Bei der Entsiegelung werden vorhandene, wasser- und luftundurchlässige Schichten entfernt. Dadurch wird die Versickerungsfähigkeit, der Kühlungseffekt und der Lebensraum der betroffenen Fläche verbessert. Je nachdem, wie die Fläche danach weiter genutzt werden soll, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten der Entsiegelung. Grob wird zwischen einer vollständigen Entsiegelung und einer Teilentsiegelung unterschieden:
- Volle Entsiegelung: Die Befestigung wird vollständig entfernt. Danach wird die Fläche in eine Grünfläche umgewandelt. Bei dieser Variante werden die Funktionen des Bodens am besten wiederhergestellt.
- Teilentsiegelung: Die versiegelte Schicht wird teilweise entfernt. Eventuell werden die darunterliegenden Schichten aufgelockert. Bei dieser Variante können die Flächen weiter als Parkplatz oder Hoffläche genutzt werden, gleichzeitig wird die Versickerung von Niederschlagswasser verbessert. Jedoch wird nicht der Effekt einer vollen Entsiegelung erreicht.
Welche Möglichkeiten für eine Teilentsiegelung gibt es?
- Kies-Splitt-Decke: Eine Mischung aus Kies und Splitt wird auf einem durchlässigen Unterboden aufgebracht.
Anwendung: Fußwege und Parkplätze - Schotterrasen oder Blumenschotterrasen: Auf einer Tragschicht aus Schotter wird eine dünne Kompostschicht aufgetragen, auf der Rasensamen oder eine Saatgutmischung aus pflegeleichten trockenheits- und trittverträglichen Arten ausgebracht wird.
Anwendung: Parkplätze, Zufahrten - Spurenwege: Nur die Spur zur Zufahrt wird befestigt.
Anwendung: Parkplätze - Rasengittersteine: Wabenförmig geöffnete Pflaster werden mit Humus gefüllt und mit Rasensamen eingesät.
Anwendung: Parkplätze, Zufahrt, Vorplatz - Rasenfugenpflaster: Die Fugen zwischen dem Pflaster werden mit Humus gefüllt und mit Rasensamen eingesät.
Anwendung: Parkplätze, Zufahrt, Vorplatz - Splittfugenpflaster: Die Fugen zwischen dem Pflaster werden mit Splitt oder Kies gefüllt.
Anwendung: Parkplatz, Zufahrt, Gehsteig, Haltestelle - Holzroste: Gut imprägnierte Hölzer mit gut durchlässigem Untergrund.
Anwendung: Terrasse - Wasserdurchlässiger Beläge: Bei diesen Belägen kann mit der Zeit weniger Wasser versickern, da sich mit der Zeit organische Substanzen ablagern.
- Hydroaktive Pflaster, Porenpflaster: Luft- und wasserdurchlässige Betonsteine und/oder wasserdurchlässige Fugen.
Anwendung: Hofflächen, Parkplätze, Garagen - Natursteinpflaster: Natursteine mit breiten, wasserdurchlässigen Fugen.
Anwendung: Terrasse, Fußwege - Holzpflaster: Die Pflaster bestehen aus wasser- und luftdurchlässigem Holz.
Anwendung: Terrasse, Fußwege
- Hydroaktive Pflaster, Porenpflaster: Luft- und wasserdurchlässige Betonsteine und/oder wasserdurchlässige Fugen.