verunglückt.
Gesunder Schlaf in dunklen Nächten
Die Lichtverschmutzung beschäftigt auch die Mediziner*innen. Denn der Tag-Nacht-Rhythmus steuert unsere biologische Uhr. Überdosiertes, künstliches Licht ist ein Störfaktor und bewirkt im Gehirn eine geringere Ausschüttung von Melatonin, das stresshemmend wirkt. Dies kann Schlafstörungen und weitere gesundheitliche Schäden zur Folge haben.
Energieverschwendung
In dem sogar noch in St. Pölten gut sichtbaren Lichtschein über Wien kann laut Kuffner Sternwarte elektrische Energie von bis zu 500 Gigawattstunden pro Jahr stecken, die ungenutzt in die Umwelt entweicht. Damit ließen sich mehr als 100.000 Haushalte mit Strom versorgen. Rechnet man mit einem durchschnittlichen Strompreis von 20 Cent pro Kilowattstunde, kostet diese Energieverschwendung in der Bundeshauptstadt jährlich 100 Millionen Euro.
Allianz gegen Lichtverschmutzung
Die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Beleuchtung wird Lichtverschmutzung genannt und hat viele negative Folgen. Deshalb fordern Organisationen aus den Bereichen Umwelt- und Naturschutz, Medizin, Bildung und Astronomie, die Beleuchtung auf das notwendige Maß zu beschränken und Lampen einzusetzen, die das Licht nur nach unten abstrahlen.