
Repair- und DIY-Workshops bieten die Möglichkeit, kaputte Gegenstände (z.B. Elektrogeräte, Textilien, Möbelstücke) unter Anleitung von Expert*innen selbst zu reparieren oder durch Upcycling etwas Neues draus zu schaffen. In kleinen Gruppen legen die Teilnehmer*innen selbst Hand an und können sich von Fachleuten wertvolle Tipps geben lassen. Die Workshops dauern in der Regel einige Stunden bis hin zu mehreren Tagen und befassen sich meist intensiv mit einem Themengebiet. Es werden verschiedenste Arten von Workshops angeboten: von Elektroinstallation über Messerschleifen bis hin zu Upcyclingworkshops.
Mitbringen, was kaputt ist
Bei Repair- Workshops geht es in der Regel nicht (nur) um theoretisches Wissen, sondern vielmehr um Kompetenzen für die praktische Anwendung. Dazu ist es in der Regel sinnvoll, dass die Teilnehmer*innen auch mindestens einen Gegenstand, der bearbeitet werden soll, selbst mitnehmen: zum Elektro-Workshop die Lampe die nicht mehr leuchtet, zum Polster-Workshop den neu zu überziehenden Sessel, oder zum Möbel-Workshop den wackeligen Tisch.
Durch das fachkundige Wissen der Workshop-Leiter*innen lernen die Teilnehmer*innen den richtigen Umgang mit Werkzeug und Materialien. Das benötigte Werkzeug stellen die Leiter*innen zur Verfügung.
Immer häufiger werden auch DIY– und Upcycling Workshops angeboten. Hier repariert man die alten Gegenstände nicht, sondern verwandelt sie durch kreatives Denken und Ausprobieren in einen neuen Gegenstand.
Planung und Durchführung
Zu Beginn jeder Workshop-Planung sind einige wichtige organisatorische Fragen zu klären - unter anderem, welcher Gegenstand repariert bzw. durch Upcycling geschaffen wird und welche Zielgruppe angesprochen werden soll.
Teilnehmer*innen
Der Workshop lebt von seinen Teilnehmer*innen und deren Beteiligung. Um eine produktive und positive Atmosphäre zu schaffen, sollte man sich im Vorhinein über die Teilnehmerzahl Gedanken machen. Legen Sie die maximale Zahl an Teilnehmer*innen so fest, dass eine gute Betreuung sichergestellt ist. Aus einer Kurzbeschreibung des Workshops und seiner Inhalte sollte hervorgehen, ob Vorkenntnisse oder besondere Anforderungen nötig sind, um den Workshop zu besuchen. Zudem sollte ein Kontakt ersichtlich sein, um Fragen im Vorfeld klären zu können.
Räumlichkeiten
Werkstätten und andere Räumlichkeiten müssen im Vorfeld organisiert bzw. angemietet und bezahlt werden. Die Anforderungen an die Räume variieren je nach Workshop. Es sollte jedoch immer für ausreichende Lichtverhältnisse und genügend Sitzmöglichkeiten sowie Zugang zu Toiletten gesorgt sein. Eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad oder zu Fuß ist wichtig, um viele Menschen anzusprechen. Zentral gelegene Räumlichkeiten in einer Umgebung mit vielen potenziellen Teilnehmer*innen sind sicher ein großer Vorteil. Auch auf barrierefreien Zugang sollte geachtet werden.
Rechtliche Fragen und Versicherung
Das Veranstalten eines Repair-&DIY-Workshops unterliegt nicht der Gewerbeordnung, d.h. es ist laut Informationen der Wirtschaftskammer dafür keine Gewerbeberechtigung notwendig: WKO. Um ehrenamtliche Repair-&DIY-Workshops veranstalten zu können, bedarf es neben der Haftpflichtversicherung in der Regel keiner zusätzlichen Versicherung. Dasselbe gilt auch für Betriebe. Für Workshops, bei denen die Reparatur von „teuren“ Gegenständen, wie z.B. Elektrogeräten vorgenommen wird, kann eine Gewährleistungsversicherung abgeschlossen werden. Die IG Kultur Wien führt in der Broschüre „Kultur veranstalten in Wien“ auf den Seiten 28/29 Versicherungsangebote für Veranstaltungen an.
Kosten und Gebühren
Bevor der Repair-&DIY-Workshop stattfindet, muss geklärt werden, ob Teilnahmegebühren erhoben werden. Sollen nur Materialkosten und Raummieten gedeckt werden? Müssen Fachleute bezahlt werden? Sollen die Einnahmen die gesamten Kosten decken bzw. soll der Workshop sogar gewinnbringend sein? Bildungsinstitutionen und Betriebe heben meist Teilnahmegebühren ein, von ehrenamtlichen Veranstalter*innen werden oft keine oder nur geringe Beträge, manchmal auch nur freiwillige Spenden eingenommen. In der Ankündigung des Workshops muss die Teilnahmegebühr ausgeschrieben sein – inklusive Beschreibung, wann und wie die Bezahlung stattfinden soll.
Anmeldefristen
Für Workshops sollten Anmeldefristen vorgegeben werden, damit die Vorbereitungen auf die Anzahl der TeilnehmerInnen abgestimmt werden können.