Die 5 wichtigsten Fragen zum Thema Mehrweg

Der beste Abfall ist natürlich der, der gar nicht entsteht. Ein einfacher Weg, Verpackungsmüll zu vermeiden, ist der Umstieg auf Mehrwegverpackungen. Wir haben die 5 wichtigsten Fragen zum Thema Mehrweg gesammelt - und unsere Expert*innen um Antwort gebeten.

Bier in der Mehrwegflasche

Was ist Mehrweg überhaupt?

"Mehrweg" bedeutet, dass Produkte oder Verpackungen mehrfach wiederverwendet werden. Mehrwegsysteme verursachen deutlich weniger Müll. Es gibt zum Beispiel Mehrwegflaschen für Getränke, Mehrweggeschirr für Take-Away-Essen und Mehrwegboxen und -paletten für den Gütertransport. Im Büro zählen wiederbefüllbare Stifte und Tonerkartuschen zu den Mehrwegprodukten. Umweltbewusste Jungfamilien setzen wieder vermehrt auf Mehrweg-Stoffwindeln. "Wiederverwenden statt Wegwerfen" ist das Motto!

Was passiert mit einer Mehrwegflasche im Vergleich zu einer Einweg-Getränkeverpackung?

  • Mehrwegflaschen: Diese Verpackungsart wird nach dem Gebrauch zum Pfandautomaten gebracht, anschließend gewaschen und wiederbefüllt. Je nach Verpackungsmaterial können diese Verpackungen bis zu 50-mal wiederverwendet werden. Im Vergleich zu Einwegverpackungen haben Mehrwegverpackungen - vor allem im regionalen System - eine bessere Umweltbilanz.

  • Einweg-Getränkeverpackungen: Diese Wegwerf-Verpackungen, wie z.B. Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons und Einweg-Glasflaschen werden für den einmaligen Gebrauch hergestellt. Einweg-Glasflaschen werden im Altglas gesammelt, Getränkekartons, Einweg-Plastikflaschen und Dosen im gelben Sack bzw. in der gelben Tonne. Die gesammelten Verpackungen werden anschließend zerkleinert, in der Recyclinganlage in die unterschiedlichen Betsandteile sortiert und neu aufbereitet. Material, für das es keinen passenden Recyclingstrom gibt (wie z.B. Etiketten), wird thermisch verwertet - oder mit anderen Worten: verbrannt. Übrigens: Ab 2025 werden auch Einweg-PET-Flaschen, Getränkekartons und Getränkedosen im Geschäft im Pfandautomaten zurückgeben - denn dann kommt ein Pfand auf diese Einwegverpackungen. Sie werden dann jedoch weiterhin nicht wiederbefüllt, sondern „nur“ recycelt. Einweg-Glasflaschen werden weiterhin mit dem Altglas gesammelt.

Was bedeuten die Begriffe Recycling, Mehrweg, RPET, kompostierbar oder wiederbefüllbar auf den Verpackungen?

Mehrwegflaschen sind nicht immer leicht erkennbar. In Österreich sind Mehrwegflaschen oft mit dem Logo „mehrweg.mehr wert“  gekennzeichnet – entweder direkt auf der Flasche oder bei der Preisauszeichnung im Geschäft. Oft steht auch einfach das Wort Mehrwegflasche irgendwo am Etikett.

Auf Einwegflaschen hingegen findet man Symbole wie den Grünen Punkt, das Recyclingsymbol aus drei Pfeilen im Dreieck, Symbole mit Mistkübeln etc.

Bezeichnungen wie RPET, rPET oder rePET zeigen, dass eine PET-Flasche zumindest zum Teil aus recyceltem Material produziert wurde. Sie sind dadurch etwas umweltfreundlicher als herkömmliche Einweg-Flaschen.

Öko-Schmäh

Aufschriften wie „100% recyclebar“ sind purer Öko-Schmäh. Es sagt nichts darüber aus, ob für die Verpackung Recyclingmaterial eingesetzt wurde. Und auch nichts darüber, ob diese Verpackung tatsächlich recycelt wird. Man findet diese Bezeichnung daher oft auf Verpackungen, für die es keine „echten“ Umweltargumente gibt.

Aus welchem Material sind Mehrwegflaschen?

In der Getränkeindustrie werden Mehrwegflaschen aus Glas und aus Kunststoff angeboten. Kunststoffmehrwegflaschen sind in der Regel aus dem Kunststoff PET. In manchen Ländern sind auch Mehrwegflaschen aus anderen Kunststoffen (z.B. PEN) am Markt. Darüber hinaus gibt es auch Mehrweg-Trinkflaschen, die man selbst immer wieder befüllt: Aus Metall (meist Edelstahl oder Aluminium), Glas oder Kunststoff.

Welche Verpackung ist die ökologischste und warum?

Mehrweggetränke aus der Region sind ökologisch die absoluten Spitzenreiter.

Das ist durch zahlreiche Ökobilanzen eindeutig belegt. Die Vorteile bei Ressourcenverbrauch und Abfallvermeidung ergänzen sich hier mit dem Vorteil der kurzen Transportwege. Die Umweltauswirkungen von Transport und Reinigung der Mehrwegflaschen sind in diesen Studien mitberücksichtigt. 

Der Begriff „regional“ kann dabei recht weit gefasst werden: Die meisten Studien zeigen auch über Transportdistanzen von mehreren hundert Kilometern Vorteile des Mehrwegsystems, vor allem im Vergleich zu Einweg-Glas und Dosen.

PET-Mehrwegflaschen vereinen die Vorteile einer Leichtverpackung mit denen der Wiederverwendung im Mehrwegsystem. Sie werden rund 10- bis 20-mal wiederbefüllt und verursachen dadurch rund 80 bis 90% weniger Plastikabfall und Materialverbrauch als Einweg-PET-Flaschen. Aufgrund des geringen Gewichts benötigen sie wenig Energie beim Transport.

Mehrwegflaschen aus Glas werden je nach System 15- bis 50-mal wiederbefüllt. Glas-Mehrweg wird wegen des höheren Gewichts in Ökobilanzen etwas ungünstiger als PET-Mehrweg eingestuft.

Bei den PET-Einwegflaschen konnten in den letzten Jahren einige Verbesserungen erzielt werden: Ein geringeres Flaschengewicht und ein hoher Rezyklatanteil wirken sich positiv aus. An eine PET-Mehrwegflasche kommen sie jedoch nicht heran.

Einwegglas ist Schlusslicht in Ökobilanzen

Einweg-Glasflaschen und Dosen erweisen sich als „Klimakiller“: So sind beispielsweise Bierdosen 3-mal klimaschädlicher als Mehrwegglasflaschen. Bier in Einwegglasflaschen verursacht sogar 4-mal mehr Treibhausgasemissionen als Mehrweg-Bier. Das Recycling und die Reinigung sind dabei bereits berücksichtigt!

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