Wurmkomposter - Selber kompostieren auch ohne Garten

Auch wenn man keinen eigenen Garten hat, kann man zu Hause selber kompostieren. Dazu braucht man natürlich die Hilfe von Kompostwürmern. Diese finden in Wurmkisten oder ähnlichen Wurmkompostern ein passendes Zuhause. Die pflanzlichen Bioabfälle aus der Küche sind das perfekte Futter für sie.

Küchenabfälle kompostieren mit einem Wurmkompostierer

Das Grundprinzip einer Wurmkiste

Eine Wurmkiste ist ein spezieller kleiner Komposter, in dem Kompostwürmer Küchenabfälle zu wertvollem Humus und Flüssigdünger (Wurmtee) verarbeiten. Viele Wurmkisten sind aus Holz gebaut und haben die Form eines Hockers. Man kann sie gleichzeitig als Sitzmöbel verwenden. Es gibt Wurmkomposter allerdings in unterschiedlichsten Varianten, vom Sack (Wormbag) über Pflanzengefäße bis zum Kunststoffkomposter.

In der Wurmkiste befinden sich Kompostwürmer, Erde und die Bioabfälle, die man laufend hineingibt. Nach einigen Monaten kann man den fertigen Humus ernten. Bei der Kompostierung entsteht eine Flüssigkeit, die meist in einem Behälter unten in der Wurmkiste gesammelt wird. Dieser sogenannte Wurmtee kann als natürlicher Flüssigdünger verwendet werden.

Für diese Ansprüche ist die Wurmkiste eine gute Biomüll-Alternative

Die Wurmkiste eignet sich für alle, die den Würmern beim Biokreislauf direkt zu Hause zusehen möchten und die bereit sind, dafür laufend ein wenig Zeit und Aufmerksamkeit in die Betreuung und Pflege der Wurmkiste zu stecken.

Diese Bio-Abfälle kommen in die Wurmkiste

In die Wurmkiste kommen im Wesentlichen die gleichen Bioabfälle aus Küche und Haushalt wie auch in die Biotonne: Ungewürzte und ungekochte Obst- und Gemüseabfälle, kleine Pflanzenteile, Tee- und Kaffeesud. Brotreste und Zitrusfrüchte sind für die Wurmkiste eher nicht geeignet. Einige Bioabfälle eignen sich besser, andere weniger. Eine gute Übersicht findet man auf www.wurmkiste.at. Zusätzlich zu den Bioabfällen gibt man auch Schnipsel von angefeuchteten, alten Zeitungen und Karton in die Wurmkiste. Tierische Produkte wie Fleisch und Milchprodukte gehören weder in der Wurmkiste, noch in die Biotonne, sondern in den Restmüll.

Vorteile der Wurmkiste

  • Zeiteinsparung für den Weg zu entfernteren Sammelstellen für Bioabfall
  • Wenig Platzbedarf
  • Zum Teil können Wurmkisten auch als Möbelstück verwendet werden
  • Man spart sich den Einkauf von Kompost und Flüssigdünger
  • Zuschauen bei dem Bio-Kreislauf zu Hause 
  • Wenn die Wurmkiste richtig gepflegt wird, entstehen keine unangenehmen Gerüche

Mögliche Herausforderungen mit der Wurmkiste

  • Wurmkisten brauchen Pflege und damit Aufmerksamkeit und Zeit. Man muss darauf achten, dass die Menge an Bioabfällen, die Feuchtigkeit und die Temperatur in der Wurmkiste passen. Tipps zur richtigen Pflege gibt es in den Anleitungen weiter unten.
  • Manchmal gibt es ungebetene Gäste in der Wurmkiste: Fruchtfliegen, Stubenfliegen, Mücken etc., was zusätzliche Maßnahmen erfordert.
  • Idealerweise werden die Bioabfälle für die Wurmkiste vorher zerkleinert – ein zusätzlicher Arbeitsschritt.
  • Urlaube bis zu drei Wochen sollten kein Problem sein, vorausgesetzt man gibt den Würmern vorher genug Futter. Bei längeren Abwesenheiten sollte man jemand anderen bitten, sich in der Zeit einmal um die Würmer zu kümmern.
  • Wurmkisten können nur mit einer begrenzten Menge an Bioabfall gefüllt werden. Sollte einmal mehr anfallen, kann man zum Beispiel die Biotonne nutzen.

Bezugsquellen und Anleitungen

Von der Wurmkiste zum Wurmhotel

Wurmkompostierung funktioniert nicht nur für einzelne Haushalte. In einem Wurmhotel können mehrere Haushalte gemeinsam Bioabfälle sammeln. Auch dort wird daraus von den Kompostwürmern Kompost und Wurmtee als Dünger gemacht. Mehr Infos zu Gemeinschaftskompostierung und Wurmhotels

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