Umweltschonendes Online-Shopping

Unser Konsum hat Auswirkungen auf die Umwelt. Wenig kaufen, sorgfältig auswählen und möglichst lange nutzen, lautet die Devise. Wir haben die wichtigsten Tipps zum Einkaufen mit besonderem Blick auf den Online-Handel für Sie zusammengestellt.

"Offen"-Tafel an Geschäftstür

Während die Umsätze beim Einzelhandel vor Ort stagnieren, verbucht der Onlinehandel ein stetiges Umsatzplus. Waren es zu Beginn vor allem Bücher, so wird mittlerweile beinahe alles online angeboten und auch gekauft. Die höchsten Online-Umsatzanteile haben Bücher und Spielwaren, gefolgt von Sportartikeln, Elektrogeräten und Bekleidung. Bei Lebensmitteln macht der Anteil rund 1 Prozent aus, sie sind aber der Bereich mit den größten Zuwachsraten.

Zahlen zum Onlinehandel in Österreich:

2020 wurden über10% der Konsumausgaben online getätigt – insgesamt rund 8 Milliarden Euro.

Rund 260 Mio. Pakete werden hierzulande jährlich zugestellt, mehr als die Hälfte davon, 139 Mio. Pakete, sind auf Bestellungen von Privatkund*innen im Onlinehandel zurückzuführen. Etwa jedes 3. Paket wurde als Retourware wieder zurückgesendet (rund 46 Mio. Pakete). Viele Rücksendungen gibt es z.B. bei Kleidung und Schuhen.

Verpackungsabfall

Onlineshopping führt zu einem Anstieg des Verpackungsabfalls, vor allem bei Kartonagen. Teilweise werden Produkte mit zu großen Kartons mit viel Füllmaterial verschickt, da die Händler aus Effizienzgründen nur eine gewisse Zahl an Schachtelgrößen haben. In Deutschland machen die Verpackungsabfälle aus Karton, welche durch den Onlinehandel entstehen, laut Schätzungen schon jetzt rund ein Viertel aus. In Österreich ist ebenfalls ein spürbarer Anstieg zu verzeichnen.

Verkehr und CO2-Ausstoß

Ob durch Online-Handel mehr CO2-Emmissionen entstehen, hängt von der Region ab. Im ländlichen Bereich kommt es meist zu geringeren Emissionen, da die Lieferungen mit LKWs effizienter sind als die Einzelfahrten von Konsument*innen. In Städten können die Emissionen steigen – denn beim Einkauf im stationärem Handel legen die Kund*innen ihre Wege großteils zu Fuß oder mit den Öffis zurück.

Was passiert mit der Retourware?

In Deutschland werden bei Textilien 10 bis 20 Prozent und bei Elektroartikel 4 bis 10 Prozent der Rücksendungen entsorgt. Greenpeace hat auf Basis der Angaben aus der Studie die Menge für Österreich abgeschätzt: Im Jahr 2020 wurden nach dieser Abschätzung rund 1,31 Millionen Retourwaren-Pakete aus Österreich mit Textilien und rund 120.000 Pakete mit Elektroartikel vernichtet. Oftmals ist es für die Unternehmen günstiger, die Waren zu entsorgen, als diese wieder neu anzubieten.

Wirtschaftliche und soziale Folgen

Mehr als die Hälfte des online generierten Umsatzes kaufen die Österreicher*innen übers Ausland ein. Unternehmen, welche keine Betriebsstätte in Österreich haben, müssen derzeit auch keine Gewinne versteuern. Ausländische Unternehmen zahlen teilweise auch keine Umsatzsteuer in Österreich. Diese Wettbewerbsverzerrung versetzt den heimischen Handel unter enormen Kostendruck. Dies führt in weiterer Folge zu prekären Arbeitsverhältnissen.

Ansätze für bessere Rahmenbedingungen

Um Onlineshopping ökologisch und sozial verträglicher zu gestalten, bedarf es einiger Änderungen der Rahmenbedingungen. Hier ein paar positive Ansätze:

Wien möchte als Smart City eine Vorreiterrolle einnehmen und bis 2030 eine CO2-freie Lieferlogistik aufbauen. Mögliche Lösungsansätze sind Transportfahrräder, Elektro-LKWs oder beispielsweise der Ausbau von Abholstationen, die gut mit den Öffis oder zu Fuß erreichbar sind.

Frankreich gilt als Vorreiter betreffend Retourwaren. 2020 wurde ein Gesetz verabschiedet, welches den Einzelhändlern die Vernichtung von unverkauften oder zurückgegebenen Waren verbietet.

In Deutschland gibt es Bestrebungen, eine sogenannte Obhutspflicht für Retouren einzuführen. Die Vernichtung wäre dann nur mehr für verdorbene, kaputte oder gefährliche Ware erlaubt.

Zusätzlich zu den unbedingt notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen ist auch jede*r einzelne gefordert, beim Einkaufen soziale und ökologische Kriterien zu berücksichtigen. Wir haben einige Tipps für Sie hier zusammengefasst:

9 Tipps für umweltfreundliches Online-Shopping

VOR dem Online-Kauf

  • 1. Notwendigkeit prüfen: Kaufen Sie online am besten nur, was Sie wirklich brauchen und lokal nicht verfügbar ist.
  • 2. Secondhand kaufen: Es muss nicht alles neu gekauft werden. Ökologisch vorteilhaft und günstig in der Anschaffung sind Secondhand-Waren. Neben den lokalen Secondhand-Läden und Flohmärkten gibt es zahlreiche Online-Plattformen.
  • 3. Sorgfältig auswählen: Lesen Sie die Produktbeschreibung durch und überlegen Sie vor der Bestellung, ob das Produkt auch wirklich Ihren Ansprüchen entspricht. So vermeiden Sie Retoursendungen.
  • 4. Umwelt- und Sozialstandards beachten: Informieren Sie sich im Internet, wie das jeweilige Unternehmen es mit den Arbeitsbedingungen hält. Achten Sie auch bei den Produkten darauf, dass sie unter fairen Bedingungen und möglichst umweltgerecht produziert wurden. Im Menü Ökotextilien finden Sie nähere Infos zum ökologischen Kauf von Mode.

BEIM Online-Kauf

  • 5. Österreichischen Onlinehändler auswählen: Denn diese zahlen in Österreich Steuern. Auch viele kleinere Geschäfte haben inzwischen Online-Shops. Bestellen Sie doch bei einem Händler aus Ihrer Umgebung! Damit tragen Sie dazu bei, Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region zu halten. Und Sie haben einen Ansprechpartner vor Ort, wenn einmal etwas bei einer Bestellung nicht passen sollte oder Sie Unterstützung zum bestellten Produkt brauchen.
  • 6. Keine Express-Zustellungen: Wählen Sie beim Onlineshoppen eine Standardlieferung. So kann das Paket mit einem optimal ausgenutzten LKW transportiert werden. Express-Lieferungen führen zu ineffizienten Transporten und belasten damit die Umwelt.
  • 7. Sammelbestellungen: Bündeln Sie Ihre Einkäufe zu Sammelbestellungen. Durch die so vermiedenen Transportwege verbessert sich die Ökobilanz.

NACH dem Online-Kauf

  • 8. Paketannahme organisieren: Achten Sie darauf, dass Sie zur angegebenen Lieferzeit zuhause sind oder bitten Sie Nachbar*innen, Ihr Paket anzunehmen. So fallen keine unnötigen Fahrten an.
  • 9. Wiederholten Zustellversuch vermeiden: Holen Sie kleine Waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad von den Abholstationen.

Wir beraten Sie gerne persönlich!

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