
Artenarme Rasenflächen bieten Bienen und anderen nützlichen Insekten keine Nahrung. Zudem ist ein Zierrasen aufwendig in der Pflege und benötigt Wasser, Dünger und Spritzmittel. Naturnahe Wiesen- und Rasenflächen, mit einer Vielzahl an blühenden Kräuter, bringen wieder Leben in den eigenen Garten.
Naturnahe Blumenrasen
Ein Rasen besteht nur aus verschiedenen Gräsern, sogenannte Gräserbestände. Die Alternative dazu sind Blumenrasen. Niedrigwüchsige Kräuter wie Gänseblümchen, Schafgarbe, Brunelle, Fadenklee, Wegerich, Ehrenpreis, kriechendes Fingerkraut usw. bereichern durch ihre schönen Blätter und Blütenreichtum.
Vorteile des Blumenrasens:
- Man muss Blumenrasen viel seltener mähen als Rasen. Je nach Wetter und Region muss er maximal 5 mal pro Jahr geschnitten werden. Die Schnitthöhe berträgt 10 - 15 cm.
- Die Pflanzen wurzeln tiefer und machen somit Gießen überflüssig.
- Blumenrasen können das ganze Jahr über betreten werden.
- Düngen wird durch gesäte Leguminosen wie Fadenklee, Rotklee oder Hornklee von selbst erledigt – sie binden Stickstoff im Wurzelbereich.
Man kann einen bestehenden Rasen in einen Blumenrasen umwandeln oder bei Neuanlage gleich eine Blumenrasenmischung ansäen.
Farbenprächtige Blumenwiese
Blumenwiesen sind eine wunderschöne, bunt blühende Augenweide im Garten. Sie werden weder gedüngt noch bewässert. Gemäht werden Blumenwiesen je nach Wüchsigkeit und Standort nur ein bis zweimal im Jahr! Je größer, magerer und sonniger der Standort ist, desto höher ist die Artenvielfalt. Bienen, Hummel, Schmetterlinge und viele weitere Nützlinge werden bereits durch kleine Blumenwiesenflächen gefördert.
Vorteile der Blumenwiese:
- Die Wiese wird nur einmal bis zweimal im Jahr gemäht.
- Blumenwiesen werden gar nicht gegossen.
- Eine Blumenwiese darf zwar nicht betreten werden, denn die Pflanzen sind nicht trittfest. Daher ist es sinnvoll einen Weg durch die Wiese zu mähen - oder einfach eine kleine Fläche von einem Quadratmeter oder mehr als Blumenwiese anlegen.
Im Herbst an den Frühling denken
Zur Aufwertung des Rasens können Sie Zwiebelpflanzen wie Krokus, Schneeglöckchen, Blaustern, Narzissen und Tulpen als Frühblüher pflanzen. Sie dienen im zeitigen Frühjahr als erste wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
Mähen mit Bedacht
Mähen Sie nicht die ganze Fläche auf einmal, sondern in mehreren Etappen. So bleibt den Tieren immer eine Rückzugsfläche erhalten. Das Schnittgut sollte anschließend 2 bis 3 Tage auf der Wiese liegen bleiben, damit es trocknet und die Samen herausfallen können.
Sofern Sie Bereiche der Wiese häufig betreten ist es sinnvoll, einen Weg durch die Wiese zu mähen. So können Sie durch die Wiese gehen, ohne die Wildblumen niederzutreten.
Saatgut: am besten aus der Umgebung
- Beim Neuanlegen können Blumensamen von einer umliegenden Wiese geerntet werden. Dies garantiert eine heimische Artenzusammensetzung. Hier geht es zu Information, wie Sie Saatgut ernten und selbst vermehren können.
- Die "biologisch gärtnern"-Datenbank bietet Bezugsquellen für Biosamen.
- Blumenrasenmischungen der Universität für Bodenkultur. Auch eine Mischung für den Schotterrasen steht zur Verfügung.